Handball, Zweite Bundesliga Männer
DJK Rimpar Wölfe - HC Elbflorenz
(Mittwoch, 20 Uhr, s.Oliver Arena)
Angesichts der sich täglich weiter zuspitzenden Pandemie-Lage könnte es das vorerst letzte sportliche Ereignis mit Zuschauern in der Würzburger s.Oliver Arena werden. Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe (10./10:16) hofft am Mittwochabend im Treffen der Tabellennachbarn gegen den HC Elbflorenz (14./9:13) auf die Unterstützung von zumindest ein paar hundert Fans.
Testmöglichkeit vor der Halle
750 Besucherinnen und Besucher sind bei 2G+ nach der 15. Bayerischen Infektionsschutzverordnung bei 25 Prozent Hallenauslastung mit Abständen und Masken zugelassen. "Aber so viele werden sicher nicht kommen", ahnt Wölfe-Geschäftsstellenleiter Christian Graber. Schon unter besseren Bedingungen sahen in dieser Saison nur zwischen 600 und 800 Menschen bei Spielen der Rimparer zu.
Um es den Fans etwas leichter zu machen, organisiert der Klub eine Testmöglichkeit direkt vor der Arena, die mit dem Einlass um 18.30 Uhr öffnen soll. "Wir sind trotzdem dankbar, wenn die Leute schon einen zertifizierten negativen Test mitbringen und wir damit Schlangenbildung vermeiden", sagt Graber.
Nach vier Auswärtsspielen in Serie mit zwei Niederlagen und den Derbysiegen beim TV Großwallstadt und HSC 2000 Coburg freuen sich die Wölfe, die laut Trainer Julian Thomann wahrscheinlich noch mal in der dezimierten Frankenduell-Besetzung antreten werden müssen, auf ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Kreisläufer und Abwehrspezialisten Michael Schulz. Dessen Abgang im Sommer hat sie geschmerzt. Der 25-Jährige wird wohl in Würzburg sein Comeback nach einer längeren Corona-Zwangspause geben.
"Ich hatte ein bisschen einen schlimmeren Verlauf", erzählt der Zweimetermann im Telefonat mit dieser Redaktion. Mitte Oktober, nach dem Spiel beim EHV Aue, waren er und Mannschaftskameraden positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. "Ich lag drei Tage mit Fieber und Grippe-Symptomen flach, Geruch und Geschmack waren zeitweise auch weg. So krank war ich schon lange nicht mehr." Selbst nach zwei Wochen Quarantäne sei er noch nicht wieder fit gewesen.
Insgesamt verpasste Schulz fünf Partien; das letzte, sechs Tage vor dem Frankenderby angesetzte Spiel in Coburg, wurde wegen Corona-Fällen beim HSC verlegt. "Erst seit letzter Woche trainiere ich wieder normal, jetzt geht's aufwärts."
Ein knappes halbes Jahr ist es her, als "Schulle" zuletzt in der s.Oliver Arena war. Da bekam er zum Abschied unter anderem einen Bilderrahmen mit seinem giftgrünen DJK-Trikot mit der Nummer 33 geschenkt. "Der Rahmen hat leider den Umzug nicht überlebt", gesteht er. Aber Scherben sollen ja Glück bringen. "Hoffentlich uns."
Elbflorenz macht's meist knapp
Glück hat dem HC Elbflorenz in dieser Saison schon mehrmals gefehlt. Nach Rang vier in der vergangenen Runde und selbst geäußerten Ambitionen, in absehbarer Zukunft aufsteigen zu wollen, hinken die von Rico Göde trainierten Sachsen bisher ihren eigenen Ansprüchen hinterher.
"Wir sind in fast jedem Spiel 45 oder 50 Minuten lang vorn gelegen und haben es trotzdem oft nicht geschafft, die Führung über die Zeit zu bringen", erklärt Schulz, der "Kleinigkeiten" als ursächlich nennt. Vier ihrer sechs Niederlagen kassierten Sebastian Greß und Co. mit höchstens zwei Toren Differenz. Ihre drei Siege fielen ebenso knapp aus. Dazu kamen noch drei Unentschieden.
"Mit ein bisschen mehr Glück wären wir jetzt Fünfter oder Sechster", meint Michael Schulz, der sich ebenfalls auf die Ex-Kollegen freut; mit einzelnen stehe er noch in regem Kontakt. Und noch einem Wiedersehen fiebert er entgegen: dem mit seinen Eltern, die extra aus dem Saarland anreisen. "Zwei Zuschauer kommen also auf jeden Fall", scherzt "Schulle": "Und die machen Stimmung!"