Bereits vor der Play-off-Finalserie ist klar: Der Meister der Basketball-Regionalliga-Südost kommt aus Unterfranken. Mit der TG Veitshöchheim und der Würzburg Baskets Akademie haben sich die beiden Teams aus der Region am Wochenende in ihren jeweiligen Halbfinals durchgesetzt und machen die maximal drei Spiele der Finalrunde nun zum Derby.
"Das wird ein sehr schönes Finale. Die kurze Entfernung ist natürlich auch für die Fans praktisch, ich bin zuversichtlich, dass das spannende Partien vor lautstarker Kulisse werden" freut sich Chris Gabold, Spielertrainer bei der TGV. Um ins Finale einzuziehen, musste seine Mannschaft einen harten Test bestehen. Im Halbfinale gegen Culture City Weimar/Jena II standen die Unterfranken zwischenzeitlich mit dem Rücken zur Wand. Nachdem die Thüringer überraschenderweise Spiel Nummer eins in Veitshöchheim gewonnen und somit den Heimvorteil gestohlen hatten (64:76), hätte ein Sieg im zweiten Spiel in Weimar ausgereicht, um die Serie zu beenden und ins Finale einzuziehen.
Wichtiges Comeback in Weimar
Und tatsächlich sah die Heimmannschaft bis knapp vier Minuten vor Schluss wie der sichere Sieger aus, hatte sich eine Zwölf-Punkte-Führung aufgebaut, gegen Veitshöchheimer, bei denen wie schon in der ersten Partie offene Würfe nicht fielen und die Punkte liegen ließen. Dann aber die spiel- und vielleicht serienentscheidende Sequenz: sieben schnelle Punkte vorne, gefolgt von der Balleroberung in der Defensive – und die TG hatte auf einmal einen Lauf. Gabold: "Darauf haben wir das ganze Spiel gewartet. Wir haben unsere Würfe nicht getroffen, lagen zwischenzeitlich mit 16 zurück. Aber Weimar hat versäumt den Deckel drauf zu machen, und wir wussten: Ein Run kann reichen, damit wir wieder im Spiel sind".
Der kam gerade noch rechtzeitig: Veitshöchheim ließ sich in der Verlängerung nicht mehr aufhalten (75:70). Damit glich die TGV die Serie aus. Spiel drei war eine eng umkämpfte "Abwehrschlacht" (Gabold). Am Ende waren es die Veitshöchheimer, die mit starker Defensive erneute offensive Probleme erfolgreich kompensierten. "Wir waren physisch und mental bereit für den Schlagabtausch, haben am Ende die Nerven behalten", sagte Gabold, der die Mentalität seines eingespielten Teams als dessen große Stärke ausmacht.
Kreso Loncar macht den Unterschied
Ein Vorteil nicht nur gegen die junge Reservemannschaft des Zweitligisten Jena im Halbfinale, sondern auch die Bundesligareserve der Würzburg Baskets?
Die setzte sich im anderen Halbfinale gegen erfahrene Unterhachinger durch – und bekam dafür prominente Unterstützung. Nach der Niederlage in Spiel eins (79:85) hatte der 41-jährige Baskets-Sportdirektor Kresimir Loncar das Akademieteam um Elijah Ndi, der eine Spielberechtigung für erste und zweite Mannschaft hat, um sich selbst verstärkt. Eine durchaus ungewöhnliche Maßnahme.
Doch gelang der Baskets-Reserve so in Spiel zwei mit einem – von einigen Wacklern im dritten Viertel abgesehen – dominanten Auftritt der Serienausgleich. Im entscheidenden Spiel drei erwischte Unterhaching den besseren Start und Akademie-Trainer Alex King setzte auf seine Joker: "Wir hatten keinen guten Start, speziell in der Defensive haben wir oft nicht gut ausgesehen. Mit der Einwechslung von Kreso (Loncar, Anm. d. Red) und Elijah (Ndi, Anm. d. Red.) hatten wir mehr Präsenz unter den Körben und haben dann offensiv sehr gut in der Zone attackiert". Tatsächlich begannen die Baskets Mitte des zweiten Viertels den Rückstand zu verkürzen – und drehten das Spiel in der zweiten Hälfte komplett zum 86:74-Sieg.
Spiel eins des unterfränkischen Finales steigt am Samstag, 20 Uhr, in der Feggrube.