Die Personalnot in Kitas ist groß, die Folgen sind gravierend, viele Erzieherinnen und Erzieher aus der Region beklagen desaströse Zustände. Wie schwierig ihre Situation ist, zeigt eine umfangreiche Recherche dieser Redaktion. Doch was sagen die Arbeitgeber zu den Zuständen? Wie bewerten die Träger der 1031 Einrichtungen zur Kinderbetreuung, die es in Unterfranken gibt, die Lage?
Ein Großteil der unterfränkischen Kitas - etwa 500 Kindergärten, Horte und Kinderkrippen - befindet sich in Trägerschaft der Caritas beziehungsweise der lokalen Caritas-Vereine. Etwa 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Laut Michael Deckert, Referatsleiter für katholische Kindertageseinrichtungen und Kinderhilfe im Caritasverband, war "bisher nur eine zeitweise Schließung von Gruppen notwendig". Engpässe hätten aber oft mit reduzierten Öffnungszeiten überbrückt werden müssen. Wie viele Stellen aktuell unbesetzt sind, kann Deckert nicht sagen.
Caritas: Der demografische Wandel wird die Problematik noch verschärfen
Den Personalmangel sieht Deckert vor allem als "Herausforderung für die jeweiligen Träger vor Ort in den jeweiligen Kommunen", aber auch für die gesamte Gesellschaft. Denn: "Wenn die Kindertageseinrichtungen nicht mehr funktionieren, wer kann dann eigentlich noch arbeiten?", fragt der Fachbereichsleiter beim Caritasverband. Die Problematik werde sich aufgrund der demografischen Entwicklung noch verschärfen, prognostiziert er. "Selbst wenn alle katholischen Träger in Unterfranken die attraktivsten Arbeitsgeber der Welt wären, könnten sie ihren Personalbedarf in der Fläche voraussichtlich in Zukunft nicht decken, da es schlicht und ergreifend kein Personal gibt oder geben wird."
Die Caritas-Einrichtungen würde Tariflöhne zahlen, sagt Pressesprecher Sebastian Schoknecht. Für bessere Arbeitsbedingungen streiken dürften die Angestellten beim kirchlichen Arbeitgeber nicht: "Wir tragen Konflikte nicht auf dem Rücken der Kinder und ihrer Eltern aus", so Schoknecht. Berechtigte Anliegen würde man über Mitarbeitervertretungen und im konstruktiven Diskurs aushandeln. "Das funktioniert recht gut."
AWO: Durch zentralen Springerpool Schließungen bislang vermieden
In den 14 Kitas der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Unterfranken gibt es laut Cornelia Staab, Bereichsleiterin für Kinder, Jugend und Familie, kaum Ausfälle in der Betreuung. Auch wenn dort acht von 130 Stellen unbesetzt seien: "Wir haben immer noch einen zentralen Springerinnenpool, mit dem wir Schließungen bisher verhindern konnten", sagt Staab.
Arbeitskräfte gewinnen und halten sei ein großes Thema bei der AWO. "Wir bieten interne Bildungsangebote und Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliches Gesundheitsmanagement und wir bezahlen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair und tarifgebunden", sagt Staab. Überstunden würden selbstverständlich vergütet oder durch Freizeit ausgeglichen.
Johanniter-Unfall-Hilfe: Wer früher ein paar Tage krank war, fällt heute oft mehrere Wochen aus
Auch die Johanniter-Unfall-Hilfe in Unterfranken hat die Trägerschaft für 14 Kitas mit derzeit 626 Kindern. Vier der 94 Stellen sind laut Pressesprecherin Theresa Batta aktuell nicht besetzt. "Wir würden gerne mehr zukünftige Mitarbeiter ausbilden – aber Interessierte bewerben sich kaum", sagt Batta.
Mit Krankheitsausfällen haben die Kitas der Johanniter ebenfalls zu kämpfen: "Nach Corona und den damit verbundenen Belastungen sind doch viele Mitarbeitende gesundheitlich angeschlagen und werden nicht wie in der Vergangenheit ein bis zwei Tage krankgeschrieben, sondern fallen vielmehr nun ein oder zwei Wochen krankheitsbedingt aus", so die Sprecherin. "Man muss berücksichtigen, dass im ersten Jahr der Pandemie fast alle unsere Einrichtungen ohne Schließtage geöffnet hatten, um die Eltern bestmöglich zu unterstützen."
Gleichzeitig gebe es immer mehr Kinder, die eine sehr intensive Betreuung benötigen würden: "Die Kindertageseinrichtungen sollten diese Entwicklungen auffangen." Vor allem hier sehen die Johanniter dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik.
Mit Rentnerinnen und Rentner Totalausfälle verhindert
Um den Personalmangel abzufedern, würden die Johanniter "organisatorische Lösungen" suchen, sagt Batta. Man versuche, durch Aushilfen aus anderen Kindertageseinrichtungen und das Zusammenlegen von Gruppen den Kita-Kindern einen normalen Alltag zu ermöglichen. Viele Verwaltungsaufgaben würden mittlerweile zentral erledigt, um die Leitungen zu entlasten. "Auch konnten Rentnerinnen und Rentner mit pädagogischer Ausbildungen gewonnen werden, uns zu unterstützen."
In den vergangenen Jahren schon habe man mit der systematischen Aus- und Weiterbildung begonnen, sagt die Sprecherin. Durch die kirchliche Trägerschaft hätten die Beschäftigten nicht die Möglichkeit zu streiken. Man sehe aber "an der hohen durchschnittlichen Verweildauer unserer Mitarbeitenden, dass sie sich bei den Johannitern wohl fühlen".
Evangelischer Kita-Verband: Personal nicht nur gewinnen, sondern auch halten
Mitarbeitermobilität ist auch ein große Thema von Christiane Leclaire vom Evangelischen Kita-Verband Bayern. Sie ist Fachberaterin für die Träger von 130 Einrichtungen in den Dekanaten Würzburg, Bad Neustadt/Saale, Aschaffenburg, Schweinfurt, Kitzingen und Lohr. "Wir müssen schauen, dass wir keinen mehr verlieren", sagt sie angesichts des Personalmangels. Manches habe sich schon verbessert: "Lohnsteigerungstechnisch hat sich was getan, die Erzieherausbildung wurde auf vier Jahre verkürzt, es gibt das Meister-Bafög und mehr Weiterbildungsmöglichkeiten."
Vor allem für die Arbeit der Leitungen gelte ein "Paradigmenwechsel", sagt Leclaire: "Durch Quereinsteiger und neue Ausbildungswege werden die Teams heterogener und müssen anders geführt werden. Personalfürsorge und -entwicklung haben eine hohe Priorität und sind Faktoren, die dazu beitragen, dass Personal, das man einmal hat, auch bleibt." Im Verband setze man deshalb unter anderem auf Fortbildungsmöglichkeiten, Coachings und Supervisionen.
Und wie neues Personal gewinnen? Beim Evangelischen Kita-Verband hat man zwei Gruppen im Fokus: "Bei Abiturientinnen und Abiturienten muss geworben werden", sagt Leclaire. "Wir müssen zeigen, dass man auch mit einer Erzieherausbildung Karriere machen kann - etwa als Leitung eines großen Kindergartens." Außerdem wolle man sich weiter um Quereinsteiger kümmern: "Wenn ich von den Kaufhof-Schließungen und den damit freien Mitarbeiterinnen lese, denke ich mir: Da sollten Kitas direkt offensiv Quereinsteigerinnen werben", sagt die Fachberaterin. Mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten könnte der Erzieherberuf auch auf dem zweiten Bildungsweg attraktiv werden.
Vielleicht war das von den links-grünen und der Presse bevorzugte Modell, seine Kinder am besten direkt nach der Geburt in irgendwelche Betreuungseinrichtungen abzugeben, doch nicht so ideal?
Es gibt das zusätzliche Personal nicht!
Das ist Fakt!
Die Versuche die Löcher mit Geld zu stopfen machen sie woanders auf!
Die Abwerbungen Kür und da treiben die Lohn Preis Spiralen weiter!
Woher sollen die Leute kommen?
Preise für die Eltern rauf! Das muss teurer werden!
Es sollten vielleicht die Elternzeiten abgeschafft werden, die Wohlfühlgesellschaft sich aufs arbeiten konzentrieren anstatt nur Work Life Balance zu wollen!
Teilzeit in Bereichen zurück fahren, Stunden erhöhen!
Wir brauchen erst mal mehr Kinder und mehr Arbeitskräfte wenn diese mal erwachsen sind! Die die schreien sind die Problemgeneration! Zu wenig Geschwister und zu wenig Kinder! Das Thema wird sich verschärfen!
Und das löst keine Gewerkschaft mit ihren gierigen u d überzogen Lohnforderungen!
Ansonsten sehr viel zusammenhangloses Gestammel.