
Wer hätte das gedacht? Vier Tage nach dem frustrierenden 0:1 in Sandhausen haben die Würzburger Kickers bei Hannover 96 mit 2:1 gewonnen. Und plötzlich stellt sich die Frage: Sind die Rothosen doch noch nicht abgestiegen? Sieben Punkte beträgt sieben Spieltage vor Schluss der Rückstand auf Relegationsplatz 16. "Wir haben heute alles abgerufen", freute sich Trainer Ralf Santelli. Genau das hatte zuletzt in bei den Rothosen nicht geklappt.
Nicht nur die 18 für den letzten Tabellenplatz, den die Würzburger Kickers in dieser Fußball-Zweitligasaison nur ein einziges Mal - nämlich am dritten Spieltag - für eine Woche verlassen haben, steht als Zahl symbolisch für diese Spielzeit der Rothosen. Eine andere Zahl ist die 35. So viele Akteure haben die Kickers bislang eingesetzt. Mehr als alle anderen Klubs. Zum Vergleich: Beim Zweiten in dieser Statistik, Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig, sind es 29. Am Donnerstagabend in Hannover ist nun die 6 hinzugekommen. Torhüter Hendrik Bonmann ist in dieser Saison schon der sechste Kapitän, der die Mannschaft auf der Suche nach sich selbst auf den Platz führt. Kein Zufall, denn so richtig wurde nie klar, wer denn nun die Spieler sind, die diesem Team Halt geben sollen und können.
Und so schickte Ralf Santelli in seinem zweiten Spiel als vierter Kickers-Trainer der Saison seinen zweiten Spielführer aufs Feld. Innenverteidiger Christian Strohdiek, der beim 0:1 in Sandhausen die Binde getragen hatte, saß auf der Bank. Auch die Mittelfeld-Akteure Martin Hasek und David Kopacz blieben zunächst draußen. Lars Dietz, Dominik Meisel und Marvin Pieringer kamen dafür von Beginn an zum Einsatz. "Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass wir mit einzelnen Spielern sehr unzufrieden waren", sagte Santelli zu den Veränderungen: "Es ist ein blödes Wort und es hört sich komisch an: Würzburg macht jetzt Rotation." Aber tatsächlich wolle er mit Blick auf das Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg auch einmal das eine oder andere Wechselspiel versuchen. "Wenn einer heute spielt, heißt das noch lange nicht, dass er beim nächsten Mal wieder aufläuft." Santellis Vorgänger Bernhard Trares hatte noch über Wochen auf eine eingespielte Elf gebaut und sein Team allenfalls punktuell verändert.
Dietz und Kraulich spielten dabei am Ende überhaupt keine Rolle mehr. In Hannover bildeten die beiden ein Innenverteidiger-Duo, das womöglich so auch nach einem Abstieg in der kommenden Drittliga-Saison auflaufen könnte. Sturm-Oldie Stefan Maierhofer oder der Schweizer Nzuzi Toko gehörten indes gar nicht einmal mehr zum Kader.
Den 22. November vergangenen Jahres, den Tag des Hinspiels, hatte Hannovers Trainer Kenan Kocak vor dem Wiedersehen "als einen der schlimmsten Tage meiner Trainerkarriere" bezeichnet. Damals hatte er im Hotel in Würzburg einen Hexenschuss erlitten, konnte nicht mit ins Stadion kommen und sah am Fernsehen, wie seine Mannschaft mit 1:2 verlor. Für die Kickers war es der erste Saisonsieg überhaupt. Hannover scheint den Kickers ganz gut zu liegen.
Als beide Teams am Donnerstagabend in der großen Stadionschüssel am Hannoveraner Marschsee nach 45 Minuten in die Kabine beim Zwischenstand von 0:0 in die Kabine gingen, dürften die Gäste mit dem bisher Geschehenen deutlich zufriedener gewesen sein als die Hausherren, die am vergangenen Wochenende beim 3:3 den Aufstiegsfavoriten Hamburger SV noch mächtig geärgert hatte, indem sie einen 0:3-Rückstand aufgeholt hatten. Eigentlich hatten freilich auch die Niedersachsen in viel höheren Tabellenregionen mitmischen wollen. 96 erhält schließlich aufgrund des TV-Rankings in dieser Saison den höchsten Anteil aus dem Topf mit den TV-Einnahmen.
Letztlich dürften es sich die Kickers also wahrscheinlich als Erfolg anheften, dass lange Zeit vor den Toren nicht viel passierte. Okay, Hannover hatte im ersten Durchgang 70 Prozent Ballbesitz, aber das Santelli-Team schaffte es lange, die Hausherren nicht in die gefährliche Zone kommen zu lassen. Es dauerte bis zur 38. Minute, ehe die Kickers zum ersten Mal an diesem Abend so richtig durchatmen mussten: Dominik Kaiser traf da aus kurzer Distanz den Pfosten. Es war der erste von drei Aluminiumtreffern in nur sechs Minuten. Denn kurz darauf lenkte Kickers-Keeper Bonmann einen Schuss von Philipp Ochs an den Pfosten. Eine Minute vor der Pause passierte es dann auf der anderen Seite: Ridge Munsy hatte sich gegen die Hannoveraner Abwehr gut durchgesetzt und setzte den Ball an den Pfosten des 96-Tores (44.). Da fehlten nur Zentimeter.
In Halbzeit zwei schien die Partie dann doch den erwarteten und aus Kickers-Sicht auch irgendwie befüchteten Verlauf zu nehmen, als Genki Haragushi in der 47. Minute zum 1:0 für die Gastgeber traf. Zuvor hatte sich Kickers-Abwehrmann Kraulich, der ansonsten ein sehr starkes Spiel zeigte, durch einen leichten und regelkonformen Schubser von Gegenspieler Hendrk Weydandt aus dem Tritt bringen lassen.
Doch der Rückstand schien das Tabellen-Schlusslicht erst so richtig anzustacheln. Die Kickers gaben nicht klein bei und kamen durch ein wunderschönes Tor zum Ausgleich. Außenverteidiger Frank Ronstadt hatte den Freistoß aus rund 20 Metern schießen dürfen und der gebürtige Hamburger schlenzte den Ball mit dem rechten Fuß um die Abwehrmauer herum ins rechte obere Toreck (58.).
Und in der 80. Minute hatten die Kickers das Spiel dann tatsächlich gedreht: Erst eine Minute war der für Ronstadt gekommene Rajiv van la Parra auf dem Feld, da setzte er, nachdem Hannovers Torwart Markus Esser einen Versuch von Dietz noch abgewehrt hatte, entschlossen nach und schoss zum 2:1 für die Kickers ein. Ein Vorsprung, den die Kickers in der Schlussphase mit viel viel Geschick verteidigten und damit den zweiten Auswärtssieg der Saison einfuhren. "Ich bin absolut stolz auf die Mannschaft, stolz auf das Trainerteam, stolz auf jeden Betreuer, stolz auf den Busfahrer. Wir haben das uns heute verdient", freute sich Santelli am Ende.
wenn die " Kickers in Hannover gespielt und dort gewonnen haben.... ; dann MUSS das Ergebnis in der Überschrift
mit "* 1 : 2 *" stehen und nicht verkehrt herum.
IHR lieben Reporter.....
werdet nicht gleich * Übermutig " !!!
" Jedes weitere Spiel muss erst mal gespielt werden.... UND die anderen Tabellennachbarn spielen ja auch mit -
jeder im gleichen Interesse : nur nicht absteigen ! Erfahrungsgemäss wollen Sie Alle beim sgn. *Letzten noch fehlende Punkte holen. Bolzen / "holzen drauf los. An mögliche "eigenartige Schiedsrichterentscheidungen mal *noch gar nicht gedacht.
Dies Ergebnis ist ein netter Neuanfang..... "HGW !!! " Weiter so......
Und bitte liebe Mainpost: Kein Interview oä. mehr mit Magath über seine Ziele, die er erreichen will.... schreibt lieber über Mannschaft, Training, Rasen, Stadion, Wetter....