
Mehr als 300 aktive und ehemalige Fechterinnen und Fechter, darunter auch die Würzburger Europameisterin Leonie Ebert, haben einen offenen Brief unterzeichnet, der sich gegen die Wiederzulassung von Russland und Belarus im Weltsport ausspricht. Am Dienstagmorgen veröffentlichten die Athletinnen und Athleten das Protestpapier, das sie direkt an den Tauberbischofsheimer Fecht-Olympiasieger von 1976 und heutigen IOC-Präsidenten Thomas Bach sowie weitere Funktionäre aus dem Welt-Fechtverband (FIE) richten.
Der vom russischen Oligarchen Alischer Usmanow finanzierte Verband hatte am 10. März mit großer Mehrheit beschlossen, Russen und Belarussen die Teilnahme an der Olympia-Qualifikation zu erlauben. Im Gegensatz dazu hat der Leichtathletik-Weltverband World Athletics entschieden, weiterhin keine Starts von Sportlerinnen und Sportlern aus diesen Ländern bei seinen Meetings und Titelkämpfen zuzulassen. Im Profitennis sind sie dagegen unter neutraler Flagge dabei.
Brief von deutschem Athletenverband initiiert
"Natürlich war ich bereit, diesen Brief zu unterschreiben, denn es ist eine Möglichkeit für uns Athletinnen und Athleten, geschlossen Haltung zu zeigen", sagt Florettfechterin Ebert am Dienstag gegenüber dieser Redaktion. Als Sportlerin wünsche sie sich, auch international möglichst in Entscheidungen wie die des Weltverbandes einbezogen zu werden. Das war nicht der Fall, weshalb sie sich jetzt nur so habe äußern können.

Das knapp zweiseitige Schreiben wurde initiiert und verbreitet vom Athleten Deutschland e.V. und Global Athlete. "Schon Wahnsinn, dass in drei Tagen über 300 Unterschriften zusammenkamen", meint Ebert. Die beiden Athletenverbände fordern von Bach, die Wiederzulassung der russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportler zu stoppen. Kritisiert wird auch, dass es möglicherweise ein Fecht-Turnier auf russischem Boden geben könnte.
Ebert könnte nicht zur EM nach Moskau
Gerüchten zufolge hatte der Weltfechtverband bereits wieder einen Wettkampf in Moskau geplant. Für die Athletenverbände und ihre Unterstützenden ein klarer Verstoß gegen die bisherige Position des IOC, "wonach keine internationalen Sportveranstaltungen von Russland oder Belarus ausgerichtet werden sollen". Als Sportsoldatin wäre es für Ebert auch nicht möglich, nach Russland einzureisen. Damit könnten der 23-Jährigen wichtige Punkte im Kampf um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris im kommenden Jahr fehlen.
Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine verstoße nicht nur gegen die Normen des Völkerrechts, sondern auch gegen grundlegende Werte des Olympismus, darunter Frieden, Völkerverständigung, die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte, heißt es in dem offenen Brief. "Die Situation hat sich seit Kriegsbeginn nicht verändert", äußert Ebert ihr Unverständnis über die Wiederzulassung. Stattdessen gebe die jüngste Eskalation mit Angriffen auf die Zivilbevölkerung keinen Grund, die russischen und belarussischen Fechterinnen und Fechter wieder zuzulassen, so der weitere Inhalt des Briefs.
Proteste und Solidarität müssten möglich sein
232 ukrainische Sportler seien durch den Krieg getötet, 343 Sporteinrichtungen zerstört, 40.000 Sportlerinnen und Sportler zur Flucht ins Ausland gezwungen worden, heißt es in dem Brief. Jedem sei klar, dass russische und belarussische Athletinnen und Athleten Unterstützung aus Putins Kriegskasse bekämen, für dessen Propaganda instrumentalisiert würden, mehrheitlich Positionen im Militär bekleideten und sogar ermutigt würden, im Krieg zu kämpfen.
Des Weiteren fordern die Athletinnen und Athleten, dass Anti-Kriegs-Proteste und Solidaritätsbekundungen für die Ukraine bei internationalen Wettkämpfen unterstützt und geschützt werden sollen. Ebert hatte zuletzt berichtet, dass es den amerikanischen Fechterinnen verboten wurde, mit einer Ukraine-Flagge auf dem Fechtanzug an den Start zu gehen.
Für Ebert geht es über Italien zum nächsten Weltcup
Weiterhin offen bleibt auch, wie der Deutsche Fechter-Bund in Person von Präsidentin Claudia Bokel bei der Abstimmung über die Wiederzulassung gewählt hat. "Wir wollten auch dem Verband zeigen, welche Haltung wir Athletinnen und Athleten haben", erklärt Ebert. Neben ihr unterzeichneten auch die für den FC Tauberbischofsheim startenden Leandra Behr, die dort trainierende Kim Kirschen und die ehemalige Athletin des FCT, Anne Sauer, sowie 27 weitere deutsche Fechterinnen und Fechter den Brief.
Ebert reist kommende Woche ins Trainingslager nach Rom. Dort bereitet sie sich auf den von Posen (Polen) nach Tunis (Tunesien) verlegten Weltcup vor, bei dem dann zum ersten Mal wieder russische und belarussische Fechterinnen und Fechter auf der Planche stehen könnten. Mit Spannung erwartete Ebert auch die Entscheidung des IOC am Abend in Lausanne. Dort blieben Überraschungen aus.
Faeser über IOC-Entscheidung: "Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sportlerinnen und Sportler"
Nach der Sitzung des Exekutiv-Komitees empfahl Bach den Fachverbänden in allen Sportarten die Wiederzulassung von belarussischen und russischen Sportlerinnen und Sportlern unter neutraler Flagge, sofern diese den Krieg nicht aktiv unterstützen. Athleten, die dem Militär angehören, blieben also weiterhin ausgeschlossen. Eine Entscheidung über die Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr solle zu einem späteren Zeitpunkt fallen. Auch schloss Bach aus, dass es bereits wieder Wettkämpfe in Russland oder Belarus geben darf. Eine Europameisterschaft in Moskau wäre entgegen der Befürchtungen in Fechter-Kreisen demnach nicht möglich.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die IOC-Entscheidung mit scharfen Worten verurteilt. In einer Mitteilung sprach die SPD-Politikerin am Dienstagabend angesichts des andauernden Angriffskrieges gegen die Ukraine von einem "Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sportlerinnen und Sportler". Faeser betonte: "Es gibt keinerlei Grund für eine Rückkehr Russlands in den Weltsport."
Mit Material von dpa
Olympia, Tokio, 21
Da ging es um staatlich gefördertes Doping!
Schade für alle Sportler, die ehrlich ihren Sport betreiben und für fairen, friedlichen Sport stehen.
Wer vertritt deren Interessen?
Wenn die Sportler aus diesen bösartigen, mörderischen Ländern kommen, dann sollte die anderen Länder die Spiele boykotieren.
Dann könnte man doch für die Länder/Sportler welche die Olypische Spiele fern bleiben, doch zur selben Zeit eine "Weltveranstaltung von Sport und Spiele nach Oylmpischen Geist" irgendwo (event. Griechenland o. Deutschland) OHNE IOC durchführen. Man könnte dann auch als Symbol statt der 5 Ringe dann 6-10 Ringe nehmen, wo dann die restl. Ringe für Frieden, Menschrechte, Gutmenschen, Toleranz usw. stehen könnten. Das alles müsste aber ohne IOC (!!) sein, die Presse müßte mitmachen und keine Informationen der IOC-Spiele übertragen und die Sponsoren, welche die IOC-Spiele unterstützen, sollten auch geächtet werden. Die Spiele sollten auch ein paar Nummern kleiner sein und mit weniger Werbung. Die IOC ist der selbe Mafioso-Verein wie die FIFA.
-verteilung leider am Leben erhalten, außer man schafft eine Konkurrenz-Organisation, die von wenigen Staaten wie Russland oder China boykottiert würde. Bach sollte eine Persona non grata werden, dann kann er seinen Wohnsitz nach Russland verlegen.
Die Russen sind angreifende Kriegstreiber eines autarken Landes, die Sportler werden alle vom Staat gefördert. Beim IOC und anderen Verbänden geht es nicht um die Sportler sondern um Geld und Macht.
Aber klar, das versteht nicht jeder oder mancher ist sogar für diese Machenschaften.
Ausbaden sollen es Sportler, die das Pech hatten irgendwo fernab in seinem Riesenreich geboren worden zu sein. Das halte ich für übermotivierten Aktionismus der dem hehren Ziel mehr schadet als nutzt.
Eigentlich sollte man die Russen zulassen, dann kommt vieleicht der Putin zu den Spielen!?!
Die Olypiade ist doch in Frankreich. Dann könnte man den Putin verhaften und dem Gericht in DenHaag ausliefern. Ich glaube aber nicht das er dies macht. Schade eigentlich, oder?!?
Auch diese Sportler in diesem Riesenreich haben diesen Mörder und seine Komplizen gewählt!! Und dann vertreten sie dieses böse Land mit allen Konzequenzen!
Wir stehen heute auch noch für die Greueldaten der Nazi ein, obwohl über 90% der Bevölkerung damals nicht einmal geboren waren! Das ist uch gut so. Somit müssen auch die Russen für ihr Land einstehen!
Eos, ehrlich gesagt, Sie haben komische Ansichten!
Das nehme ich jetzt mal als ehrlich gemeintes Kompliment. Ich wollte schon immer auffallen und aus der Masse hervorstechen und dem volksamen Landfolk und alten Mütterchen ein empörtes Schnauben entlocken.
Auf die Tour hatte ich schon im Berufsleben einen Heidenspaß und auch jetzt als Ruheständler macht es mir noch große Freude.