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München
Mangel in der Kinderbetreuung: Ministerpräsident Söder verspricht 180.000 neue Plätze in fünf Jahren
Allein in den Kitas sollen in Bayern bis 2028 rund 15.000 neue Beschäftigte eingestellt werden. Der Ministerpräsident will dabei auch auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte setzen.
180.000 zusätzliche Betreuungsplätze in Kitas und Grundschulen und rund 60.000 neue Stellen für das Betreuungspersonal verspicht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bis 2028.
Foto: Monika Skolimowska, dpa | 180.000 zusätzliche Betreuungsplätze in Kitas und Grundschulen und rund 60.000 neue Stellen für das Betreuungspersonal verspicht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bis 2028.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.07.2023 05:42 Uhr

Die Zahlen sind groß, die politische Herausforderung enorm: Rund 180.000 neue Betreuungsplätze für Kinder will die Bayerische Staatsregierung in den nächsten fünf Jahren schaffen. 130.000 davon sind notwendig, um den vom Bund vorgegebenen Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung der Grundschulkinder zu erfüllen. Weitere 50.000 Plätze sollen für die unter Sechsjährigen in den Kitas entstehen. Dies kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem "Kita-Gipfel" mit Kommunen, Trägern, Kita-Verbänden und Elternvertretern in München an.

Insgesamt schätzt Söder den Personalbedarf für diesen Ausbau auf rund 60.000 zusätzliche Stellen. In den Grundschulen will er jedoch auch derzeit in Teilzeit arbeitende Lehrkräfte zu zusätzlicher Arbeitszeit für die Kinderbetreuung am Nachmittag gewinnen. Eine Verpflichtung zur Mehrarbeit soll es dabei allerdings nicht geben: "Wir werden Anreizsysteme finden, damit Lehrkräfte mehr arbeiten wollen", kündigte er an.

Söder: Bessere Bezahlung und kürzere Ausbildung macht Beschäftigung in der Kita attraktiver

In den Kitas wird der zusätzliche Personalbedarf auf bis zu 15.000 Fachkräfte geschätzt. Söder ist auch hier optimistisch, genügend qualifizierte Bewerber zu finden: So sei die Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher deutlich besser geworden, findet er. Die Verkürzung der Ausbildung führe zudem dazu, "dass man auch schneller besseres Geld verdienen kann".

Zudem sollen die pädagogischen Kräfte durch deutlich mehr "Teamkräfte", also Quereinsteiger, von Aufgaben in der Verwaltung, in der Küche oder in der Organisation der Kitas entlastet werden. Hier soll die Anzahl der Planstellen von bisher rund 6000 auf 12.000 verdoppelt werden – was den Freistaat pro Jahr rund 250 Millionen Euro extra kostet.

Zuwanderer als Fachkräfte in der Kita? Söder verspricht keine Abstriche bei Deutschkenntnissen

Darüber hinaus setzt Söder auch in den Kitas auf Zuwanderung qualifizierter Kräfte aus dem Ausland: Eine "Überholspur" wie bei Pflegekräften soll dabei zur schnelleren Anerkennung ausländischer Abschlüsse verhelfen. Dabei soll es bei den Deutschkenntnissen allerdings keine Abstriche geben, verspricht Söder: "Es gibt aber genug interessierte Menschen im Ausland mit guter Qualifikation", hofft er.

Auch Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) ist optimistisch, genug zusätzliche Fachkräfte für die Kitas zu finden: Schon jetzt seien rund 1500 "Teamkräfte" in der Ausbildung. Die Anzahl der verfügbaren Ausbildungsplätze an Hochschulen und Akademien für das Kita-Fachpersonal soll zudem stark ausgebaut werden, verspricht Scharf.

Aktuell werden in Bayerns Kitas rund 537.000 Kinder unter sechs Jahren von rund 114.000 Fachkräften betreut. Seit 2018 wurden laut Staatsregierung bereits rund 80.000 Kita-Plätze neu geschaffen.

 
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