
Das Gesundheitsamt Würzburg setzt künftig im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus auf die Verwendung der kostenlosen Luca-App. Sie soll die bestehende Corona-Warn-App ergänzen und die Verfolgung von Kontakten Infizierter erheblich erleichtern und verbessern.
Auf Weisung des Bayerischen Gesundheitsministeriums habe sich das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Würzburg für die Luca-App registriert, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. In den vergangenen Tagen hätten sich die Verantwortlichen intensiv damit beschäftigt, die Luca-App so in die Prozesse des Gesundheitsamtes einzubinden, dass für die Nutzerinnen und Nutzer, aber auch für die Kontaktnachverfolgung ein Mehrwert entsteht, so Pressesprecherin Dagmar Hofmann.
Registrieren mit QR-Code
Im Wesentlichen ersetze die App die bisher üblichen Formulare, die beispielsweise beim Betreten einer Gaststätte ausgefüllt werden müssen. "Stattdessen scannen die Benutzer vor Betreten eines Lokals, eines Geschäfts oder einer Veranstaltung den vom Betreiber zur Verfügung gestellten QR-Code und registrieren sich dadurch", heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Daten werden nach Freigabe des Nutzers zunächst anonym ans Gesundheitsamt übermittelt. Im Infektionsfall stellt das Gesundheitsamt an den Nutzer eine Anfrage zur Freigabe der Daten und kann dadurch mögliche Kontaktpersonen schnell informieren.
Auch private Treffen können mit der App registriert werden. "Über einen Schlüsselanhänger mit registriertem QR-Code kann die digitale Kontaktnachverfolgung außerdem auch ohne Smartphone genutzt werden", so Hofmann.
Interessierte Betreiber, beispielsweise von Geschäften, Gastronomie etc., können die Luca-App ab Montag, 3. Mai, verwenden, um ihren Kunden die Möglichkeit zur digitalen Kontaktdatenerfassung anzubieten. Kunden und Anwender, die die App bereits installiert haben, können ebenfalls ab kommenden Montag bei teilnehmenden Einrichtungen die dort bereitgestellten QR-Codes nutzen. Die Vorgehensweise ist unter www.luca-app.de ausführlich beschrieben.
Gesundheitsamt sieht sich gut gerüstet für den Infektionsfall
Im Gesundheitsamt Würzburg, so heißt es, sei man nun gut gerüstet für den Fall, dass mit Corona infizierte Personen – so genannte Indexpatienten – ihre Kontakte über die Luca-App freigeben. Im Infektionsfall werde die sogenannte Historie des Indexpatienten abgefragt und die Herausgabe der Kontaktdaten von zur gleichen Zeit in der Location befindlichen Personen beim Inhaber oder Betreiber (beispielsweise von Geschäften oder Restaurants) angefragt.
Die nach wie vor im persönlichen Telefonat mit dem Indexpatienten von den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes ermittelten engen Kontaktpersonen werden unverzüglich informiert. Die anderen Personen, die sich zum gleichen Zeitpunkt wie die positiv getestete Person an dem besagten Ort aufgehalten haben, erhalten eine Benachrichtigung per SMS. In dieser bittet das Gesundheitsamt die Betroffenen darum, eines der Testzentren in Stadt und Landkreis Würzburg aufzusuchen, da in diesen Fällen das individuelle Infektionsrisiko nicht abgeschätzt werden kann.
Sicherheitsforscher warnen vor Luca-App
-> https://www.golem.de/news/zu-hohe-risiken-sicherheitsforscher-warnen-vor-luca-app-2104-156126.html
Luca-App: Fachleute warnen vor "massivem Missbrauchspotential"
-> https://www.heise.de/tp/features/Luca-App-Fachleute-warnen-vor-massivem-Missbrauchspotential-6032557.html
Die Luca-App: Dilettantisch und sinnlos
-> https://www.heise.de/tp/features/Die-Luca-App-Dilettantisch-und-sinnlos-6007111.html
Und weiter wäre ein Hinweis, dass die Corona-Warn-App seit 2 Wochen selbst eine Checkin-Möglichkeit bietet, auch toll gewesen.
Und vielleicht auch noch, dass sich die LucaApp-Macher sturköpfig gegen die Verwendung von Standards stemmen
-> https://www.sueddeutsche.de/digital/recover-jan-kus-smudo-luca-1.5272820