Michael Schiele verzichtete auf Triumph-Gesten. Nicht einmal eine Spur Genugtuung war ihm anzumerken, als der Trainer das 3:2 (1:1) seines SV Sandhausen bei den Würzburger Kickers analysierte. Dass es kein Spiel wie jedes andere war für den 42-Jährigen, das war ja klar. Natürlich seien bei ihm Erinnerungen hoch gekommen an diesem Sonntag-Nachmittag, an dem er an den Ort zurückkehrte, an dem er drei Jahre als Cheftrainer gewirkt, an dem er im Juli mit dem Zweitliga-Aufstieg seinen bislang größten Triumph gefeiert hatte. „Du läufst da rum, wo du drei Jahre lang rumgelaufen bist. Aber du gehst dann in eine andere Kabine, das ist schon komisch“, so Schiele. Vom Rausschmiss nach nur zwei Liga-Spielen Anfang Oktober sprach er nicht mehr.
Ausgerechnet in Würzburg also hat er nun seinen ersten Dreier als Zweitliga-Trainer gefeiert. Dass er dies als Coach eines Kickers-Gegners tat, ist gewiss eine besondere Geschichte. Für die Sandhäuser war der Dreier auch dringend nötig. Bei einer Niederlage wäre der mit großen Ambitionen in die Saison gestartete SV auf Relegationsplatz 16 abgerutscht. In Würzburg hatte Schiele mit Emanuel Taffertshofer einen ehemaligen Rothosen-Akteur aufgeboten. "Er hat ein gutes Spiel gemacht", konstatierte der Trainer hernach.
Man dürfe sich gerade in einer solchen Partie nicht von Gefühlen leiten lassen, sagte Schiele: "Ich habe versucht, die Emotionen auszublenden. Auf der Bank muss ich ja einen klaren Kopf behalten." Womöglich werde ihn in der nächsten Woche doch noch einholen, was an diesem Nachmittag am Dallenberg passiert sei: "Vielleicht kommt dann noch das Emotionale", so Schiele auf der Pressekonferenz nach der Partie: "Aber jetzt fahren wir erst einmal zurück nach Sandhausen." Im Bus dürfte gute Stimmung geherrscht haben.
Für mich als einer der wichtigsten Sponsoren der Kickers und des DFB`s als Firma Flyeralarm wäre der sorfortige Rückzug meiner Sponsoring Tätigkeit beim DFB die erste Konsequent. Es ist nicht das erste Spiel was verpfiffen worden ist und so was geht gar nicht.