Die Tage der s.Oliver Arena in Würzburg sind gezählt, seitdem der Rottendorfer Modehersteller s.Oliver den Vertrag mit der Stadt Würzburg über die Namensrechte Ende Juni dieses Jahres gekündigt hat. Noch bis zum 26. Juni 2022 können die Schriftzüge aber in einer sogenannten Aufbrauchfrist an der Halle bleiben. Genauso lange hat die Stadt Zeit, die Hinweisschilder und Wegweiser zur Halle an den Straßen zu entfernen. Dann heißt die bisherige s.Oliver Arena wieder städtische Mehrzweckhalle in der Stettiner Straße.
Außer die Stadt findet schon innerhalb dieser Zeit einen neuen Namenssponsor. Dann könnte die s.Oliver Arena bald anders heißen. Interessenten sollte es geben, denn die Halle ist mit maximal 4300 Plätzen derzeit die größte Veranstaltungshalle in Mainfranken.
Ein neuer Namenssponsor muss tief in die Tasche greifen
Doch ein neuer Namenssponsor muss tief in die Tasche greifen. War bislang nur bekannt, dass s.Oliver seit 2004 pro Jahr einen mittleren fünfstelligen Betrag an die Stadt gezahlt hat, wird es nun konkreter: Mindestens 63 500 Euro netto möchte die Stadt vom neuen Namenssponsor jedes Jahr haben. Dies über mindestens fünf Jahre hinweg, mit einer einseitigen Option der Stadt, diesen Vertrag über weitere fünf Jahre zu verlängern, ohne dass dem künftigen Vertragspartner die Möglichkeit zu einer ordentlichen Kündigung bleibt. So bestätigt auch die Pressestelle des Rathauses auf Anfrage, was etwas verklausuliert als Bekanntgabe in der Vorlage für den Hauptausschuss des Stadtrates an diesem Mittwoch steht.
Die Laufzeit des Vertrages soll am 1. Januar 2022 beginnen und bis 31. Dezember 2026 dauern, heißt es da weiter. In der Zeit, in der die Halle während einer geplanten Generalsanierung geschlossen werden muss, sollen keine Gebühren anfallen. Diese Sanierung ist aber laut Vorlage nicht vor 2024 geplant.
Der Nutzungsmix der Halle soll weiter erhalten bleiben
Bis Ende 2024 könnte dann nämlich auch die von der Zukunftsstiftung Würzburg seit 2017 geplante Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke fertiggestellt sein. Der Bauantrag dafür soll nach Informationen dieser Redaktion noch in diesem Herbst bei der Stadt eingereicht werden. Einer der beiden Initiatoren und Geldgeber dieser Stiftung ist s.Oliver-Gründer Bernd Freier.
Allerdings soll laut Vorlage während der Dauer der Vertragslaufzeit der Nutzungsmix in der Halle erhalten bleiben. Dazu gehören regelmäßige Events des Spitzensports, die Halle ist die Heimspielstätte der Würzburger Bundesliga-Basketballer und der Zweitliga-Handballer aus Rimpar. Auch Konzerte, Messen und Tagungen sowie der Schulsport sollen dort weiter stattfinden. Der neue Namenssponsor kann zudem die Halle oder Teile davon für die Durchführung von eigenen Veranstaltungen an mindestens drei einvernehmlich zu bestimmenden Terminen pro Jahr mietfrei nutzen.
Die Stadt Würzburg will ein zweistufiges Auswahlverfahren durchführen
Die Interessenten können sich bei der Stadt bewerben, diese will ein zweistufiges Auswahlverfahren durchführen. Den Zuschlag erhalte letztendlich das wirtschaftlichste Angebot, heißt es in der Vorlage. Sprich das, das der Stadt bei den jährlichen Unterhaltskosten der Halle von rund einer halben Million Euro am stärksten unter die Arme greift.
Einschränkungen gibt es: Nicht erwünscht als Werbeinhalte der künftigen Namenssponsoren sind unter anderem Wettanbieter oder Sexshops. Auch für Tabakwaren oder Alkoholika soll keine Werbung gemacht werden dürfen, so die Vorlage. Politische Inhalte und Parteiwerbung sind von der Stadt ebenfalls nicht erwünscht.
Aufgemerkt: es geht ums Geld, nicht um Befindlichkeiten
Da lachen ja alle Hühner. Das glaubt doch kein Mensch das bis dahin die "Multifunktionsarena" an der Grombühlbrücke fertig ist. Die haben ja noch nicht mal mit dem Bauen angefangen, und wir haben bald schon das Jahr 2022. Leute lasst euch doch nicht schon wieder von der Stadt so komplett verschaukeln.
In Nürnberg wurde eben eine leicht kleinere Halle, als die bei uns geplante, in nur 1,5 Jahren hingestellt, und die wurde sogar von der Stadt Nürnberg gebaut.