
Nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen ist Handball-Drittligist Wölfe Würzburg wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Am Samstagabend bezwang das Team von Trainer Johannes Heufelder vor offiziell 582 Zuschauenden in die tectake Arena den TuS Fürstenfeldbruck mit 37:31 (15:15) und fügte dem Tabellenzweiten die erste Saisonniederlage zu. Die Wölfe selbst blieben auch im dritten Heimspiel ungeschlagen und glichen ihr Punktekonto auf 6:6 Zähler aus.
"Ich bin sehr froh, dass sich die Jungs diesmal belohnt haben. Sie haben sich trotz Schwächephasen und mehrerer angeschlagener Spieler nicht unterkriegen lassen", sagte Heufelder und hob das von ihm neu eingeführte System hervor: "Durch unsere 3:2:1-Abwehr haben wir die Qualität, auch größere Rückstände aufzuholen."
"Haben die Köpfe nicht hängen lassen"
Florian Schmidt, der von seinem Coach das Prädikat "überragend" erhielt, nannte "die Emotionen" als Schlüssel zum Erfolg. "Wir haben auch nach Fehlern die Köpfe nicht hängen lassen wie in den letzten Spielen, von der Bank kamen dann aufbauende Worte, und wir haben weitergekämpft." Gäste-Akteur Jonas Link, der 2022 das grün-weiße Trikot getragen hatte, sprach von einem "verdienten Sieg für die Wölfe".
Das Duell hatte durch die beiden offensive Abwehrreihen und auf Konter angelegten Tempohandball die Anlage für ein attraktives Spiel. Das wurde es nur phasenweise. Beide Teams leisteten sich jeweils eine zweistellige Anzahl an technischen Fehlern und Fehlwürfen. Weil sie anfangs aber disziplinierter im Rückzug waren und auch reaktionsschneller verteidigten, lagen die Würzburger bald mit vier Toren vorn (5:1, 8.).
Schwächephase nach erfolgreichem Start
Sie selbst brachten dann die Brucker Panther besser ins Spiel. Eine Schwächephase ermöglichte den Gästen einen 4:0-Lauf zum 10:13 (22.). Die Gastgeber wirkten nun verunsichert, schlossen überhastet ab oder spielten dem Gegner die Bälle in die Hände. In dieser Phase war der starke Wölfe-Torwart Moritz Ebert nicht nur mit einer Doppelparade zur Stelle.
Unter anderem durch zwei sehenswerte Empty-Net-Goals von Florian Schmidt, der in Überzahlsituationen blitzschnell umschaltete, glichen die Grün-Weißen bis zur Pause wieder aus (15:15).
Danach wurde die Partie nicht zuletzt durch reihenweise Zeitstrafen immer zerfahrener. Erneut gerieten die Unterfranken ins Hintertreffen (17:20, 39.). Sie bekamen die rechte Seite der Oberbayern nicht gut verteidigt und leisteten sich weitere Fehlwürfe und Ballverluste.
Dia alten Rimparer trumpfen auf
Dann trumpften die alten Rimparer auf. Steffen Kaufmann übernahm mehr und mehr Verantwortung, Dominik Schömig – ebenso wie Kaufmann mit neun Toren erfolgreich – glich beim 25:25 (49.) vom Strich erstmals wieder aus und sorgte wenig später für die erneute Führung, die er und Michel Reitemann mit zwei weiteren Treffern ins leere Gehäuse der fast durchgehend dezimierten Gäste erhöhten (30:27, 53.). "Wir haben uns die Zeitstrafen für Fürstenfeldbruck durch die Energie in unseren Zweikämpfen auch erarbeitet", meinte Heufelder. Link fand "manche Pfiffe merkwürdig".
Nun hatten die Würzburger die Gunst auf ihrer Seite. Spätestens, als Felix Karle mit seinem achten Tor zum 34:28 (57.) traf, war der dritte und umjubelte Heimsieg perfekt.
Am kommenden Samstag (14. Oktober) gastieren die Wölfe beim Zweitliga-Mitabsteiger HSG Konstanz. Der erste Auswärtserfolg steht noch aus.
Die Statistik des Spiels
Wölfe Würzburg – TuS Fürstenfeldbruck 37:21 (15:15)