Daniel Hägele macht keinen Hehl daraus, wie gut es ihm in Würzburg gefällt. "Ich bin seit 2018 hier, die Familie fühlt sich super wohl, ich mich natürlich auch." Und dass er über den Sommer 2023 hinaus Teil des FC Würzburger Kickers bleibt, steht seit Mittwoch auch fest. Der Innenverteidiger hat seinen Vertrag bei den Rothosen vorzeitig um ein Jahr verlängert.
Dabei habe die Ligazugehörigkeit keine große Rolle gespielt, sondern sei zweitrangig gewesen, sagt der 33-Jährige: "Ich bin froh, dass mir das momentan so viel Spaß macht und dass wir so erfolgreich sind. Dazu möchte ich weiter beitragen."
18 Spiele der Hinrunde sind gespielt. Die Kickers stehen mit 41 Punkten auf dem zweiten Platz, Unterhaching hat einen Zähler mehr. "Hätte mir das jemand vor der Saison gesagt, hätte ich es sofort unterschrieben", sagt Hägele. Im Großen und Ganzen könne die Mannschaft zufrieden sein. "Bis auf die ersten beiden Spiele, nach denen viele gedacht haben, dass es dieses Jahr wieder eng wird, war das schon richtig gut."
Marco Wildersinn freut sich auf das Duell gegen Rain am Lech
Nur auswärts, da zeigten sich die Kickers in den vergangenen Monaten nicht immer so sattelfest. Wenn man auch am Ende der Saison oben mitmischen wolle, müsse das Team die Auswärtsaufgaben besser bewerkstelligen, sagt der 33-Jährige: "Da müssen wir einfach konzentrierter sein. Zu Hause sind wir eine Macht, da fällt es uns wesentlich einfacher."
Es kommt sicher nicht ungelegen, dass der Abschluss der Hinrunde an diesem Samstag (14 Uhr) gegen den TSV Rain/Lech vor heimischer Kulisse stattfindet. Trainer Marco Wildersinn geht mit einem guten Gefühl ins Spiel. Weil es keinen Grund gebe, das nicht zu tun: "Die Ergebnisse haben zuletzt gepasst, die Leistung stimmt auch meistens. Auf Heimspiele können wir uns sowieso immer freuen, das Gefühl ist richtig gut."
Seit dem vergangenen Samstag haben die Schwaben bei den Kickers einen Stein im Brett. Der Tabellen-19. sorgte mit seinem 1:1 gegen Unterhaching dafür, dass sie durch den Sieg in Aubstadt der Tabellenspitze bis auf einen Punkt nähergekommen sind. "Zuletzt waren sie nicht so leicht zu schlagen", betont Wildersinn. "Das sollte für uns ein deutliches Zeichen sein, dass man sie nicht unterschätzen darf." Deshalb wolle er mit "vollem Fokus und Energie ans Spiel herangehen", das "Heimspielgesicht" zeigen und "unbedingt gewinnen".
Würzburger Kickers hatten keinen guten Start, steigerten sich aber
Einfach wird das trotz der deutlichen Tabellenkonstellation nicht. Die Gäste kommen über ihre Kompaktheit. "Grundsätzlich spielen sie mit einer Fünferkette. Das ist natürlich engmaschig und schwer zu bespielen", sagt Wildersinn. "Es wird unser Rezept sein, sie mit vielen Kombinationen auseinanderzuspielen und Eins-gegen-eins-Duelle in der Box zu suchen." Aufpassen müsse seine Mannschaft besonders auf die Konter des Gegners.
Mit einem Sieg würde die Hinrunde, mit der Wildersinn zufrieden ist, abgerundet. Zwar habe das Team keinen guten Start gehabt, "danach sind wir aber gut reingekommen und haben uns, was die Leistung angeht, gesteigert". Kleinere Schwankungen gebe es noch, "aber insgesamt finde ich, dass wir uns auf ein gutes Niveau entwickelt haben. Das zeigen auch die Ergebnisse".
13 Siege aus 18 Spielen seien nicht schlecht, findet der Coach. Und auch nach Rückschlägen, etwa die Niederlagen gegen Unterhaching oder Bayern München II, seien die Kickers zurückgekommen. "Von daher ist es eine Hinrunde, die absolut in Ordnung ist. Aber wir wollen sie jetzt auch mit einem positiven Erlebnis beenden."
Maximilian Zaiser und Peter Kurzweg fehlen im Training
Als Faktoren für diese erfolgreiche Hinrunde sieht Wildersinn "die permanente Bereitschaft der Spieler zu arbeiten und Dinge umzusetzen". Die Kickers hätten eine lernwillige Mannschaft, die immer auf den Trainingsplatz und aufs Spielfeld komme, die Bedingungen dort annehme "und einfach Gas" gebe. "Das ist der Schlüssel", sagt Wildersinn.
Mit Maximilian Zaiser und Peter Kurzweg fehlten am Donnerstag zwei Stammspieler im Training. Der Kapitän war krank, Zaiser am Sprunggelenk leicht angeschlagen. Bei ihm ist Wildersinn aber optimistisch, dass er am Samstag auf dem Platz stehen könne. Länger fehlen wird dagegen Taha Aksu, der sich im Heimspiel gegen Greuther Fürth II einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zugezogen hat. Wie lange er fehlen wird, sei schwierig vorherzusagen.