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Fussball: Zweite Bundesliga
Wie groß sind die Chancen der Kickers auf den Klassenerhalt?
Mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz gehen die Rothosen in die Schlussphase dieser Saison. Unlösbar ist ihre Aufgabe nicht.
Ob sich Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan hier alte Tabellenstände vergangener Spielzeiten ansieht? 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Ob sich Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan hier alte Tabellenstände vergangener Spielzeiten ansieht? 
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:09 Uhr

Ist das, was die Würzburger Kickers in den verbleibenden sechs Partien in der Zweiten Fußball-Bundesliga vorhaben, ein Ding der Unmöglichkeit? "Wir müssen uns was ausrechnen", sagt Trainer Ralf Santelli vor dem Auswärtsspiel der Rothosen an diesem Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli. "Das ist doch klar. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen in diesen sechs Spielen noch ganz viel erreichen." Ganz viel bedeutet für den Tabellenletzten nicht weniger als den Klassenerhalt. Einfach wird diese Mission nicht, schaffen können es die Kickers aber noch.

20 Punkte haben die Rothosen inzwischen auf dem Konto - vier mehr als noch vor der Länderspielpause. Nur eine Niederlage aus drei Begegnungen lautet die Bilanz unter Santelli, zuletzt gab es einen Sieg in Hannover (2:1) und ein Remis gegen den Club (1:1). So sollte es in Hamburg weitergehen, wollen die Jungs vom Dallenberg die Chance auf den Ligaverbleib weiter wahren. Und weil die Konkurrenz im Tabellenkeller ebenfalls nicht punktet, beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz weiterhin sechs Zähler. Hat es eine Mannschaft in Liga zwei schon einmal geschafft, das aufzuholen? Hatte ein Team zu diesem Zeitpunkt schon einmal weniger Punkte und ist noch drin geblieben? Das verrät der Blick in alte Tabellen.

Dieses Kunststück hat noch kein Verein geschafft

Wer die Ranglisten der vergangenen 26 Zweitliga-Spielzeiten nur flüchtig betrachtet, der sieht: Keine Mannschaft, die seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 nach dem 28. Spieltag 20 Punkte oder weniger auf dem Konto hatte, hat den Klassenerhalt noch geschafft. Düstere Aussichten also für die Kickers. Selbst der FC 05 Schweinfurt, sechs Spieltage vor Rundenende 2001/02 mit 23 Zählern auf Platz 16, musste am Ende runter - das Team von Trainer Durad Vasic holte in den sechs letzten Zweitligaduellen nur noch einen Punkt. Ähnlich ging es den Kickers in ihrer letzten Zweitligasaison. Das war 2016/17, als das Team von Bernd Hollerbach in der Rückrunde kein Spiel mehr für sich entscheiden konnte und von Tabellenplatz zwölf am 28. Spieltag noch in den Tabellenkeller rauschte und als Vorletzter wieder in Liga drei absteigen musste.

Was erst auf den zweiten Blick auffällt: Punkteserien und Aufholjagden haben auch schon totgesagte Klubs hingelegt. Das jüngste Beispiel ist der FC Ingolstadt: In der Zweitligasaison 2018/19 standen die Schanzer nach 28 Spieltagen mit 22 Zählern - also zwei mehr als die Kickers aktuell - auf dem letzten Tabellenplatz. Ähnlich wie die Kickers nun mit Santelli, entschieden sich die Oberbayern damals für einen Trainerwechsel: Thomas Oral folgte auf Jens Keller. Fünf Siege aus den letzten sieben Spielen bedeuteten am Schluss den Relegationsplatz. Was sich die Rothosen allerdings nicht abschauen sollten: In der Relegation unterlag Ingolstadt dem SV Wehen Wiesbaden und musste trotzdem runter.

Fast die Maximalausbeute hat sich der Gegner der Kickers, der FC St. Pauli, in der Saison 2016/17 gesichert. 16 von 18 Zählern haben die Braun-Weißen im Endspurt aus den letzten sechs Spielen mitgenommen, kletterten damit von Platz 17 (29 Punkte) auf den siebten Rang (45 Punkte). So viele Punkte können die Kickers in dieser Saison gar nicht mehr sammeln, müssen sie aber wohl auch nicht. Weil die Rothosen noch gegen die direkten Konkurrenten Osnabrück und Braunschweig spielen, sollten mindestens zwölf weitere Punkte für den Relegationsplatz genügen - vorausgesetzt, die Konkurrenz legt nicht eine ähnliche Serie hin. Zwölf oder mehr Punkte holten seit 1996 übrigens 17 Klubs, die am 28. Spieltag auf einem der Abstiegsplätze standen.

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In der Theorie ist für diese Schlussphase also vieles möglich. Konkret bedeutet das, dass die Mannschaft von Ralf Santelli zwingend gegen Osnabrück (32. Spieltag) und in Braunschweig (33. Spieltag) gewinnen muss. Zudem braucht es dann wahrscheinlich noch mindestens sechs weitere Zähler, um auf Rang 16 klettern zu können. Dann stünden zwei Duelle gegen den Drittliga-Dritten an. Da sind aktuell Dynamo Dresden, Hansa Rostock, der FC Ingolstadt und die Münchner Löwen in der Verlosung.

 
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Kommentare
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  • G. B.
    Das Thema Klassenerhalt ist durch. Spätestens seit der Niederlage gegen Sandhausen.
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  • W. K.
    Ganz gleich, ob die Kickers noch die Chance auf den Klassenerhalt haben oder nicht, sollte man sich folgende Frage stellen: Ist es eigentlich wünschenswert, dass ein Verein, der in einer Saison 4 Trainer „verschleißt“ und einen Sponsor besitzt, der Sponsoren-Gelder von Schiedsrichter-Entscheidungen abhängig macht, im Profifußball verbleibt. Wenn die Führungskräfte der Kickers, vor allem Daniel Sauer wirkliche Führungsstärke bewiesen hätten, dann wäre Michael Schiele nicht nach 2 Spieltagen (!!) rausgeflogen und der Mannschaft wäre vermutlich viel Chaos Marke Magath erspart geblieben.
    Also, sollte so ein Verein wirklich 2.Liga spielen. Ich meine: NEIN
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