Der TSV Unterpleichfeld hat am zweiten Spieltag der Fußball-Landesliga Nordwest, Vorrundengruppe zwei, eine ganz bittere Niederlage auf dem Fuchsstädter Kohlenberg kassiert. In Kleinrinderfeld traf Haibachs Christian Breunig viermal.
TG Höchberg – TSV Rottendorf 3:3 (1:1). Im ersten Ligaduell zwischen der TG Höchberg und dem TSV Rottendorf hat es am Samstag keinen Sieger gegeben, dafür viele Gänsehautmomente für die Trainer und zahlreichen Zuschauer. Von Beginn an entwickelte sich ein flottes Spiel, in dem beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive suchten. "Wir hatten in der ersten halben Stunde etwas mehr Ballbesitz, die Rottendorfer die klareren Torchancen", informierte Sebastian Genheimer.
Jannik Fischer brachte die Gäste nach einem Höchberger Ballverlust in der zehnten Minute in Führung, aber Innenverteidiger Felix Thiele glich per Kopf aus (27.). Beim nächsten Treffer dürften die fast 300 Besucher am Waldsportplatz mit der Zunge geschnalzt haben, denn Nicolas Schubert zirkelte einen Freistoß filigran zum 2:1 für den TSV über die TGH-Mauer (50.). Dieses Resultat bestand aber nur so kurz wie die Schaumkrone eines schlecht eingeschenkten Bieres.
Höchberg kommt dreimal nach einem Rückstand zurück
Höchbergs Neuzugang Tim Eisenberger traf Sekunden nach dem Anstoß zum erneuten Ausgleich. Mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter brachte Moritz Schubert den Neu-Landesligisten wiederum in Führung – 2:3 (60.). Und für das Team von Dirk Pschiebl sollte es zunächst noch dicker kommen: Thiele sah nach einer leichten Berührung Rot wegen einer Notbremse (77.).
Die Höchberger bäumten sich noch einmal auf und kamen in der Schlussminute in Unterzahl zum umjubelten Ausgleich. Friedrich Philipp-Messerschmidt erzielte mit einem präzisen Schuss aus dem Sechzehner das 3:3. "Es war ein erfrischendes Spiel mit einem alles in allem gerechten Ergebnis. Wir sind für unsere Moral belohnt worden", fand Genheimer.
Höchberg: Weihs – Riebe, Pfeufer, Thiele, Messerschmidt, Maienschein (46. Lehner, 65. Glade), Bolg (86. Glücker), Schug, Ljajic (61. Bretorius), Kohlhepp, Eisenberger. Rottendorf: Trappschuh – Luecke, Weber (22. Wendel), Melber, Fischer, Wolff (85. Friedrich), Busch, N. Schubert (81. Dekant), Wengeler, M. Schubert, Mainka. Schiedsrichter: Rösch (Laubendorf). Zuschauer: 290. Tore: 0:1 Jannik Fischer (10.), 1:1 Felix Thiele (27.), 1:2 Nicolas Schubert (50.), 2:2 Tim Eisenberger (51.), 2:3 Moritz Schubert (60., Elfmeter), 3:3 Friedrich Philipp-Messerschmidt (90.). Rot: Thiele (Höchberg, 77., Notbremse).
FC Fuchsstadt – TSV Unterpleichfeld 2:1 (0:0). Genau wie im letzten Spiel vor dem Lockdown im Oktober unterlag der TSV Unterpleichfeld auch diesmal auf dem Fuchsstädter Kohlenberg. TSV-Trainer Thomas Redelberger war nach dem Abpfiff zerknirscht: "Wir hatten dieses Spiel im Griff und dürfen es eigentlich nicht verlieren." Viermal habe er verletzungsbedingt wechseln müssen, darunter dreimal nach Fouls des Gegners.
Die Gäste seien gut auf die langen Bälle des FC eingestellt gewesen – und gingen zunächst in Führung. Nach einer gelungenen Kombination über die linke Seite und einer Vorarbeit des eingewechselten Ramon Schmitt traf Rückkehrer André Schmitt (65.).
Doch zu Beginn der Schlussphase verschätzte sich TSV-Keeper Philipp Schmidt bei einem Aufsetzer nach einem langen Ball, sodass Fuchsstadts Stürmer Dominik Halbig nur noch einschieben brauchte. Kurz darauf glückte Halbig auch noch das 2:1-Siegtor.
Unterpleichfeld: Schmidt – Goebel (72. Teske), Zehner (57. R. Schmitt), Vega, Oßwald, A. Schmitt, Horn (60. Vollmuth), Gull, Scheidel, Dees (84. Oeffner), Zeidler (26. Schäfer). Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Söllner (Aidhausen). Tore: 0:1 Andre Schmitt (65.), 1:1, 2:1 Dominik Halbig (80., 82.).
TSV Kleinrinderfeld – SV Alemannia Haibach 1:4 (1:2). Die Landesliga-Jahre und Corona-Lockdowns kommen und gehen, doch darauf ist Verlass: Christian Breunigs Torinstinkt. Wohl dem, der den 30-Jährigen in seinen Reihen hat. Seit drei Jahren läuft der Stürmer wieder für Haibach auf – und erzielte am Samstag beim TSV Kleinrinderfeld alle vier Gästetore.
"Breunig hat den Unterschied gemacht. Er hat einfach Qualität", fand der neue TSV-Abteilungsleiter Lukas Klüpfel. Am Anfang hätten sich die Gastgeber schwergetan, doch nach zehn Minuten waren wir ebenbürtig." Lukas Kirchner erzielte nach einer Einzelaktion den 1:1-Ausgleich für Kleinrinderfeld (29.).
Breunig nutzte noch vor der Pause seine Freiheiten zum 2:1 für die Alemannen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs forderte das Team von Trainer Alexander Münz einen Handelfmeter – aber vergeblich. Stattdessen erhöhte Haibach auf 3:1. Wenig später entschied Breunig die Begegnung. "Es war ein intensives Match, nach dem wir uns nichts vorwerfen lassen müssen", fasste Klüpfel zusammen.
Kleinrinderfeld: Schneider – Rabe, Meusert, Harant, Weidner, Haas (76. Paatz), Böhnel, Schwenkert, Streit (84. Diaby), Seidenspinner, Kirchner (79. Vadai). Schiedsrichter: Bargel (Staffelstein). Zuschauer: 69. Tore: 0:1 Christian Breunig (4.), 1:1 Lukas Kirchner (29.), 1:2, 1:3, 1:4 Breunig (38., 62., 73.).
FC Viktoria Kahl – TSV Lengfeld 0:1 (0:0). Der TSV Lengfeld hat auch das zweite Spiel in dieser Saison gewonnen. Die Würzburger Stadtteil-Fußballer setzten sich mit 1:0 bei Viktoria Kahl durch. Den goldenen Treffer beim Bayernliga-Absteiger erzielte Alban Ramaj kurz nach dem Wiederanpfiff nach schöner Vorarbeit von Gabriel Yaman.
"Die Jungs haben sofort genau das umgesetzt, was wir in der Pause besprochen haben", zeigte sich Lengfelds Trainer Okan Delihasan zufrieden. Seine Mannschaft war aufgrund einer Roten Karte gegen Kahls Verteidiger Mike Kirchner nach einer halben Stunde bereits in Überzahl gekommen. Doch der eingewechselte Lengfelder Burak Bedir musste Mitte der zweiten Halbzeit ebenfalls vorzeitig zum Duschen.
Nachdem die Gäste ihr zweites Tor verpasst hatten, mussten sie in der Schlussphase mit Mann und Maus die hauchdünne Führung verteidigen – mit Erfolg: "Das war eine starke Leistung", sagte Delihasan, der seiner erfolgreichen Mannschaft während der Heimfahrt mit dem Bus an einer Tankstelle eine Runde Getränke spendierte.
Lengfeld: Noroozi – Yaman, Engel, Lindner, Zuljevic, Stauder (80. Haug), Alay, Burbach (85. Woltersdorf), Istrefi – Hammer (56. Bedir), Ramaj. Schiedsrichter: Kimmel (Ebern). Zuschauer: 250. Tor: Alban Ramaj (46.). Rot: Kirchner (Kahl, 31., Nachtreten), Bedir (Lengfeld, 67., grobes Foulspiel).
Landesliga-Stenogramm
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – TuS Röllbach 1:4 (0:2). Schiedsrichter: Gratzke (Neukenroth). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Alexander Grimm (11.), 0:2 Noah Markert (44., Elfmeter), 0:3 Julian Speth (79., Elfmeter), 0:4 Niklas Scherg (81.), 1:4 Yannick Deibl (88.).