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Handball: 3. Liga
Plötzlich mehr als 1000 Fans in der Halle: Spieler der Wölfe Würzburg werben für sich selbst und verteilen Tickets
Der Handball-Drittligist spielte zuletzt vor großer Kulisse. Das hat die Mannschaft vor allem sich selbst zu verdanken. Jetzt kommt der HC Erlangen II zum Derby.
Nicht nur sportlich, sondern auch persönlich machen die Spieler von Handball-Drittligist Wölfe Würzburg derzeit Werbung für sich. Das Foto zeigt sie bei einer Sieges-Humba nach dem Heimsieg gegen die SG Leutershausen am 10. Februaer 2024.
Foto: Julien Becker | Nicht nur sportlich, sondern auch persönlich machen die Spieler von Handball-Drittligist Wölfe Würzburg derzeit Werbung für sich.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:48 Uhr

Nach zwei Siegen gegen die Drittliga-Topteams der SG Leutershausen und der SG Pforzheim/Eutingen schließen die Handballer der Wölfe Würzburg (6. Platz/23:13 Punkte) ihre Heim-Trilogie am Samstag (19.30 Uhr) mit einem Derby ab. Zu Gast in der tectake Arena ist der HC Erlangen II (10./18:16).

Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer rechnet erneut mit großer Kulisse. Bei den letzten beiden Heimspielen hatten jeweils mehr als 1000 Leute in der Halle zugeschaut – so viele wie nach der Corona-Pandemie kaum einmal. "Darüber hab' ich mich wahnsinnig gefreut", sagt Sauer. Die Frage war nur: Wo kommen plötzlich all die Menschen her?

Spieler werben an der Uni und in der Stadt

Der Chef klärt auf: "Die Spieler machen Werbung für sich selbst." Das ist nicht nur sportlich, sondern wörtlich zu verstehen. "Vor den letzten beiden Spielen sind ein paar der Jungs an die Uni am Hubland und in die Stadt losgezogen, haben Leute angesprochen und teils auch Freikarten verteilt", sagt Sauer. Wohlgemerkt: "Auf eigene Initiative hin."

Der Geschäftsführer kann sich ein Lachen nicht verkneifen, als er weitererzählt: "Mein Zahnarzt hat die Jungs in der Stadt gesehen und mir berichtet, sie hätten vor allem junge Mädels angesprochen. Er sagte, eine bessere Werbung könnten wir gar nicht für uns machen." Auch das "Meet and Greet", zu dem der Klub Anfang Februar Partner, Sponsoren und solche, die das nach noch werden sollen, eingeladen hatte, habe positive Wirkung gezeigt, sagt Sauer. 

Trainer Johannes Heufelder ergänzt: "Ich finde cool, dass die Spieler von sich aus rausgehen und zeigen, dass wir eine sympathische Mannschaft sind. Sie haben richtig Bock, Handballfeste mit den Fans zu feiern."

Heufelder trifft auf seinen Ex-Klub

Für Heufelder gibt es am Samstag ein zweites Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Bei der U23 des HC Erlangen verlor sein Team im Oktober mit 30:33. "Ich bin gespannt, mit welchem Kader die Erlanger kommen, sie schöpfen aus drei Mannschaften und großen Ressourcen", sagt der Wölfe-Coach. Im Hinspiel hatte die Reserve zwei Erstliga-Profis eingesetzt.

Einer davon, Yannik Bialowas, der auch mal für ein halbes Jahr das Wölfe-Trikot getragen hatte, schenkte den Würzburgern zusammen mit seinem Bruder Lucca elf Tore ein. Diesmal tritt der HCE allerdings zeitgleich in der Bundesliga gegen die HSG Wetzlar an.

Mehr Gedanken macht sich Heufelder ohnehin darüber, wie er seine Ausfälle kompensieren kann, um zu Hause ungeschlagen zu bleiben. Nicht nur Halbrechts Steffen Kaufmann (Kreuzbandriss) und Rechtsaußen Jona Reidegeld (Außenbandriss) fehlen, auch Kreisläufer Alexander Merk meldete sich Mitte der Woche krank. "Wir müssen das als Kollektiv lösen", sagt Heufelder alleine zum Saison-Aus von Toptorschütze Kaufmann. "Die Qualität haben wir. Und die Fans im Rücken hoffentlich auch." 

 
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