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Würzburg
Was den Kickers vor dem Endspiel gegen St. Pauli Mut macht
Die Rothosen empfangen nach dem misslungenen Jahresauftakt gegen Karlsruhe den FC St. Pauli zum Nachholspiel. Trainer Bernhard Trares ruft die Partie zum Endspiel aus.
Dürfte am Mittwochabend gegen den FC St. Pauli in der Startelf stehen: Kickers-Neuzugang Rolf Feltscher, der als rechter Außenverteidiger eingeplant ist.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Dürfte am Mittwochabend gegen den FC St. Pauli in der Startelf stehen: Kickers-Neuzugang Rolf Feltscher, der als rechter Außenverteidiger eingeplant ist.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 09.02.2024 06:44 Uhr

Wenngleich Schneeregen und Kälte das Training der Würzburger Kickers am Sonntagmorgen zu einer ziemlich ekligen Angelegenheit gemacht hatten, waren es nicht nur die üblichen Verdächtigen, die dem Treiben des Fußball-Zweitligisten beiwohnten. Eine stattliche Delegation Rothosen-Fans hatte sich aufgemacht zum Trainingsgelände in Randersacker, um der Mannschaft vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Mittwochabend (18.30 Uhr) Mut zu machen - mit Masken und, wie der Verein betonte, unter Einhaltung der Abstandsregeln. Sichtlich angetan von der Aktion, sprach Trainer Bernhard Trares von einem "Stadion-Ersatzgefühl" für ihn und seine Mannschaft.

Dass eine solche Aktion bei den Spielern hängen bleibt, davon ist auszugehen. Nicht nur, weil im Fußballkosmos Fans beim Mannschaftstraining üblicherweise nur dann erscheinen, wenn ein Derby ansteht oder wenn es mal so gar nicht läuft beim Herzensklub. Sondern weil ein Teil des Teams die Fans seit inzwischen einem knappen Jahr nicht mehr gesehen und gehört hat, und die zahlreichen Neuzugänge gar nicht wissen, wie sich ein Spiel vor Zuschauern am Dallenberg überhaupt anfühlen soll. "Diese Emotionen und die direkte Rückmeldung der Fans fehlen uns im Stadion", sagte Trares. "Besonders uns als Aufsteiger."

Dem Ärger Luft zu machen, sich den Frust über den mit vier Punkten aus 13 Partien deprimierenden Saisonverlauf von der Seele brüllen - nicht die Absichten, die die Anhänger im Gepäck hatten. "Sie wollten uns Zuspruch geben und erklären, wie sehr ihnen der Verein und das alles hier am Herzen liegt", erzählte Trares. "Dass sie den Glauben nicht verloren haben und eben nicht hier sind, um die Mannschaft runterzumachen. Es war ermutigend." In gebührendem Abstand habe die Mannschaft den Worten der Fans gelauscht. Und war ihrem Trainer zufolge sichtlich beeindruckt gewesen von dieser Demonstration des Zusammenhalts.

Kickers müssen liefern

Wenn dann am Mittwochabend das Heimspiel gegen den FC St. Pauli steigt - wegen eines Coronafalls im Kickers-Team war die ursprünglich für Dezember geplante Begegnung verlegt worden - sind die Rothosen wieder alleine in der Flyeralarm Arena, die Fans vor der Mattscheibe. Das Kellerduell zwischen den Kickers (vier Punkte) und den Hanseaten (acht Punkte) hat Trares zum Endspiel ausgerufen. Und sein Team dazu aufgefordert, eine Reaktion zu zeigen: "Es wird um Geschlossenheit gehen. Und darum, Entschuldigung, dass wir uns den Arsch aufreißen." Bei einer Niederlage würde der Rückstand auf den Kiezklub sieben Punkte betragen, der Glaube an den möglichen Klassenerhalt nur noch schwerlich aufrecht zu erhalten sein.

Noch mehr als zuletzt stehen die Kickers vor dem Duell mit dem FC St. Pauli, der sein Auswärtsspiel am Sonntag in Fürth mit 1:2 verloren hat, unter Zugzwang. Diesem Druck müssen die Rothosen laut Trares aber standhalten, "und letztendlich haben wir uns den ja auch selbst eingebrockt". Der Vorletzte aus Hamburg ist freilich in derselben Situation. Marvin Knoll, Kapitän der Braun-Weißen, sagte nach dem Spiel in Fürth: "Wir sind richtig im Abstiegskampf drin und da heißt es, kühlen Kopf zu bewahren. Wir haben das erste Spiel verloren, dürfen uns nicht verrückt machen lassen. In Würzburg werden wir alles versuchen, die drei Punkte mit nach Hamburg zu nehmen."

Neben der Aktion der Fans gibt es aber noch etwas, was den Kickers Mut machen dürfte: Die Neuzugänge Rolf Feltscher, Stefan Maierhofer und Marvin Pieringer sind am Mittwoch spielberechtigt. Im Fall Martin Haseks seien "beide Vereine bemüht", Vollzug könne aber nicht vermeldet werden. Was den Rechtsverteidiger Feltscher angeht, legte sich Trares fest: Der 30-Jährige "wird sicherlich dazukommen". Maierhofer dürfte fest als Joker eingeplant sein, ein Startelfeinsatz des ausgeliehenen Pieringer scheint zudem wahrscheinlich. Trares sieht in dem 21-Jährigen einen "spielstarken Mittelstürmer", zudem enttäuschte Angreifer Ridge Munsy gegen den KSC komplett.

Sich nur auf frisches Blut zu verlassen, wird dem Trainer zufolge jedoch nicht funktionieren. Zwar freue man sich über die Verpflichtungen. "Sie alleine werden es aber nicht ausmachen", so Trares. "Wir müssen insgesamt als Mannschaft besser und geschlossener auftreten. Alle Neuen reinzuhauen und auf sie zu hoffen wird nicht des Rätsels Lösung sein." Wie die Formel lauten muss, gegen den FC St. Pauli den Umschwung hinzubekommen, verriet der Trainer nicht. Fest steht aber: "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem es um Wille und Entschlossenheit geht. Ein Abreibungskampf."

 
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Kommentare
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  • stefan.behringer@web.de
    Auch bei einem Sieg steigen die Kickers ab.
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  • tutschku@gubus.de
    "Trainer Bernhard Trares ruft die Partie zum Endspiel aus."
    Können wir darauf zurückkommen...?
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  • 1958kosb
    Misslungener Jahresauftakt?
    MP sie schmeicheln grinsen
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  • harryamend@outlook.de
    Mut? Erst gestern wurde wieder von Experten bestätigt dass das was die Kickers da abliefern nicht Ligatauglich ist. Was will man aber von einem Club erwarten der sich Magath ins die Haus holt und einen Sauer der vom Fußball nichts versteht.
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