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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Rimpars Handballer leisten sich 24 Fehlwürfe
Dritte Niederlage in Serie und in der Zweitliga-Tabelle auf dem absteigenden Ast: In der zweiten Halbzeit gegen den EHV Aue lief bei den Wölfen so einiges schief.
Geschlagen: Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe um Rückkehrer Lukas Siegler (vorne) kassierten gegen den EHV Aue eine 16:19-Niederlage.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Geschlagen: Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe um Rückkehrer Lukas Siegler (vorne) kassierten gegen den EHV Aue eine 16:19-Niederlage.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

DJK Rimpar Wölfe – EHV Aue 16:19 (11:12)

Rimpars Zweitliga-Handballer haben am Samstagabend beim 16:19 (11:12) gegen den Erzgebirgischen Handballverein Aue ihre dritte Pleite in Serie kassiert und müssen sich nun definitiv nach unten orientieren. Das größte Manko: In der zweiten Halbzeit gelangen den Wölfen nur noch fünf Treffer. 

Die Gesten, mit denen im Sport Schicksalsschlägen gedacht werden, sind häufig berührend. Seitdem Aues Trainer Stephan Swat aufgrund einer schweren Corona-Infektion vorübergehend im künstlichen Koma lag, laufen seine Spieler mit Trikots aus Swats aktiver Karriere in die verwaisten Hallen dieser Republik ein. Der 43-Jährige spielte einst für verschiedene Ostklubs. Offenbar hat sein langfristiger Ausfall – Swat geht es zwischenzeitlich wieder besser – die Erzgebirgler unter ihrem Interimstrainer Runar Sigtryggsson noch stärker zusammengeschweißt.

19 Torhüterparaden bei Aue

Obwohl sie von vielen Quarantänen gebeutelt waren, haben die Sachsen in ihren bisherigen 15 Spielen bereits 17 Punkte geholt. Dass in Würzburg zwei weitere hinzukamen, lag an einer geschlossenen Mannschaftsleistung vor zwei glänzend aufgelegten Schlussmännern. Obgleich sich der Bauchumfang des Isländers Sveinbjörn Petursson sehen lassen kann, zeigte er wie auch schon in den vergangenen Spielen teils spektakuläre Paraden.

DJK-Torwart Andreas Wieser bekam dagegen auf der anderen Seite nicht viel zu fassen und wich nach einer guten Viertelstunde Marino Mallwitz, der sich gleich gut einfügte. So verhinderte der 24-Jährige, dem noch am vergangenen Mittwoch beim 24:25 gegen Konstanz mit einem Wechselfehler am Ende ein entscheidender Lapsus passiert war, kurz vor dem Seitenwechsel einen Zwei-Tore-Rückstand.

Starke Abwehrreihen

Die Begegnung war überwiegend von den beiden starken Abwehrreihen geprägt. Dementsprechend zufrieden waren beide Trainer mit den Defensivleistungen, sie ärgerten sich aber über den jeweiligen Angriff. "Aue hatte 19 Torhüterparaden, wir nur neun. Ich mache die Niederlage aber nicht an unseren Keepern fest, sondern an den Angriffsschützen", sagte DJK-Trainer Ceven Klatt. Er hatte es sowohl mit zwei Kreisläufern als auch mit dem siebten Feldspieler probiert – und die Wölfe erspielten sich ja auch Gelegenheiten. Allein: Sie scheiterten reihenweise und teilweise auch kläglich. Auch Yannik Bialowas gestand hernach ohne Umschweife: "Wir haben wegen unserer Fehlwürfe verloren." 24 waren es am Ende.

In den zweiten Durchgang starteten die Erzgebirgler mit Andadin Suljakovic zwischen den Pfosten. Der gebürtige Bosnier, der für die katarische Nationalauswahl spielt, fügte sich gleich mit drei Paraden perfekt ein, später blieb er auch noch dreimal Sieger im Eins-gegen-Eins mit DJK-Linksaußen Tommy Wirtz (zweimal) und Philipp Meyer. Arnar-Birkir Halfdansson machte vorne das 14:11 für die kampfstarken Gäste.

Schmidt sieht erneut Rot wegen eines Kopftreffers

Klatt reagierte mit zwei Auszeiten binnen kürzester Zeit. Lukas Siegler gab sein Comeback nach langer Verletzungspause. Über ihre Defensivarbeit fanden die Grün-Weißen dann noch einmal zurück in dieses Duell. Benedikt Brielmeier konnte mit seinem ersten Treffer noch einmal auf 13:16 verkürzen.

Doch ausgerechnet Kapitän Patrick Schmidt ereilte beim Stand von 15:17 in der 56. Minute das gleiche Schicksal wie schon beim Heimspiel gegen den HC Elbflorenz im Dezember. Er erwischte bei einem Siebenmeter den gegnerischen Torwart am Kopf und sah dafür die Rote Karte. "Ich will da nicht zu viel reininterpretieren. Vielleicht wollte Paddy ein Zeichen setzen und ist mit diesem Wurf ein zu hohes Risiko eingegangen. Das war natürlich nicht gut für uns", erklärte Klatt.

Ex-Wolf Tobias Büttner als Co-Kommentator

Es gab am Samstagabend in der s.Oliver Arena übrigens noch eine weitere Anekdote rund um einen Schicksalsschlag. Der frühere Rimparer Spieler Tobias Büttner, der seit einem Urlaubsunfall im Sommer 2019 inkomplett querschnittgelähmt ist, kommentierte das Match auf Sportdeutschland.tv live in der Halle mit.

Die Wölfe haben indes nicht viel Zeit, um sich ins Revier zu legen. Denn bereits am Dienstagabend geht es an gleicher Stelle gegen den TSV Bayer Dormagen. Die Partie war kürzlich abgesagt worden, weil die Dormagener wegen des Wintereinbruchs nicht aus dem Rheinland fortgekommen waren. 

Die Statistik des Spiels

Rimpar: Wieser (1.-15., 1 Parade), Mallwitz (16.-60., 8) – Schömig, Karle 1, Neagu, Schmidt 6/2, Kaufmann 3, Siegler, Wirtz 1, Meyer, Schulz 1, Kovacic 1, Brielmeier 2, Sauer (n.e.), Bialowas 1.
Aue: Petursson (1.-30., 6/1), Suljakovic (31.-60., 13/1) – de Santis, K. Roch 3, Ebert, Bornhorn 6/5, M. Lux 1, Roth, Schneider, Tsuyama, Slachta, Kammlodt 4, K. Lux, Paraschiv 1, Halfdansson 4.
Spielfilm: 2:1 (6.), 5:5 (11.), 7:9 (17.), 9:9 (20.), 10:11 (28.), 11:12 (Halbzeit), 11:14 (36.), 12:16 (45.), 15:17 (53.), 16:19 (Endstand).
Siebenmeter: 4/2 : 5/5.
Zeitstrafen: 1:4.
Rot: K. Lux (39., drei Zeitstrafen, Aue), Schmidt (56., Kopftreffer bei Strafwurf, Rimpar).
Schiedsrichter: Tobias Biehler/Fabian Dietz (beide Offenburg).
jr
 
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