
Jens Schürer hat eine nicht alltägliche Laufbahn als Fußballer hingelegt: Auf gerade mal zwei Vereine brachte es der Würzburger, in seiner Heimatstadt die Kickers, in Schweinfurt den FC 05 - und mit den "Schnüdeln" brachte er es in der Saison 1990/91 auf stattliche 28 Zweitliga-Spiele und einen Treffer sowie auf drei DFB-Pokal-Partien und ebenfalls einen Treffer - das 1:0-Siegtor gegen Altona 93. Der großgewachsene Verteidiger, Jahrgang 1963, hatte stets mit dem Ruf, seine Zweikämpfe etwas härter zu führen. Im Profifußball sahen das die Schiedsrichter offenbar entspannter, Schürer kassierte in den 31 Pflichtspielen nur 14 Gelbe Karten und blieb ohne Feldverweis.
Nach dem Zweitliga-Abstieg kehrte Schürer 1991 zu den Kickers zurück, beendete aber noch im selben Jahr berufsbedingt seine Laufbahn. Bis er im Frühjahr 2005 doch noch einmal seine Schuhe in der Bayernliga schnüren sollte: beim FC 05 Schweinfurt, der nach seiner Insolvenz die Runde mit einer Notelf zu Ende spielte. Da half er zusammen mit früherer Weggefährten wie Bernd Häcker, Rudi Gürtler und Rüdiger Mauder aus. Danach war endgültig Schluss mit der Aktivität, selbst in den Traditionsmannschaften "Seiner" zwei Klubs läuft er nicht mehr auf. Schürer war jedoch bei den Kickers zwischenzeitlich in mehrer Funktionen als Trainer und Vorstandsmitglied aktiv.
Der 57-jährige führt mit seiner Frau, seinen Kindern und seinem Bruder ein Autohaus in Würzburg. Jens Schürer ist seit 35 Jahren verheiratet und ist Vater zweier Töchter, die "mittlerweile in einem Alter sind, dass man nicht mehr darüber spricht", wie er sagt.
Jens Schürer: Bis jetzt haben meine Familie, meine Mitarbeiter und ich die Corona-Krise zum Glück unbeschadet überstanden. Für die nächsten Monate hoffe ich, dass der Verlauf dieser Pandemie weitestgehend flach verläuft.
Schürer: Ich würde sagen: altersgerecht, nur fünf Kilo über dem "Kampfgewicht" von 1990.
Schürer: Nordic Walking, allerdings täglich, und Ski-Langlauf.
Schürer: Die heutige Zeit mit Corona und vor allem Donald Trump.

Schürer: Um unter den heutigen Bedingungen nochmal Fußball spielen zu können.
Schürer: Die Erfahrungen die man gesammelt hat.
Schürer: Zum Tag meiner Geburt, dann könnte ich mein Leben noch einmal erleben.
Schürer: Taisten in Südtirol und Gravedona am Comer See.
Schürer: Geht nicht, gibt es nicht.

Schürer: Auch: geht nicht, gibt es nicht
Schürer: Wenn jemand sagt: Ich kann das nicht.
Schürer: Meine Familie, Recht und Ordnung.
Schürer: Karriereende? Ich hab nur mit dem Fussball spielen aufgehört, alles andere ging ganz normal weiter.
Schürer: Am besten das Ganze noch einmal.

Schürer: An sportliche Fouls kann ich mich nicht mehr erinnern (lacht), das ist zu lange her (lacht). Und menschlich habe ich hoffentlich keine begangen.
Schürer: Zu meiner Jugendzeit hat, gefühlt, jeder Jugendliche Sport getrieben, da war es ganz normal. Das ist heute allerdings leider anders.
Schürer: Hab ich keinen.
Schürer: Ein uns gestohlenes Auto im Jahr 2000, ein Jahr nach Kriegsende im Kosovo, aus Pristina zurückzuholen.
Schürer: Vielleicht ein bisschen nach der meines Enkels Jonas, sagt zumindest manchmal meine Frau.

Schürer: Kann ich nicht sagen, dafür lache ich zu oft.
Schürer: Oberflächliche Menschen.
Schürer: In der heutigen Zeit jemanden für irgendetwas zu bewundern, fällt mir schwer.
Schürer: Meine Familie.
Schürer: Darüber möchte ich mir gar keine Gedanken machen.

Schürer: Besser italienisch können und ein Instrument zusammen mit meinem Enkel spielen.
Schürer: Meinen 90. Geburtstag.
Schürer: Mir mit meiner Frau an meinem 90. Geburtstag die Frage stellen, was wir noch unbedingt erleben wollen.
Schürer: Dass sie an sich selbst glauben und nicht an das, was andere sagen.
Schürer: Als Jens Schürer, da gibt es keine andere Option.