
Zumindest eine Erkenntnis stand für Kickers-Trainer Marco Wildersinn nach seinem ersten Test als Coach der Rothosen bei Bayernligist Eintracht Bamberg am Sonntag sicher fest: Viel wärmer als an diesem Nachmittag wird es bei einem Spiel der Würzburger in der anstehenden Saison nicht sein. 36 Grad Celsius zeigte das Thermometer zum Anpfiff an. Was den sportlichen Wert der 90 Minuten angeht, sind Zweifel nach den 90 Minuten berechtigt. Beim 7:1 (5:0) wurden die Rothosen kaum gefordert.
"In erster Linie muss sagen, dass es ein Testspiel war, das darf man natürlich so hoch hängen", sagte Wildersinn nach dem Abpfiff. In so einer Partie komme es drauf an, dass man die Dinge, die man unter der Woche trainiere, umsetze. "Das habe ich heute über weite Strecken gesehen." Aufgrund der Hitze sei es schwierig gewesen, das Tempo über 90 Minuten durchzuhalten, aber es sei ein guter Test gewesen, auf dessen Basis die Kickers nun gut weiterarbeiten könnten.
Daniel Hägele trägt Kapitänsbinde, Peter Kurzweg fehlt
Daniel Hägele führte die Gäste als Kapitän aufs Feld, in der Startelf stand auch der inzwischen vom FC Schweinfurt 05 freigestellte Thomas Haas. In der Zentrale startete Neuzugang Ivan Franjic neben Dominik Meisel, im Sturm begann der aus Bamberg gekommene Franz Helmer. Peter Kurzweg, Marius Wegmann und Taha Aksu, dessen Leihe zu Flyeralarm Admira inzwischen beendet ist, standen leicht angeschlagen nicht zur Verfügung.
Es dauerte nicht lange, ehe es den ersten Aufreger der Partie gab: Nach einem Steckpass von Franjic lief Helmer auf Bambergs Keeper Fabian Dellermann zu, wurde allerdings klar am Trikot gezogen, bevor er abschließen konnte. Der Pfiff von Schiedsrichter Stefan Klerner blieb zum Ärger der Kickers-Fans allerdings aus (4.).
Dardan Karimani stellt auf 1:0 für die Würzburger Kickers
Wenig später kamen die Gäste dann aber zu ihrem erste gefährlichen Abschluss und gingen gleich in Führung: Franjic schickte Testspieler Benjika Caciel in den Sechzehner, der einen Verteidiger aussteigen ließ und abzog. Dellermann konnte den Flachschuss zwar noch abwehren, Dardan Karimani hatte dann allerdings keine Probleme, den Abpraller mit dem Kopf über die Linie zu drücken (7.).
Die bis dato spielbestimmenden Würzburger legten nur zwei Minuten später nach: Nach einem flachen Pass in die Schnittstelle der Abwehr tauchte Franz Helmer frei vor Dellermann auf und schob ein (9.). Als Bambergs Torwart wiederum nur zwei Minuten später einen Rückpass nicht richtig annehmen konnte, kam wieder Helmer zum Abschluss und stellte auf 3:0 (11.).
Franz Helmer macht den Viererpack voll
Die Hausherren hatten große Mühe, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Nach vorne ging bei dem Bambergern praktisch nichts. Anders dagegen bei den Kickers: Nach einem langen Ball brachte Dominik Meisel die Kugel von links in die Mitte, wo einmal mehr Stürmer Helmer zur Stelle war und auf 4:0 erhöhte (24.). Ebenso dann, als Caciel von rechts quer legte und Helmer das 5:0 machte (30.). Damit ging es dann auch in die Pause.
Die zweite Hälfte startete so, wie die erste aufgehört hatte: Mit überlegenen Kickers: Karimani setzte sich kurz nach Wiederanpfiff durch und stellte auf 6:0 (47.). Nach einer guten Stunde wechselte Wildersinn kräftig durch, es kamen weitere fünf Testspieler. Am Spielgeschehen änderte das nicht viel: Erijon Shaqiri, einer der Testspieler, erhöhte auf 7:0 (67.).
Eintracht Bamberg kommt zum Ehrentreffer
Das erste Mal, das Würzburgs Torwart Marc Richter eingreifen musste, war nach 72 Minuten. Gefährlich wurde es für den Schlussmann allerdings nicht. Kurz darauf kamen auch Samuel Röthlein, Geremi Perera und Neuzugang Aron Unrath zu ihrem Einsatz (74.). Kurz vor Schluss gab es dann noch Elfmeter für die Hausherren: Simon Kollmer verwandelte gegen Richter (90. +3).
Einer hatte nach dem Spiel besonders gute Laune: Franz Helmer, der vier Tore gegen seine ehemaligen Kollegen erzielte. "Es war schön, für die Kickers zum Einstand gleich viermal zu treffen, aber es hat auch ein bisschen wehgetan gegen die alte Mannschaft", sagte er. Mit seiner bisherigen Zeit bei den Würzburgern ist der Stürmer sehr glücklich. Er fühle sich im Team zu 100 Prozent wohl.
Aber es sei schon eine Umstellung, da er aus einer niedrigeren Liga komme. Dennoch gab er sich zuversichtlich, sich daran mit der Zeit zu gewöhnen. Zu hohe Ziele wolle er sich nicht setzen. "Erstmal Einsatzzeiten bekommen und viel dazu lernen", sagte er. Letzteres könne er schon jetzt im Training. "Und wenn es klappt so viel wie möglich treffen und der Mannschaft helfen. Das steht im Vordergrund."
Benyas Solomon Junge-Abiol wechselt von TeBe Berlin zu den Würzburger Kickers
Am Sonntagabend haben die Würzburger Kickers noch einen Neuzugang vermeldet: Benyas Solomon Junge-Abiol wechselt von Tennis Borussia Berlin an den Dallenberg. In der abgelaufenen Spielzeit absolvierte der Rechtsaußen 34 Pflichtspiele für den Regionalligisten, in denen er 13 Tore erzielte und elf Treffer seiner Mitspieler auflegte.
"Benyas ist ein schneller, wendiger Flügelspieler, der bei TeBe Berlin eine starke Saison gespielt hat. Er hat einen sehr guten Abschluss, hat aber auch das Auge für den Nebenmann, was die Zahlen aus der Vorsaison belegen. Wenn er bei uns daran anknüpft, werden wir sehr viel Freude mit ihm haben", wird Trainer Wildersinn in einer Pressemitteilung zitiert.
Ebenso fiel der Testspieler mit der Nr 34 Caciel, ein Rechtsaussen vom Chemnitzer FC kommend,besonders augenfällig auf... ein trickreicher,wendiger Spieler der für viel Wirbel auf seiner rechten Seite sorgte...er setzte sich zumeist gegen seine Gegenspieler durch u. sorgte mit guten Hereingaben für stete Gefahr im Bamberger Strafraum...er sollte unbedingt verpflichtet werden.