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Fußball: Regionalliga Bayern
Buhrufe und Pfiffe am Dallenberg: Würzburger Kickers unterliegen Bayreuth nach desaströser Vorstellung mit 0:4
Ohne Plan und ohne Leidenschaft präsentieren sich die Würzburger Kickers ihren Fans. Die reagieren deutlich.
Nur noch zum Wegschauen: Trainer Markus Zschiesche sah gegen die SpVgg Bayreuth einen plan- und leidenschaftslosen Auftritt seiner Elf.
Foto: Frank Scheuring | Nur noch zum Wegschauen: Trainer Markus Zschiesche sah gegen die SpVgg Bayreuth einen plan- und leidenschaftslosen Auftritt seiner Elf.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 14.09.2024 02:34 Uhr

Nach einer desaströsen Leistung mussten sich Fußball-Regionalligist FC Würzburger Kickers am Samstagnachmittag mit 0:4 (0:1) der SpVgg Bayreuth geschlagen geben. Es war eine Partie, die nicht nur ob des Ergebnisses Fragen aufwirft, sondern vor allem auch ob des plan- und leidenschaftslosen Auftritts der Rothosen. Buhrufe und Pfiffe von den Rängen begleiteten schon zur Halbzeitpause die Spieler in die Kabine. Von ihrem eigenen Anspruch, um die Meisterschaft mitzuspielen, sind die Kickers aktuell so weit entfernt, wie die Erde vom Jupiter.

Die Würzburger Kickers waren im Vergleich zum Toto-Pokal-Spiel gegen Ingolstadt am Dienstag auf fünf Positionen verändert in die Partie gegen die SpVgg Bayreuth gestartet - mit der gleichen Formation wie beim 2:0-Auswärtssieg in der Liga gegen die SpVgg Aschaffenburg. Für Vincent Friedsam war wie erwartet wieder Liga-Stammkeeper Johann Hipper ins Tor rotiert. Tim Kraus ersetzte in der Innenverteidigung Elija Härtl, Maximilian Zaiser kehrte auf die Sechserposition zurück, auf der sich Fatih Baca in der Partie gegen den Drittligisten aus Oberbayern sichtlich schwergetan hatte. Vorne stürmte Benjamin Girth an Stelle von Alem Japaur.

Auf eine Startelf-Nominierung des zuletzt starken Maximilian Dieter Fesser, der in den vergangenen beiden Partien ein Tor vorbereitet und eines geschossen hatte, verzichtete Trainer Markus Zschiesche und brachte dafür Enes Küc. Theo Harz stand aufgrund von Schambeinproblemen nicht im Kader, auch Dominik Meisel fehlte weiter verletzt, nachdem er sich gegen Bayern II einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Außerdem mussten die Würzburger weiter ohne die Langzeitverletzten Peter Kurzweg und Noah Awassi auskommen.

Gegen zunächst harmlose Bayreuther starteten die Hausherren druckvoll. Nachdem Girth noch am Tor vorbeigeschossen hatte (2.), prüfte Küc den aus Oberthulba stammenden Bayreuther Keeper Lucas Zahaczewski nur drei Minuten später erstmals richtig (5.). Die Oberfranken, die in der Innenverteidigung auf den erfahrenen Edwin Schwarz verzichten und dafür auf Youngster Leo Eberle setzen mussten, taten sich zunächst schwer, ins Spiel zu finden, tauten aber bei hochsommerlichen Temperaturen nach und nach auf.

Erstmals musste Kickers-Torwart Hipper eingreifen, als Nicolas Andermatt den Ball nach einer Ecke aufs Tor brachte – faustete das Spielgerät jedoch ohne Mühe weg. Obwohl die Gäste langsam mutiger wurden, waren es die Rothosen, die in der 22. Minute die bis dato beste Chance der Partie hatten. Girth legte kurz vor dem Strafraum ab auf Moritz Hannemann, der den Ball jedoch nicht ins Tor, sondern über die Latte beförderte. Dass er diese Großchance nicht nutze, sollte sich rund acht Minuten später rächen.

Noch vor der Pause geht Bayreuth 1:0 in Führung

Nach einem missglückten Torabschluss von Fabrice Montcheu schnappten sich die Bayreuther den Ball und wieselten nahezu unbedrängt durchs Mittelfeld Richtung Kickers-Kasten und bekamen durch einen zumindest diskussionswürdigen Pfiff Unterstützung von Schiedsrichter Simon Schreiner. Der wollte ein Foul von Benyas Junge-Abiol an Patrick Scheder an der Strafraumgrenze gesehen haben und entschied auf Freistoß. Der zweit- und drittliga-erfahrene Bayreuther Eroll Zejnullahu verwandelte souverän zum 1:0. 

Eine Idee, wie sie auf den Rückstand reagieren wollen, ließen die Kickers nicht erkennen. Im Gegenteil. Nach einem langen Ball war es mit Jannik Graf erneut ein Bayreuther, der das Spielgerät gefährlich aufs Tor brachte (37.). Die Unterfranken indessen blieben bis zum Pausenpfiff erschreckend harmlos. Folgerichtig war die einzige Möglichkeit, die sie noch bekommen sollten, dem massiver Patzer des Bayreuthers Tobias Weber geschuldet, der im Sechzehner den Ball an Junge-Abiol verlor – wenn dieser auch das Geschenk nicht nutzte.  Mit Pfiffen und Buh-Rufen schickte das Publikum die Heimelf in die Kabine.

Und das Elend nahm aus Sicht der Würzburger in Hälfte zwei seinen Lauf. Kaum zwei Minuten waren gespielt, da erhöhte Graf für die Oberfranken auf 2:0. Hipper hatte zuvor den Ball nach vorne prallen lassen. Zschiesche reagierte auf das zweite Tor und nahm in der 53. Minute Montcheu vom Platz. Für ihn kam positionsgetreu Yannick Sachs. Der hatte sich noch gar nicht richtig eingefunden, da schepperte es schon wieder im Kickers-Kasten. Wieder war es Graf. Während der Bayreuther Fanblock immer lauter wurde, erstarrte der Rest des Stadions wie im Schock. Auch auf dem Rasen lief nichts mehr zusammen. Am Ende stand es 4:0 für die Gäste.

An Dallenberg gilt es nun schnell die richtigen Antworten zu finden, will man diese Saison noch retten.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FC Würzburger Kickers – SpVgg Bayreuth 0:4 (0:1)


Würzburg: Hipper – Montcheu (53. Sachs), Kraus (46. Hägele), Farahnak, Wieselbsberger – Hannemann (74. Ampadu), Zaiser, Wessig (62. Baca) –Junge-Abiol (62. Japaur), Girth, Küc.
Bayreuth: Zahaczewski - Lippert (90. Frey), Eberle, Weber, Kehl - Andermatt, Zejnullah - Graf (72. Potalov), Scheder, Heim - Fenninger (72. Görtler).
Schiedsrichter: Simon Schreiner (Pfarrkirchen).
Zuschauende: 1734.
Tore: 0:1 Eroll Zejnullahu (31.), 0:2 Jannik Graf (46.), 0:3 Jannik Graf (56.), 0:4 Felix Heim (66.).

 
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  • Herbert Riegler
    Wie konnte man eigentlich einen so erfolgreichen Trainer wie Wildersinn letztes Jahr nicht verlängern. Leider zuviele Ahnungslose in der Vorstandschaft der Kickers. Wirklich sehr schade.
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  • Michael Riedner
    Da gibt es ja nächstes Jahr wieder ein richtiges Stadtderby.
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  • Rudolf Thomas
    Wenn man nach Berlin fahren muss, um einen Trainer zu verpflichten, dann läuft beim FWK etwas schief. Die Mannschaft ist leblos und keine homogene Einheit. Der sogenannte Mittelstürmer mit der Spielführerbinde verdient sich selbige nicht. Der Trainer redet im Training zu viel und hat keinen erkennbaren Spielplan. Jedenfalls fehlt es komplett an der Umsetzung. Eine vernünftige "schnelle Lösung" bedarf einer Personalentscheidung. Der "ewige Schiele" ist kein Thema, weil er enttäuscht wurde und deshalb keine Option ist. Das Gute liegt oft nah. In dem Fall in sich gehen und auf bewährte Kräfte zugehen. Marc Reitmaier und Claudio Bozesan zum Beispiel.
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  • Walter Seubert
    Warum trainieren die Herren Profis eigentlich nur einmal am Tag?
    Gerade ein neu zusammengestellt Mannschat sollte so oft wie möglich Spielzüge, Laufwege etc. üben-
    Ein Wort zu den Ultras, sie waren bei den letzten Abstiegen nicht da, sie boykottieren den Toto-Pokal und heut war dann plötzlich auch nichts mehr von den "Erfolgsultras" zu hören. Wobei "nichts" besser ist als das unterirdische Gesinge.
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  • Bernhard Much
    Mit Zschische rückt das Ziel in weiter Ferne

    Ein guter Trainer wäre sofort zu haben ,das müsste aber bald sein .

    Die nächste Niederlage steht am Freitag an

    Ich hoffe das es die Führungs Ebene bald auch merkt.
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  • Erika Stettner
    Auf dem Platz sieht man leider zur Zeit nichts positives. Die Verantwortlichen sollten schnellstmöglich die Gründe der sportlichen Misere ermitteln und die dementsprechenden Maßnahmen ergreifen. Als Außenstehender meint man,dass sich keine Einheitheit auf dem Platz befindet. Spielerisch um Klassen schlechter als letztes Jahr.
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  • Richard Müller
    Das hat mir als Kickers-Fan weh getan beim Zuschauen. Die Mannschaft hat viel zu langsam und berechenbar agiert, das 0-4 ohne Gegenwehr geschluckt. Dabei sehe ich die Qualität für Siege schon im Kader, vorausgesetzt, es wird schnell noch ein guter Stürmer verpflichtet. Heute war ich fassungslos nach dem Spiel und finde, so sympathisch Zschiesche als Mensch wirkt: es liegt an ihm. Ich würde schnell den Trainer wechseln.
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  • Ralf Mützel
    Wow, das war schlecht.
    Michael Schiele ist öfter im Stadion zu Besuch.Wenn er wieder mal vorbei kommt, sollte man ihn am Verlassen des Stadions hindern..
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  • Karl-Heinz Tuma
    ...da kann ich mich nur anschließen: "Berliner haben Kickers... ... ..."

    Leute, wie lange wollt ihr mit einer Reaktion noch warten, andere Vereine punkten unaufhörlich...
    Trefft schnell eine Entscheidung und startet mit neuem Trainer erfolgreich durch!

    -Noch ist es Zeit-
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  • Christian Stöckel
    Je schneller sich die Kickers von Aufstiegsträumen verabschieden, desto besser ist es für das Ankommen in der Realität. Und bevor am Dalle wieder über den Trainer diskutiert wird, sollte man
    a) die Zielplanung für 2024/25 ("Aufstieg") und
    b) die Kaderplanung
    hinterfragen.
    SO jedenfalls reicht es NICHT ‼️
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  • Michael Kreißig
    Ich finde es bescheuert, wenn die eigene Mannschaft ausgepfiffen wird. "Rot und weiß ein Leben lang", aber nur, wenn mir das Ergebnis passt. Meinen die"Pfeifer" das die Mannschaft dann besser spielt?
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  • Rüdiger Schmitt
    Das müssen Profis abkönnen, ist ihr Job und da müssen sie auch mit Kritik und das sind die Pfiffe umgehen können
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  • Michael Kreißig
    Das hat nichts mit abkönnen zu tun. Ich weiß nicht, was es bringen soll.
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  • Rüdiger Schmitt
    Das tut mir leid
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  • Rüdiger Schmitt
    Berliner haben den Kickers als Trainer nie Glück gebracht.
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  • Oliver Feuerstein
    Herr Michael Schiele wäre ja noch FREI !!!
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  • Erwin Hartinger
    In dieser Form ein potentieller Absteiger!!
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