Walter Szaule war eines der prägendsten Gesichter Würzburger Fußballs in den Siebziger Jahren. Von 1972 bis 1980 trug er das Trikot des FV 04 Würzburg, darunter vier Jahre in der 2. Bundesliga Süd. Von seinem Heimatverein TSV Heusenstamm führte ihn die Karriere über den FSV Frankfurt (1966 bis 68) zu Bundesligist Borussia Dortmund. In der Saison 1968/69 spielte der 1944 im slowakischen Bratislava geborene, torgefährliche Mittelfeldspieler für die Schwarz-Gelben, die in dieser Runde drei Trainer verschlissen und als 16. gerade so die Liga hielten. Gegen die enorme Konkurrenz in der Offensive (unter anderem Lothar Emmerich, Siegfried Held und Willi Neuberger) konnte er sich aber letztlich nicht richtig durchsetzen.
Über den Karlsruher SC, für den er zwischen 1969 und 1972 in 93 Einsätzen 21 Tore erzielte, kam Szaule schließlich zum FV 04. Mit den zunächst in der drittklassigen Bayernliga beheimateten Würzburgern stieg er 1976 in die Zweite Liga auf. Dort absolvierte er, inzwischen als Verteidiger, 110 Zweitligaspiele (4 Tore). Mit dem Abstieg der Nullvierer beendete er die Karriere und erlebte ein Jahr später den Konkurs des Vereins aus dem sportlichen Ruhestand. Der heute 76-Jährige blieb in der Region hängen, lebt mit seiner Frau in Kürnach und ist Vater eines 44-jährigen Sohnes.
Walter Szaule: Ich erlebe sie mit vielen Einschränkungen und Verzicht. So konnten meine Frau und ich 2020 nicht wie gewohnt an Ostern zum Skifahren gehen. Auch sonstige sportlichen Aktivitäten und private Treffen mussten ausfallen. Stattdessen gehen wir fast täglich mehrere Stunden spazieren oder Rad fahren. Außerdem baue ich seit drei Jahren leidenschaftlich alpenländische Weihnachtskrippen. Den ersten Lockdown habe ich auch dafür genutzt, zahlreiche dieser Krippen in unterschiedlichsten Größen und Varianten zu bauen. Ich hoffe, dass die Impfungen Erfolg bringen werden, sodass all die Einschränkungen schnellstmöglich aufgehoben werden können und wir alle wieder zu unserem normalen Leben zurückkehren können.
Szaule: Ich fühle mich weiterhin kerngesund und munter. Trotz meines fortgeschrittenen Alters habe ich weiterhin keine körperlichen Probleme und muss keine Medikamente einnehmen.
Szaule: Eigentlich für all die Sportarten, die ich schon immer ausgeübt habe. Ich spiele weiterhin Fußball in der Kürnacher AH sowie Tennis in der 55er-Mannschaft. Außerdem fahre ich viel Fahrrad, aber natürlich ohne E-Unterstützung. Und im Winter gehen meine Frau und ich mindestens zweimal pro Jahr zum Skifahren.
Szaule: Die Klimaveränderung mit all ihren Einflüssen auf unser Leben.
Szaule: Denke ich habe vieles richtig gemacht und würde alles genauso wieder angehen. Das bezieht sich hauptsächlich auf die sportlichen, aber auch auf die familiären Aspekte.
Szaule: Meine gute Gesundheit, die Ruhe im Alltag, wie der nicht vorhandene Druck, auf Arbeit gehen zu müssen. Aber auch die Freizeit, die mir erlaubt, meinen Hobbys nachzugehen beziehungsweise die sich daraus ergebende Möglichkeit des Reisens.
Szaule: In eine andere Zeit oder Epoche eigentlich nicht direkt. Aber ein bisschen vermisse ich durchaus die entspannteren Zeiten der 60er und 70er Jahre, in denen das ganze Leben doch stressfreier war. Da gab es weniger Verkehr, weniger Druck im Arbeitsleben und alles war nicht so hektisch und schnelllebig wie heute.
Szaule: Keine Stadt oder Ort im Speziellen. Aber der afrikanische Kontinent hat es mir sehr angetan mit seiner beeindruckenden Natur und Tierwelt.
Szaule: Dass die Familie sehr wichtig ist. Denn sie, besonders meine Frau, haben mir zu jeder Zeit während meines gesamten Lebens großen Halt gegeben. Auch wenn es beispielsweise sportlich mal nicht so lief, war sie diejenige, die mich immer unterstützt und auf meinem Weg bestärkt hat. Zum anderen, dass Sport zu einem gesunden und vielfältigen Leben so einiges beitragen kann.
Szaule: Dass viel Fleiß und Verzicht nötig sind, um im Sport erfolgreich zu sein oder zu werden.
Szaule: Wenn es um Ungerechtigkeiten geht. So zum Beispiel in finanzieller Hinsicht, wenn gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt wird oder auch manche Sportler astronomische Gehälter beziehen, während viele in der Gesellschaft sich für deutlich weniger Geld abrackern müssen.
Szaule: Ganz klar, die Familie.
Szaule: Ungewohnt. Denn es hat natürlich schon etwas gefehlt. Die wöchentlichen Trainingseinheiten, die Spiele. Dafür war natürlich viel mehr Zeit für die Familie vorhanden. So konnten wir öfter mal zur nicht im Raum Würzburg wohnenden Familie, wie meinen Geschwistern oder Schwiegereltern fahren und dann dort auch mal übernachten. Das war im normalen Saisonalltag nicht möglich.
Szaule: Unsere Hochzeit und die Geburt unseres Sohnes.
Szaule: Ein sportliches oder menschliches Foul hat es eigentlich nie gegeben. Nicht umsonst bin ich deshalb noch heute mit vielen meiner Fußballerkollegen und Gegenspieler von früher freundschaftlich verbunden und noch in Kontakt. So treffen wir ehemaligen 04- und Kickers-Spieler uns ein Mal pro Jahr in Würzburg und erinnern uns gerne der guten alten Zeit. Organisiert wird dies immer vom früheren Spieler Paul Hupp. Leider kommt es mittlerweile nicht mehr dazu, dass wir selbst Freundschafts- oder Einlagespiele mit unserer gemeinsamen Mannschaft absolvieren, wie wir das bis vor einigen Jahren noch mit viel Freude gemacht haben.
Szaule: Dann hätte ich vielleicht bis zur Rente in meinem gelernten Beruf als Werkzeugmacher gearbeitet. Schön, dass es anders gekommen ist.
Szaule: Roger Federer. Wegen seiner ruhigen Art.
Szaule: Sportlich sicherlich mein Vereinswechsel nach Dortmund zum BVB. Zum ersten Mal von Zuhause weg, eine neue, große Stadt, ein eigener Hausstand und was so alles dazu gehört. Und natürlich auf all diese klasse Fußballer zu treffen wie Sigi Held, Rudi Assauer oder Lothar „Emma“ Emmerich und sich mit ihnen im Training und Spiel zu messen; die hatten ja nur zwei Jahre zuvor den Europapokal gewonnen.
Szaule: So etwas gibt es bei uns nicht. Wir besprechen und entscheiden alles gemeinsam.
Szaule: Über so einige scherzhafte Trump-Videos, die ich per WhatsApp erhalten habe.
Szaule: Trump, aber auch das respektlose Verhalten Einiger gegenüber unserem Rechtsstaat und seinen Vertretern.
Szaule: Aktuell die Wissenschaftler, die es anscheinend geschafft haben, doch so schnell einen Impfstoff gegen das Coronvirus herzustellen.
Szaule: Ein schöner Urlaub in der Ferne ohne Telefon.
Szaule: Ehrlich gesagt davor, zu einem Pflegefall zu werden oder einen in der eigenen Familie zu haben.
Szaule: Gerne eine Fremdsprache. Da bin ich aber wohl schon zu alt dafür.
Szaule: Viele glückliche und gesunde Jahre.
Szaule: Von einer friedlichen Welt ohne Hunger, Elend und Kriege.
Szaule: Ohne Fleiß kein Preis.
Szaule: Vielleicht als Vogel, der frei fliegen kann und die Welt von oben beobachtet.