An diesem Wochenende finden in Würzburg die unterfränkischen Meisterschaften im Tennis in sieben Altersklassen von Frauen bis Senioren 65 statt. In der Männer- und Frauen-Konkurrenz geht es dabei um ein Preisgeld von zusammen 1000 Euro.
Insgesamt haben sich über 100 Spieler für die Meisterschaften angemeldet. Obwohl solche Veranstaltungen aktuell eigentlich nicht erlaubt sind, kann das Turnier stattfinden - beim TSC Heuchelhof und teilweise auch auf den Plätzen vom TC Weiß-Blau Würzburg.
Das Ordnungsamt der Stadt Würzburg hatte die Genehmigung für das Turnier zunächst abgelehnt. Großveranstaltungen dieser Art sind laut aktueller Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Bayern derzeit nicht gestattet. Der Tennisclub legte Einspruch ein: Die unterfränkischen Meisterschaften seien einerseits zwar ein Turnier mit zahlreichen Teilnehmern, hätten andererseits aber ein Hygienekonzept.
Höchstens 14 Spieler dürfen gleichzeitig auf der Tennisanlage sein
"Wir haben sieben Plätze, also werden zu keinem Zeitpunkt mehr als 14 Spieler auf der Anlage im Stadtteil Heuchelhof sein", erklärt Jürgen Sroka, erster Vorsitzender des TSC Heuchelhof. Spieler dürften erst kurz vor Spielbeginn auf die Anlage und müssten sie nach ihrem Match sofort wieder verlassen. Erst dann könnten die nächsten Spieler die Anlage betreten.
Man müsse das Ganze mehr "als viele einzelne Partien denn als großes Tennisturnier betrachten", sagt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. Weil kontaktfreier Sport von zwei Einzelpersonen an der frischen Luft laut aktueller Verordnung erlaubt sei, dürften auch die Bezirksmeisterschaften im Tennis an diesem Wochenende stattfinden. Um Kontakte bei Bedarf nachverfolgen zu können, nutze der Veranstalter zudem die Luca-App.
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Zum Hygienekonzept gehört laut Verein, dass ein direkter Kontakt zwischen den Spielern vor, während und nach dem Spiel ausbleibt: "Stattdessen findet ein Abklatschen mit Schlägern statt", heißt es in dem zweiseitigen Dokument dazu. Die Spieler müssten auch über unterschiedliche Seiten des Platzes die Hälfte wechseln. Duschen und Umkleiden bleiben dem TSC zufolge gesperrt.
Bei den Frauen haben sich viele junge Spielerinnen angemeldet
Weil diese Turniere gewöhnlich zum Saisonauftakt stattfinden, informierte sich der Bayerische Tennis-Verband schon Ende März beim Innenministerium. Die Aussagen von dort seien positiv gewesen, so dass der Verband die Meisterschaften ansetzte – unter der Auflage, dass die Verwaltungsbehörden vor Ort zustimmen.
In diesem Jahr sind die Bezirksmeisterschaften aber nicht einmal das erste Turnier: In Bad Kissingen und Güntersleben fanden schon zuvor sogenannte LK-Turniere statt, also Turniere, bei denen nur Spieler einer bestimmten Leistungsklasse zugelassen sind.
Weil die Meisterschaften im vergangenen Jahr entfielen, kommen die Titelverteidiger noch aus dem Jahr 2019: Die Würzburgerin Anne Knüttel tritt dieses Jahr nicht an, daher ist Kelly Richter, Jahrgang 2005, auf Position eins gesetzt. Bei den Männern kommt es zu Duellen zwischen den Spielern von Weiß-Blau Würzburg und einigen Vertretern aus Aschaffenburg. Auf Nummer zwei gesetzt ist der Würzburger Lukas Schneider, der 2019 im Finale unterlag, an erster Stelle der Setzliste steht der Aschaffenburger Julius Sommer.