zurück
Fußball: Zweite Bundesliga
Kickers fühlen sich wieder vom Schiedsrichter verschaukelt
Ein Freistoßpfiff vor dem Gegentor zum 1:2 erhitzt nach der 2:3-Niederlage gegen den SV Sandhausen die Gemüter. Würzburgs Trainer Trares spricht von einer Frechheit.
Wieder einmal war man bei den Würzburger Kickers mit der Leistung des Schiedsrichters unzufrieden.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Wieder einmal war man bei den Würzburger Kickers mit der Leistung des Schiedsrichters unzufrieden.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:14 Uhr

Bekommen die Würzburger Kickers noch die Kurve? Nach dem 2:3 (1:1) gegen den SV Sandhausen deutet vieles darauf hin, dass diese Zweitliga-Saison für den Aufsteiger eine ziemlich triste Angelegenheit werden wird. Es ist nicht so, dass die Rothosen völlig chancenlos wären in ihren Spielen. Das waren sie auch an diesem Sonntag gegen Ex-Trainer Michael Schiele und sein Team nicht. Am Ende aber muss in einer Partie doch alles für die Kickers laufen, damit sich die Waagschale auf ihre Seite senkt. Da muss neben einer eigenen Top-Leistung auch der Gegner patzen. Da braucht man auch etwas Glück mit den Schiedsrichter-Entscheidungen.

Und das hatten die Kickers am Sonntag in dieser viel diskutierten Szene sicher nicht: Erstliga-Referee Sören Storks (Velen) entschied nach einer Grätsche von Kickers-Akteur Leroy Kwadwo, der zum ersten Mal seit dem Saison-Auftakt gegen Erzgebirge Aue in der Startelf gestanden hatte, gegen Dennis Diekmeier in der 53. Minute auf Foul. Kwadwo hatte klar den Ball gespielt. Ivan Paurevic traf im Anschluss an den folgenden Freistoß, von den Würzburger Gegenspielern alleingelassen, mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:1 für Sandhausen. Und die Kickers fühlten sich erneut verschaukelt. Bereits zum fünften Mal seien sie in einer entscheidenden Szene benachteiligt worden, rechnete Sportvorstand Sebastian Schuppan vor und berief sich dabei auf den übertragenden Bezahlsender "Sky". "Wir reden hier von der Hälfte aller Spiele. Das ist nicht mehr hinzunehmen."

Auch für Trainer Bernhard Trares war der Freistoßpfiff die entscheidende Szene der Partie: "Sowas ist eine Frechheit, wirklich eine Frechheit", ärgerte er sich. Schuppan suchte mit Blick auf die Pfiffe einen plastischen Vergleich: "Es ist so, als ob man laufen lernen wollte und immer, wenn man aufsteht, wird man wieder umgeschubst. Am Ende wird man dann noch geschimpft, warum man nicht laufen kann." So sei es verständlich, dass manchem Spieler mal die Sicherungen durchbrennen. Die Rote Karte für Ewerton nach einem überflüssigen und überharten Einsteigen gegen Diekmeier an der Außenlinie sei da zu entschuldigen. Der Abwehr-Routinier wird den Kickers nun beim Spiel bei seinem Ex-Verein in Nürnberg am kommenden Sonntag fehlen.

Die Zweitliga-Gehversuche des Kickers-Teams wirkten freilich weiterhin auch ohne "Schubser" durch die Schiedsrichter unsicher. Auch wenn Trainer Trares bei seinem Team "die bessere und interessantere Spielanlage" sah, musste er zugeben: "Sandhausen war gefährlicher." Und die Kickers machten den Gästen bei den ersten beiden Gegentreffern durch mangelhaftes Abwehrverhalten bei Standardsituationen das Toreschießen auch nicht allzu schwer. Daniel Keita-Ruel hatte nach einem Eckball Sandhausen mit 1:0 in Führung gebracht (18.) und wurde mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 (70.) zum Mann des Spiels.

Würzburgs Bester war da schon ausgewechselt worden: Die auffallende Leistung von Mitja Lotric, der nach einem klasse Ballgewinn von David Kopacz das 1:1 erzielte (42.), und die Moral, die den Kickers in Unterzahl noch das 2:3 durch Daniel Hägele (88.) brachte, mögen Mut machen im Abstiegskampf. Aber Moral alleine wird nicht reichen, um die Klasse zu halten. Sieben Punkte sind es nun nach zehn Spielen bereits zum rettenden Ufer.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Zweite Bundesliga
Würzburger Kickers – SV Sandhausen 2:3 (1:1)

Würzburg: Giefer – Hansen, Hägele, Ewerton – Flecker (80. Kraulich), Sontheimer, Meisel, Kwadwo (65. Herrmann) – Lotric (65. Sané), Baumann, Kopacz (90. Munsy.
Sandhausen: Fraisl – Nauber, Röseler, Schirow (46. Paurevic) – Diekmeier, Nartey (72. Linsmayer), Taffertshofer, Scheu (72. Contento) – Behrens (85. Esswein), Biada (81. Bouhaddouz), Keita-Ruel.
Schiedsrichter: Storks (Velen).
Tore: 0:1 Keita-Ruel (18.), 1:1 Lotric (42.), 1:2 Paurevic (54.), 1:3 Keita-Ruel (70.), 2:3 Hägele (88.). Gelb: Kwadwo (1) / K. Behrens (1), Nartey (4), Scheu (4), Esswein (1), Contento (2)
Rot: Ewerton (74./grobes Foulspiel).
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Frank Kranewitter
David Kopacz
Erzgebirge Aue
FC Würzburger Kickers
Fouls
Gefahren
Glück
Mut
Mängel
SV Sandhausen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • berndburgis
    Die Kickers haben viel Pech mit SR-Entscheidungen, das ist korrekt, aber leider nur die "kleine" Wahrheit. Die große und viel schlimmere Wahrheit ist, dass die Kickers jetzt von einem Gruselquintett angeführt werden, nachdem Schuppan noch zu Fischer, Sauer und Magath dazu gekommen ist. Mit seinem Interview zu Schieles Vertragsauflösung hat er sich sofort völlig disqualifiziert. Natürlich braucht man "in diesem Geschäft" Professionalität, aber die sollte nicht unter die Gürtellinie gehen! Aber von den Herren Fischer (aus gut unterrichteten Kreisen weis man, dass er mit leitenden Angestellten in seiner Firma so umgeht, wie Magath im Fußballbusiness wütet) und Magath kann er ja nichts "Anständiges" lernen. Herr Sauer muss zu allem ja sagen, sonst ist er wohl seinen Job los? - Mitgehangen-mitgefangen! Ein Songtitel der Prinzen heißt: Du mußt ein Schwein sein auf dieser Welt .... Man darf nicht böses sagen, wenn Fischer nicht will, spielen die Kickers höchstens Regionalliga ohne Magath!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Wenn die eigene Leistung noch schlechter ist, als die des Schiris, dann sollte man ganz ruhig sein...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Ich freue mich vor allem für Michael Schiele - beschämend das vorige Verhalten der Würzburger Kickers ihm gegenüber!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dottore
    Der Schiri sei schuld - und das immer öfter - also Leute, das ist echt billig und niveaulos.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • HKD
    Was soll das gejammere? Habe ich nicht etwas von zwei Lattentreffer und einem anerkannten Tor der Sandhausner gelesen? Jetzt soll es der Schiedrichter sein. So ein Quatsch!
    Wenn hinten die Tür offen steht muß wenigstens vorne was laufen. Befasst euch mit euren Schwächen und Unvermögen. Schiebt es nicht auf andere!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • aboehnke
    Vielleicht wäre anschauen besser statt lesen, zumindest wenn man dann Kommentare abgibt. Dass ein Abseitstor nicht anerkannt wird macht andere Fehlentscheidungen nicht wett. Hier schiebt keiner auf andere, sondern es werden Tatsachen benannt. Eine solche ist auch, dass nach der Fehlentscheidung der Sandhausener niemals so alleine im Strafraum an den Ball kommen darf , und schon gar nicht auf dem Level von Liga 2 ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten