Eingewöhnungszeit? Bernhard Winkler kennt dieses Wort nur aus Erzählungen. Acht Minuten nach seiner Einwechslung beim Bundesliga-Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund gelang ihm am 9. März 1991 - bei seinem Erstliga-Debüt - sein erster Treffer. Am Ende der Saison wurde der Veitshöchheimer mit den Lauterern gar deutscher Fußball-Meister und krönte die Runde am 34. Spieltag mit einem Doppelpack beim 6:2 gegen den 1. FC Köln.
Seinen Torriecher hatte Winkler, der beim SV Heidingsfeld 1985 in den Männerbereich aufgerückt war, schon zuvor immer wieder zur Schau gestellt. Unter Kult-Coach Werner Lorant, dem der heute 54-Jährige später wieder begegnen sollte, war er 1990 mit dem FC 05 Schweinfurt in die Zweite Liga aufgestiegen - als Torschützenkönig. Insgesamt 18 Erstliga-Matches bestritt der Angreifer dann für die Pfälzer, ehe er nach Leihstationen bei Fortuna Köln und in Wattenscheid 1999 in München unterschrieb und bis zu seinem Karriereende 2002 im meist blau-weißen Leibchen des TSV 1860 auf Torejagd ging.
Dass sein Shirt mit der Rückennummer 11 bis heute im Umfeld des derzeitigen Drittligisten immer wieder übergestreift wird, mag auch damit zu tun haben, dass der Knipser bis 1999 stets mindestens zehn Mal pro Runde im Oberhaus traf. Zeiten, an die sich nicht nur der seit 30 Jahren verheiratete Vater zweier Söhne (26 und 23) gerne erinnert. Bei den Sechzig-Fans genießt Winkler, der neben dem FC Ismaning auch die Löwen-Reserve trainierte und heute in Vaterstetten lebt, noch immer den Status einer unantastbaren Legende.
Seit dem 1. August kooperiert der Franke beruflich mit einer Marketing-Firma und baut die Agentur mit seinem Geschäftspartner Wolfgang Leuschner um die Sparten Teamsport und Gesundheitswesen aus. Für die Deutsche Kinder-Sport-Akademie haben Winkler und Leuschner die Marketing- und Vertriebs-Leitung in Bayern übernommen, zudem ist Winkler der Markenbotschafter eines Sportartikel-Herstellers in Deutschland und Österreich. Über die Agentur WL-Marketing vertreiben beide ein Schwingungsgerät zu Rehabilitation oder Fitnesssteigerung.
Bernhard Winkler: Da ich auch beruflich im Gesundheits- und Fitness-Bereich unterwegs bin, war und ist Corona für mich natürlich etwas Negatives. Aber ich habe die ruhige Zeit genutzt, um neue Tätigkeiten anzugehen, die jetzt starten.
Winkler: Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich 7,5 sagen - denn wie heißt es in Oberbayern so schee: A bissl wos gäht oiwei…
Winkler: Für mich ist ein Tag ohne Sport ein verlorener Tag! Eigentlich für viel Verschiedenes, zum Beispiel Laufen, Krafttraining, Balori-Koordinationstraining, Mountainbiken oder Yoga.
Winkler: Menschen, egal welchen Alters, die Wichtigkeit der Bewegung aufzuzeigen - denn: Wer rastet der rostet. Das ist bei Jedem von uns der Fall - leider.
Winkler: Für die Teenager-Zeit ohne „große“ Aufgaben, mal abgesehen von der Schule: keine Verantwortung, sich keine Sorgen zu machen, was mal kommen kann, einfach nur frei sein! Meine Eltern haben meiner Schwester Doris und mir in Veitshöchheim aber auch eine unbeschwerte Jugend ermöglicht, ich hätte nicht anders aufwachsen wollen.
Winkler: Die gewonnenen Erfahrungen in allen Lebensbereichen und die damit verbundenen, ,meist' besseren Entscheidungen.
Winkler: In die Achtziger. Zum einen habe ich meine heutige Frau Heike kennengelernt und zum anderen wegen der Musik damals, die Plattenpartys waren halt der Brüller.
Winkler: ... ist da, wo meine Familie ist.
Winkler: Dass nicht alles planbar ist. Und das ist auch gut so.
Winkler: Durch Ehrgeiz, Wille und Disziplin kann man viel erreichen, aber dadurch bleiben andere wichtige Dinge des Lebens, wie zum Beispiel Freundschaften oft auf der Strecke...
Winkler: Ungerechtigkeit.
Winkler: ... dass Ehrlichkeit und Gerechtigkeit am Ende immer gewinnen, auch wenn es manchmal länger dauert.
Winkler: Ich versuchte, mich mit allen möglichen Dingen des Alltags zu beschäftigen, um mich von dem abzulenken, was dann fehlte - wie das Training oder der Spaß in der Kabine mit den Jungs. Aber es war schön, viel Zeit für die Familie zu haben.
Winkler: Erstens: die Geburt unserer Söhne René und Rico. Zweitens: die deutsche Meisterschaft mit Kaiserslautern. Drittens: das Spiel mit 1860 München gegen Leeds United um den Einzug in die Champions League - nur diesmal gewinnen...
Winkler: Sportlich: Ich denke, ein paar Grätschen oder Ellenbogen habe ich ausgeteilt, aber es war nie etwas Vorsätzliches dabei. Menschlich: Ich würde nie einen Menschen ausnutzen, um einen Vorteil für mich herauszuschlagen!
Winkler: Also Sportler ist man auch als Amateur! Ich hätte Fußball nebenbei gespielt und wäre wahrscheinlich noch bei den Stadtwerken Würzburg angestellt.
Winkler: Es gibt einige die man bewundern kann, da sie über eine sehr lange Zeit immer auf Top-Niveau sind oder waren, wie beispielsweise Cristiano Ronaldo, Messi oder Roger Federer, aber auch ein Dirk Nowitzki gehört dazu. Für mich ist und bleibt aber Gerd Müller der Größte!
Winkler: Das Leben ist für mich Abenteuer genug, es dauert hoffentlich noch lange an.
Winkler: ... da geht’s mir wie allen anderen auch…
Winkler: Bud-Spencer-Filme.
Winkler: Werbung im Fernsehen.
Winkler: Gott. Er ist immer da, ohne eine Gegenleistung einzufordern.
Winkler: Gesund zu sein.
Winkler: Krieg. Ich hoffe beziehungsweise wünsche, dass es keine Kriege mehr gibt.
Winkler: Schön ist, dass man, egal im welchem Alter, immer etwas dazulernt.
Winkler: Am Ironman auf Hawaii teilnehmen.
Winkler: 1860 München nochmal in die Erste Bundesliga zu schießen...
Winkler: Es lohnt sich, sein Ziel zu verfolgen - auch wenn Umwege nötig sind.
Winkler: ... von mir aus gerne dasselbe nochmal...
Wo hat er denn gelogen, wenn Sie schreiben "hätte er die Wahrheit sagen können" Eine Unverschämtheit! Kommentieren Sie Ihre privaten finanzielle Transaktionen in der MP?
Bernhard Winkler hat große Verdienste für den unterfränkischen Fußball und darüber hinaus geleistet, Sie wohl eher nicht.