
Er hat 163 mal für den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga gespielt, zuvor 130 mal für den Karlsruher SC als Nachfolger für Oliver Kahn. Claus Reitmaier stand unter anderem auch noch beim 1. FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach unter Vertrag, für die Fohlen absolvierte er mit 40 Jahren noch ein Pokalspiel. Rekord-Spieler wurde er aber für Lillestrøm SK in der ersten norwegischen Liga, wo er mit 42 ältester jemals eingesetzter Profi war.
Angefangen hatte alles jedoch als Jugendlicher in Würzburg bei den Kickers, dann beim FV 04. Die ersten Jahre als Erwachsener stand Reitmaier wieder bei den Rothosen im Tor, damals in der Bayernliga, ehe es über Viktoria Aschaffenburg in den Profifußball ging mit ersten Stationen beim Wiener SC und den Stuttgarter Kickers. 2011 bis 2013 stand der Würzburger tatsächlich noch einmal zwischen den Pfosten für den Oberligisten FC Halstenbek-Rellingen – mit am Ende 49 Jahren. Zwischen 2007 und 2019 war Reitmaier zudem Torwarttrainer beim Hamburger SV, SC Paderborn und bei Fortuna Düsseldorf.
Für ihn fast noch wichtiger als die Bundesliga-Karriere: "Ich habe zweimal in Mannheim mit Michael Schumacher Fußball gespielt und ihn kennengelernt. Das war ein außergewöhnliches Erlebnis, weil er super nett war und seine Frau Corinna auch. Ich wünsche ganz besonders für sie und ihren Sohn Mick, den ich auch mal beim Fußball in Mainz kennenlernte, dass alles gut werden könnte. Ich hoffe auf die Mediziner, dass sie sehr bald noch etwas erfinden, um Michael zu helfen."
Ebenfalls unvergesslich: "Meine drei 'Länderspiele' mit der Legenden-Nationalmannschaft in England gegen Spanien und Portugal sowie gegen eine Weltauswahl. Und auch die zwei Hallenturniere in Moskau. Das waren besonders schöne Erlebnisse mit dem Adler auf der Brust, weil ich ja leider kein richtiges Länderspiel machen durfte."
Heute lebt der 58-Jährige in Mönchengladbach als "lediger Single", wie er sagt. Und seinen beruflichen Stauts gibt der Vater zweier Söhne (18 und 3) sowie einer Tochter (6) mit "arbeitslos" an – auch wenn's im Sportler-/Trainer-Jargon gerne vereinssuchend genannt wird. Für Gesellschaft im Haus des Hundesliebhabers sorgt traditionell ein Bobtail. Reitmaier reist gerne, am liebsten an die Côte d’Azur, nach Italien, Thailand und in die USA.

Claus Reitmaier: Ich bin komplett problemlos und unbeschadet da durchgegangen, weder gesundheitlich noch langeweiletechnisch hatte ich Probleme. Ich habe ein großes Haus mit einem sehr großen Garten und im Umkreis von mindestens 150 Metern keine Nachbarn. Also ganz entspannt und ruhig. Ich habe gar keine Erwartungen, ich denke, das ist alles nur noch harmlos und ich finde die Öffnungen völlig richtig. Wie man sieht, kommt nichts Negatives raus bei den vollen Stadien.
Reitmaier: Ich habe nie Gewichtsprobleme, habe aber leider lange sportlich nichts gemacht. Also: geht so.
Reitmaier: Außer für Fußball eigentlich für nichts. Ein bisschen Laufen und ein bisschen Krafttraining für die allgemeine Fitness, um ab und zu mal einen Ball zu halten, wenn ich im Tor stehe.
Reitmaier: Was da gerade in der Ukraine passiert – sowie meine Kinder und deren Zukunft.
Reitmaier: Für Fußball, um wieder in der Bundesliga im Tor zu stehen und alle zur Verzweiflung zu treiben, das machte am meisten Spaß. (lacht)
Reitmaier: Nichts, außer vielleicht das Wissen und die Erfahrung; die macht mich noch gelassener.

Reitmaier: Ins Mittelalter, weil mich die Ritter interessieren und ich sehen will, wie die Städte und das Leben damals aussahen.
Reitmaier: Zuhause oder New York, die beste Stadt der Welt. Oder Monaco.
Reitmaier: Dass man im Leben fast alles erreichen kann, wenn man wirklich alles dafür tut und nie aufgibt. Das Negative lassen wir mal weg.
Reitmaier: Dass nicht immer der Bessere gewinnt und dass es leider nicht immer gerecht zugeht – und Leistung häufig nicht zählt. Wir reden von Hochleistungssport, von Erfolg und Misserfolg, der wöchentlich gemessen wird. Aber am Ende setzt sich Qualität trotzdem immer durch.
Reitmaier: Bei Ungerechtigkeit und bei Lügen – und wenn das passiert, was ich eine Frage vorher eingangs geantwortet habe.
Reitmaier: Meine Kinder – außer es passiert das, worüber ich eine Antwort vorher gesprochen habe. Dann wird kritisiert.

Reitmaier: Alles gut, ich hatte nur etwas mehr Zeit, vor allem an den Wochenenden. Als Spieler ist man ja oft zu Hause. Aber da mein Sohn noch keine zwei Jahre alt war, war es ziemlich egal.
Reitmaier: Die Treffen mit Janet Jackson und mit Michael Schumacher. Und meine Jugend zu Hause. Meine beiden Eltern sind ja verstorben, es war eine wunderschöne Zeit mit ihnen. Ich hatte super Eltern.
Reitmaier: Ich versuche immer, alle Menschen respektvoll, ehrlich und korrekt zu behandeln. Das gelingt mir auch, denke ich. Also daher keins. Und im Fußball habe ich nie absichtlich gefoult, weil es dann immer Elfmeter gegeben hätte.
Reitmaier: Keine Ahnung. Ich machte eine Ausbildung als Technischer Zeichner.
Reitmaier: Im Moment keiner, Michael Schumacher war der letzte. Und dazu ein unfassbarer netter Mensch, echt bitter, was da passierte.
Reitmaier: Ein Fallschirmsprung aus über 4000 Metern. War das geil.

Reitmaier: Nach keiner!
Reitmaier: Mit meinen zwei Kindern im Movie Park in Bottrop am Ostersonntag, war das schön.
Reitmaier: Lügen, Ungerechtigkeiten, Unfreundlichkeit, Selbstdarsteller und Wichtigtuer.
Reitmaier: Cristiano Ronaldo für seine Einstellung zum Beruf.
Reitmaier: Meine drei Kinder und mein Hund.
Reitmaier: Vor keinem.

Reitmaier: Klavier spielen.
Reitmaier: Dass mein Sohn in der 1. Bundesliga spielt und dass meine Firma FunToons endlich einen Zeichentrickfilm produzieren kann.
Reitmaier: Von einem entspannten und fröhlichen Leben zusammen mit meinen Kindern.
Reitmaier: Du musst der Fleißigste sein von allen, nie aufgeben und Selbstvertrauen haben, dann schaffst du es.
Reitmaier: Als Claus Reitmaier, aber mit dem Wissen von heute.
