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Fußball: Regionalliga
Wie die Transferbilanz der Würzburger Kickers ausfällt
Seit einer Woche steht der Kader der Würzburger Kickers für die Saison in der Regionalliga Bayern. Ist das Team im Vergleich zur Vorsaison besser geworden? Fragen und Antworten.
Neuzugang Pascal Moll könnte ob seiner Torgefährlichkeit ein Fixpunkt im Spiel der Würzburger Kickers werden.
Foto: Römer, foto2press | Neuzugang Pascal Moll könnte ob seiner Torgefährlichkeit ein Fixpunkt im Spiel der Würzburger Kickers werden.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:11 Uhr

Eine Woche lang herrschte nun Gewissheit. In den Tagen, bevor der deutsche Fußball-Transfermarkt am 1. September schloss, war beim Fußball-Regionalligisten Würzburger Kickers noch einmal Betriebsamkeit aufgekommen: Die Ex-Schweinfurter Pascal Moll und Tim Kraus wurden verpflichtet, Rechtsverteidiger Tim Littmann wechselte zum SGV Freiberg in die Regionalliga Südwest und der Vertrag mit Torhüter Marc Richter wurde aufgelöst, damit er sich in den kommenden Monaten problemlos einem neuen Verein anschließen kann.

Bei den Rothosen indes sind die Personalplanungen einstweilen abgeschlossen. 13 Akteure sind gegangen. Sieben Spieler kamen von fremden Klubs hinzu, dazu rückten noch Marcel Fischer und Leon Walch aus dem eigenen Nachwuchs in den Profi-Kader auf. Wie sind nun die Transfers zu bewerten? Haben sich die Würzburger Kickers mit Blick auf ihr großes Ziel, die Dritte Liga, nachhaltig verstärkt?

Ist der Kader tatsächlich besser als in der Vorsaison?

Auch wenn diese Frage letztlich erst am Saisonende zu beantworten ist: Die Voraussetzungen für Trainer Marco Wildersinn sind tatsächlich besser geworden. Denn auch wenn das Team zahlenmäßig etwas kleiner wurde, die Leistungsdichte wurde deutlich erhöht. Es gibt kaum noch einen Spieler, der nicht das Potenzial hätte, auf seiner Wunschposition als Stammspieler zu gelten. Außenstürmer Pascal Moll, die Mittelfeldakteure Tim Kraus, Fabian Wessig, Torhüter Norman Quindt oder Innenverteidiger Yannick Scholz waren in der vergangenen Spielzeit bei ihren Ex-Vereinen Fixpunkte im Spiel. Umso erstaunlicher, dass Wildersinn in den bisherigen Partien weitgehend auf Altbewährtes setzte, in der Startaufstellung einige Mal sogar gänzlich auf Neuzugänge verzichtete.

War an den Wechselgerüchten um Maximilian Zaiser oder Ivan Franjic nichts dran?

Ivan Franjic (links, im Zweikampf mit Buchbachs Tobias Heiland) spielt nach Wechselgerüchten im Sommer weiterhin für die Würzburger Kickers.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Ivan Franjic (links, im Zweikampf mit Buchbachs Tobias Heiland) spielt nach Wechselgerüchten im Sommer weiterhin für die Würzburger Kickers.

Am Ende nicht. Klar hatten sich einige Würzburger Akteure in der vergangenen Saison ins Blickfeld anderer Klubs gespielt. Späher sitzen schließlich bei nahezu jeder Begegnung auf der Tribüne. Dass zum Beispiel Ivan Franjic mit einem Wechsel geliebäugelt hatte, war spätestens klar, nachdem sein Berater im Frühjahr auch öffentlich über vermeintliches Interesse anderer Klubs sprach. Für Viertliga-Spieler fließen allerdings selten Ablösesummen. Und genau das dürfte, neben Franjic' Meniskusoperation im Mai, ein Grund gewesen sein, warum es letztlich auch kein konkretes Angebot gab. Geld in einen Wechsel investieren, wollte letztlich kein Klub.

Herrscht nach der Verpflichtung von Tim Kraus im Mittelfeld ein Überangebot?

So sieht es zumindest derzeit aus. Als Kraus noch vor Saisonbeginn als Testspieler im Training mitmischte, zeigte sich Wildersinn zwar durchaus vom Potenzial des einstigen Schweinfurters angetan, betonte aber auch, dass er sein Team im zentralen Mittelfeld bereits gut aufgestellt sehe. Warum die Kickers nun doch die Gelegenheit ergriffen, Kraus zu verpflichten? Womöglich, um den Konkurrenzkampf weiter anzuheizen. Für Eigengewächs Marcel Fischer wird es umso schwieriger, Einsatzminuten zu bekommen. Womöglich ist die Verpflichtung von Kraus aber auch ein Vorgriff auf personelle Veränderungen, die womöglich bereits im Winter ins Haus stehen. Sollte der eine oder andere Akteur dann mit einer Vertragsverlängerung zögern oder mit einem Wechsel liebäugeln, wäre mit Kraus bereits ein gleichwertiger Ersatz da. Die Gelegenheit, den 22-Jährigen zu verpflichten, wollten sich die Kickers womöglich auch deshalb nicht entgehen lassen.

Als letzter Spieler stieß Mittelfeldmann Tim Kraus zum Würzburger Team.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Als letzter Spieler stieß Mittelfeldmann Tim Kraus zum Würzburger Team.

Warum spielen so wenige Neuzugänge?

Weil viele Verpflichtungen sich erst spät ergeben haben. Vor allem Moll könnte mit seinen Qualitäten beim Torabschluss schon bald eine wichtige Rolle spielen, ist aber derzeit, obgleich er beim 1:0-Sieg in Buchbach beginnen durfte, ein Herausforderer der etablierten Kräfte.

Und was ist mit Luke Hemmerich?

In dieser Woche fehlte der Blondschopf, der seit geraumer Zeit als Trainingsgast bei den Kickers weilt, bei einigen Übungseinheiten. Nach der Geburtstagsfeier seines Vaters wird der ehemalige Bayreuther am Wochenende aber nach Würzburg zurückkehren. Ob eine Rückkehr des Rechtsverteidigers, der von 2019 bis 2021 bereits bei den Kickers unter Vertrag stand, ein echtes Thema wird, dürfte auch von der personellen Lage abhängen. Derzeit haben die Kickers keine Verletzten.

 
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