Handball, 2. Bundesliga Männer
VfL Eintracht Hagen - DJK Rimpar Wölfe
(Freitag, 19.30 Uhr, Krollmann-Arena)
Wenn Julian Thomann ein paar Tage später an die letzte Minute seines Zweitliga-Debüts als Handballtrainer der DJK Rimpar Wölfe zurückdenkt, dann schüttelt er immer noch grinsend den Kopf. "Ich hab die letzten zehn Minuten immer dran geglaubt, dass wir das Ding ziehen, weil das Spiel so dreckig für uns gelaufen ist", sagt er während eines Interviews mit dieser Redaktion in einem Café in Würzburg über den 25:24 (10:12)-Erfolg am vergangenen Sonntag zum Saisonstart beim Dessau-Roßlauer HV. "In dem Moment, als Dessau den Ball verloren hat, war mir klar: Jetzt machen wir noch eins. Als ich die Auszeit genommen hab, hatte ich schon ein Lachen im Gesicht. Der Moment hat einfach für uns gesprochen, das Selbstbewusstsein war da."
Mehrere Parallelen
Das Selbstbewusstsein dürfte, nachdem Kapitän Patrick Schmidt seinen letzten Siebenmeter zur ersten Führung im Spiel und damit auch zum Sieg verwandelt hatte, vor der zweiten Auswärtspartie beim VfL Eintracht Hagen an diesem Freitag durchaus gesund sein. Diese Aufgabe allerdings wird nicht leichter.
Zwischen dem Aufsteiger, der seine vierte Saison in zehn Jahren im Unterhaus spielt, und den Wölfen gibt es mehrere Parallelen. Wie die Unterfranken, so gewannen auch die Südwestfalen ihr Auftaktduell mit einem Tor Differenz: Sie nahmen beim 30:29 (17:17) zwei Derbypunkte aus Ferndorf mit. Wie Rimpar, so hat auch Hagen als Ziel den Klassenerhalt ausgegeben. Und: Beide Mannschaften stellen die jüngsten Trainer der Liga - wobei Julian Thomann (29) noch mal fünf Jahre jünger ist als sein VfL-Kollege Stefan Neff (34).
Vorsicht vor Norouzi und Vorlicek
In einem Punkt unterscheiden sich beide Klubs allerdings maßgeblich: Während die Wölfe beim Personaleinkauf sehr zurückhaltend waren, hat die Eintracht ihren talentierten Kader optimal verstärkt. Mit dem Iraner Pouya Norouzi im linken und Philipp Vorlicek im rechten Rückraum wechselten zwei gestandene Akteure mit Erstliga-Erfahrung von den Bundesliga-Absteigern Coburg und Nordhorn-Lingen nach Hagen. Norouzi machte davor bereits beim Bergischen HC, VfL Gummersbach und bei Frisch Auf Göppingen auf sich aufmerksam. Für Thomann sind die beiden "die qualitativ besten Transfers in der Liga".
Ihnen freilich gilt auch ein Fokus der Vorbereitung. "Sie sind die bestimmenden Faktoren nicht nur in der zweiten Welle, sondern generell im Spiel", sagt der DJK-Coach. Vorlicek mit seinen Schlagwürfen und Norouzi im Eins-gegen-Eins gelte es, in den Griff zu kriegen. Und das, wie auch noch in den kommenden Wochen, ohne den verletzten Abwehrchef Philipp Meyer.