An diesem Wochenende geht die Wasserball-Bundesliga in ihre nächste Runde. Nach Abschluss der Vorrunde duellieren sich acht Mannschaften in einer Zwischenrunde um den Aufstieg oder Verbleib unter den besten acht Teams der Liga, die in der nächsten Saison, sofern sie wieder im gewohnten Modus stattfindet, in der Pro A spielen. In diesem Spieljahr waren die Klubs der Pro A auf die Vorrundengruppen A und B aufgeteilt, die der Pro B auf die Gruppen C und D.
Der SV Würzburg 05, der sich als Zweiter der Gruppe C für diese Zwischenrunde qualifizierte, tritt dabei gegen den SSV Esslingen, den Dritten aus Gruppe A, an. Die Mannschaft, die zuerst zwei von höchstens drei Spielen (Best of three) gewinnen kann, spielt anschließend um die Plätze fünf bis acht, der Verlierer um die Plätze neun bis zwölf.
Ein Aufstieg der Würzburger wäre der größte Erfolg seit zehn Jahren
Die Würzburger Wasserballer haben im ersten Spiel Heimrecht. Es findet an diesem Samstag, 8. Mai, um 16.30 Uhr im Wolfgang-Adami-Bad statt. Das zweite und mögliche dritte Spiel richten am nächsten Wochenende die Esslinger aus. Bei den Spielen gilt erneut das strenge Hygienekonzept des Verbands.
Der Aufstieg unter die besten Acht der Bundesliga wäre für die Nullfünfer der größte Erfolg seit zehn Jahren, heißt es in einer Pressemitteilung der Abteilung zum Relegationsduell. Zuletzt spielten die Würzburger in der Saison 2011/12 in der A-Staffel, zogen ihre Mannschaft aber für die folgende Saison zurück und starteten in der zweiten Liga neu. Zu den 18 Vereinen, die seit 1912 deutscher Meister im Wasserball wurden, zählen aber auch die Würzburger: Zwischen 1970 und 1978 holten sie fünfmal den Titel.
Der gegnerische Trainer kritisiert die Einstellung seiner Mannschaft
Für die Würzburger besteht zwar die Möglichkeit, wieder zu den besten acht deutschen Mannschaften zu gehören, doch gehe Esslingen "als haushoher Favorit in die Relegation", ordnet Trainer Matthias Försch das Duell ein und sagt nüchtern: "Alles andere als zwei klare Niederlagen wären wohl eine dicke Überraschung. Aber wir wollen versuchen, den Favoriten etwas zu ärgern."
Der SSV Esslingen, trainiert vom 307-fachen Nationalspieler und früheren Olympia-Teilnehmer Heiko Nossek, spiele in der Bundesliga seit Jahren um die vorderen Plätze mit.
In dieser Saison wollte der SSV in die Finalrunde um die Meisterschaft einziehen, scheiterte aber daran als Dritter in der Vorrunde. "Wir bringen nichts von dem ins Wasser, was angesagt wurde, und sind von Anfang an nicht da, was meiner Meinung nach mit der fehlenden oder falschen Einstellung zu tun hat", kritisierte Nossek scharf, wie seine Mannschaft in den bisherigen Spielen aufgetreten war.
Wasserballer sind dankbar dafür, ihre Sportart ausüben zu dürfen
Mit Zoran Bozic haben die Schwaben einen aktuellen deutschen Auswahlspieler in ihren Reihen. Der 19-Jährige war im Februar mit der Nationalmannschaft in der Olympia-Qualifikation gescheitert. "Esslingen hat eine enorme Qualität und Tiefe im Kader. Wir dürfen uns nur wenige Fehler erlauben, sonst werden wir dafür knallhart bestraft", warnt Förschs Trainerkollege Iñaki Urkiaga.
Für ihn liege der Fokus auf dem folgenden Saisonverlauf mit Platzierungsspielen. "Letztlich sind die Relegationsspiele ein Bonus für unsere super Leistungen in der Vorrunde und bieten die Chance, uns für die nächsten Aufgaben vorzubereiten", ergänzt Försch. Wunder gebe es beim Wasserball eher selten. "Dennoch freuen wir uns auf diese Spiele und sind dankbar, dass wir in der aktuellen Zeit unseren Sport überhaupt ausüben dürfen."
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Liveübertragung: Die Wasserball-Abteilung des SV Würzburg 05 überträgt ihr Heimspiel am Samstag ab 16.30 Uhr im Internet auf ihrem Youtube-Kanal "SVW 05 Wasserball".