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Basketball: Bundesliga
So werden die Würzburg Baskets Dritter, Vierter oder Fünfter: Drei Szenarien und ihre Wahrscheinlichkeiten
Am Sonntag gastieren die Würzburg Baskets zum letzten Bundesliga-Saisonspiel in Chemnitz. Die Teilnahme in den Play-offs haben sie bereits sicher. Aber wer wird ihr Gegner?
Eine Szene aus dem Hinspiel der Würzburg Basktes gegen die Chemnitz Niners in der tectake Arena: Der Würzburger Aufbauspieler Darius Perry (rechts) zieht gegen Tyler Ongwae (links) zum Korb. Perry wurde wenig später gefoult und glich von der Freiwurflinie aus.
Foto: Julien Becker | Eine Szene aus dem Hinspiel der Würzburg Basktes gegen die Chemnitz Niners in der tectake Arena: Der Würzburger Aufbauspieler Darius Perry (rechts) zieht gegen Tyler Ongwae (links) zum Korb.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 15.05.2024 02:48 Uhr

Vor dem Spiel bei den Niners Chemnitz am Sonntag (15.30 Uhr) sind die Würzburg Baskets Tabellenvierter. Mit bisher 24 Siegen und neun Niederlagen hat der Würzburger Basketball-Bundesligist schon jetzt die erfolgreichste Hauptrunde seiner Vereinsgeschichte gespielt. Aber mit den Chemnitzern haben sie noch eine Rechnung offen. Warum? Das zeigt ein kurzer Rückblick aufs Hinspiel.

Anfang November gastierten die damals wettbewerbsübergreifend in acht Spielen ungeschlagenen Sachsen in Würzburg. Elf Sekunden vor Schluss lagen die Würzburger mit 67:68 zurück, hatten aber die Chance, mit dem letzten Angriff in Führung zu gehen. Darius Perry zog damals zum Korb und wurde von Tyler Ongwae genau vier Sekunden vor Schluss gefoult. Zwei Freiwürfe und die Chance in Führung zu gehen für Perry, aber Trainer Sasa Filipovski hoffte auf mehr. Er verlangte, dass die Schiedsrichter sich die Szene noch mal ansehen. Weil Perry so hart zu Boden ging, beantragte er den Videobeweis wegen eines möglichen unsportlichen Fouls, um nach den Freiwürfen auch noch in Ballbesitz zu bleiben.

Würzburg verlor in letzter Sekunde gegen Chemnitz

Filipovskis Antrag blieb ohne Erfolg, aber die Schiedsrichter korrigierten die Spielzeit auf 4,8 Sekunden. Acht Zehntelsekunden, die später noch eine entscheidende Rolle spielen sollte. Perry verpasste damals den ersten Freiwurf, glich aber mit dem zweiten aus. Chemnitz nahm eine Auszeit, besprach den letzten Angriff und durfte dann, weil die Auszeit in den letzten zwei Minuten genommen wurde, auf Höhe der Dreierlinie im Vorfeld einwerfen.

Kaza-Kajami Keanes Sprungwurf tanzte auf dem Ring und sprang dann vom Korb weg in die Hände von Wesley van Beck, der 0,2 Sekunden vor Schluss zum 70:68-Sieg für die Gäste traf. Grenzenloser Jubel auf Seiten der Chemnitzer, Enttäuschung bei den Würzburgern.

Zur Erinnerung: Filipovski konnte natürlich nicht wissen, dass die Korrektur der Uhrzeit um 0,8 Sekunden bei seiner Videobeweis-Forderung final noch eine Rolle spielen würde. Außerdem hätte eine erfolgreiche Challenge wohl den Sieg bedeutet. Nun ist die Niederlage für die Würzburger mit Blick auf die aktuelle Tabelle vor dem letzten Saisonspiel bedeutsam.

Drei verschiedene Szenarien sind möglich

Denn jetzt müssen die Würzburger in Chemnitz mit mindestens drei Punkten gewinnen, um sogar Dritter zu werden in der Abschlusstabelle. Das wäre das Best-Case-Szenario zum Start in die Play-offs. Denn dann würden die Baskets mit Heimvorteil wohl am 17. Mai in eine Serie gegen Rasta Vechta starten. Gegen die Niedersachsen haben sie bisher beide Partien in dieser Saison gewonnen. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, wie Ulm am Sonntag parallel gegen Braunschweig spielt.

Bei einem Würzburger Sieg mit einem oder zwei Punkten in Chemnitz oder wenn Ulm gegen Braunschweig verliert, das als aktuell Zwölfter nicht mehr in die Play-Ins kommen kann, bleiben die Baskets Tabellenvierter. Dann hätten sie immerhin Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde gegen Ulm. Bedeutet: Zwei Heimspiele, dann zwei Spiele in Ulm, aber ein entscheidendes fünftes Spiel würde dann wieder in der tectake Arena stattfinden.

Mit Heimvorteil in die Play-offs?

Ulm wäre für die Baskets der schwierigste mögliche Play-off-Gegner. Zählt man das Pokalspiel mit, haben die Würzburger bereits dreimal in dieser Saison gegen die Schwaben verloren. Mit Karim Jallow haben die einen Spieler, der Würzburgs Topscorer Otis Livingston II sehr gut verteidigen kann. Ulm liegt den Würzburgern deutlich schlechter als Vechta, das zeigen die Erfahrungen der Saison sehr deutlich.

Es gibt noch ein drittes Szenario. Es wäre das Worst-Case-Szenario, wenn man davon in der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte noch sprechen kann. Verlieren die Baskets in Chemnitz, und Ulm schlägt Braunschweig, beenden die Würzburger die reguläre Saison als Fünfter. Dann müssten die Baskets wahrscheinlich am kommenden Freitag (17. Mai) in der ratiopharm Arena im bayerischen Neu-Ulm antreten. Dort unterlagen sie im März mit 79:87. Die Heimspiele im Pokalwettbewerb und in der Liga verlor das Filipovski-Team mit 83:88 und 72:76.

Viel Theorie, aber dass die Würzburger es nun in der eigenen Hand haben, noch Tabellendritter zu werden, ist eine überragende Leistung. Die ist zu großen Teilen auf die Kaderplanung von Sportdirektor Kreso Loncar und das Coaching von Filipovski und seinem Trainerteam zurückzuführen. Auch wenn der im November gegen Chemnitz mit seiner Forderung nach einem Videobeweis möglicherweise mal daneben lag.

 
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