Markus Zschiesche ist nicht mehr Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Würzburger Kickers. Der erst am 12. Juni als neuer Cheftrainer und Nachfolger des mit den Rothosen erst in der Relegation gegen Hannover 96 II am Aufstieg in Liga drei gescheiterten Marco Wildersinn vorgestellte 42-Jährige ist ab sofort von seinen Aufgaben freigestellt.
Das gaben die Verantwortlichen nach dem desaströsen 0:4 gegen die SpVgg Bayreuth am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung bekannt. Überraschend kam das nicht, denn in den vergangenen Tagen hatten sich die Anzeichen für eine Trennung verdichtet.
In der Pressemitteilung des Vereins kommt Zschiesche zu Wort: "Ich habe mich vom ersten Tag an bewusst für diese Herausforderung entschieden. Ich habe alles für die Mannschaft, den Verein und die Arbeit auf dem Platz gegeben. Ich bedanke mich für das Vertrauen und wünsche dem Verein für den Rest der Saison alles Gute." In nur dreieinhalb Wochen Vorbereitungszeit habe der Fußballlehrer 14 Neuzugänge und zehn Spieler aus der Vorsaison als Mannschaft zusammenbringen müssen, heißt es dazu ergänzend in der Mitteilung.
Das Engagement des Berliners bei den Würzburger Kickers ist somit nach nur sieben Ligaspielen beendet. Von denen hatten die als Titelaspirant in die Saison gestarteten Kickers nur drei gewinnen können. Zuletzt gab es gegen die Zweitvertretung von Bayern München (1:4) und die SpVgg Bayreuth (0:4) in der Liga sowie im Toto-Pokal-Achtelfinale gegen den Drittligisten FC Ingolstadt (1:3) in Heimspielen heftige Niederlagen.
Tischtuch zwischen Team und Trainer wohl nicht erst seit Samstag zerschnitten
Spätestens nach der deutlichen Niederlage gegen die "kleinen" Bayern vor zwei Wochen hatte es rund um den Dallenberg angefangen zu rumoren. Das Tischtuch zwischen Mannschaft und Trainer soll damals schon zerschnitten gewesen sein, so war es zumindest immer wieder hinter vorgehaltener Hand zu hören. Offenbar seien gerade junge Spieler mit der lauten und direkten Ansprache von Zschiesche nicht so gut zurechtgekommen. Auch erfahrene Spieler sollen aber von dieser irritiert gewesen sein. Ebenso hätten zuletzt einige taktische und personelle Entscheidungen in Spielerkreisen für Unverständnis, gar Unmut gesorgt.
Den Ausschlag für die Entscheidung, Zschiesche von seiner Aufgabe zu entbinden, für die sich die Kickers-Oberen um den Vorstandsvorsitzenden André Herber und Sportdirektor Sebastian Neumann gut zwei Tage Zeit genommen hatten, hatte letztlich wohl die desaströse Vorstellung der Mannschaft mitsamt einiger Randerscheinungen beim 0:4 am vergangenen Samstag im Regionalliga-Heimspiel gegen Bayreuth gegeben.
"Zschiesche-raus-Rufe" und fast Handgreiflichkeiten
Nicht nur, dass es Pfiffe von den Rängen und einige "Zschiesche-raus-Rufe" gegeben hatte, der 42-Jährige hatte sich nach Abpfiff am Zaun vor dem Fanblock auch ein verbales Duell mit einem Fan samt Angebot für ein physisches geliefert. Sportdirektor Neumann war mit kühlem Kopf eingeschritten und hatte den Trainer in Richtung Spielertunnel geschickt.
Schon unmittelbar nach der Pressekonferenz, die wenig später in den Katakomben des Stadions wie gewohnt nach einem Ligaspiel stattfand, hatten die Vereinsverantwortlichen angekündigt, die Situation nun analysieren und bewerten zu wollen. Gut zwei Stunden nach Abpfiff hatte Zschiesche am Samstag, begleitet von seinem Co-Trainer Ronny Ermel, die Arena verlassen und war im schwarzen SUV vom Parkplatz am Dallenberg gefahren.
Interimslösung mit Sportdirektor und Co-Trainer
In einer weiteren Mitteilung gab der Klub eineinhalb Stunden später bekannt, dass Sportdirektor Sebastian Neumann und der bisherige Co-Trainer Ronny Ermel als interne Lösung die Mannschaft "auf die kommenden Aufgaben in der Regionalliga vorbereiten" werde.
A-Lizenz-Inhaber Ermel, der bereits bei den vorherigen Stationen beim Berliner AK, Bonner SC, im Nachwuchs von Energie Cottbus, bei Tennis Borussia Berlin und beim SV Babelsberg mit Zschiesche zusammengearbeitet hatte, brauche "keine Eingewöhnungszeit, da er täglich intensiv mit den Jungs arbeitet und sich bereit erklärt hat, in der aktuell schwierigen Situation zu helfen", heißt es in der Mitteilung weiter.
"Neumann kennt diese Situation sowohl als Spieler als auch in seiner Funktion als Sportdirektor und übernimmt auf seinen Wunsch in diesem schwierigen Moment Verantwortung. Er hat diesen Kader zusammengestellt und weiß um die Schwere der anstehenden Aufgaben", wird der Vorstandsvorsitzende André Herber in der zweiten Mitteilung zitiert.
Im Aufsichtsrat um Mitanteilseigner Dominik Möhler sei der Vorschlag für diese Interimslösung einstimmig angenommen worden, informierte Herber. Am Montag fand kein Mannschaftstraining statt. Stattdessen trainierten die Spieler individuell.
Michael Schiele war natürlich der Mann schlechthin für die Kickers, aber lasst ihn jetzt einmal aus dem Spiel. Der hat andere Pläne als in der Regionalliga zu trainieren. Er wird mit Sicherheit auch weiterhin Spiele der Würzburger Kickers besuchen. Vielleicht schlüpft der Co Trainer Ronny Ermel in die Fussstapfen von Schiele. Schiele war ja damals auch Co Trainer und wurde nach 4 oder 5 Niederlagen !!!! als Interimstrainer zum Cheftrainer erkoren. Jetzt erst recht KICKERS.
Schiele und Wildersinn haben doch gezeigt: Aus der Kontinuität wächst der Erfolg, nicht aus Aktivismus. Das müsste man doch nach dem Schlappeseppl-Intermezzo gelernt haben????
Schiele ist doch im Moment zu haben (und kann wohl auch ganz gut mit Neumann). Oder rangiert der mittlerweile in einer anderen Liga?
Wo waren sie den während der Coronazeit und bei den beiden Abstiegen?
14.500 € Strafe für den Verein wegen Pyros in Hannover? Wieviel von den Ultras haben eine Dauerkarte?
Boykott Totopokal wegen Kommerz.
Soviel zum Thema Ultras.