
Den Würzburger Wölfen ist es in der 3. Handball-Liga Süd erstmals in die Saison gelungen, zwei Spiele in Folge zu gewinnen. Nach dem 32:29 (14:10) über den SV Salamander Kornwestheim am Samstagabend vor offiziell knapp über 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der tectake Arena haben sie nun ein ausgeglichenes Punktekonto – und könnten mit einer Erfolgsserie wieder ganz oben angreifen.
"In der zweiten Halbzeit war es ein absolutes Topspiel auf Augenhöhe, in dem wir gezeigt haben, dass wir auch knappe Spiele gewinnen können", sagte Wölfe-Trainer Johannes Heufelder. Auch sein Gegenüber Alexander Schurr freute sich "über die große Bühne, die wir in Würzburg bekommen haben, um an einem attraktiven Handballspiel mitzuwirken, das phasenweise aber recht zerfahren war."
Die ersten vier Wölfe-Treffer im dritten Heimspiel waren auf den in Deutschland weit verbreiteten Namen Schmidt gegangen. Erst traf Florian Schmidt zweimal, dann der weder mit ihm verwandte noch verschwägerte Patrick Schmidt, der kurz darauf auch noch das 6:4 folgen ließ. Wie schon in den beiden Aufeinandertreffen der Vorsaison bahnten sich zu diesem frühen Zeitpunkt mehr als 30 Tore auf jeder Seite an. Doch die Schwaben leisteten sich eine erste Schwächephase, die die Heimsieben nutzte, um sich mit 8:4 abzusetzen – wohlgemerkt in Unterzahl. Denn Michel Reitemann bekam bereits seine zehnte Zeitstrafe im sechsten Spiel aufgebrummt. Der Wölfe-Kreisläufer führt damit diese wenig schmeichelhafte Statistik ligaweit an.
Vielversprechende Premiere
Nach der Kornwestheimer Auszeit kam erstmals Last-Minute-Neuzugang Oliver Nielsen für die Gastgeber aufs Feld. Der 22-jährige Däne hätte mit seinem Treffer aus kurzer Distanz zum 9:5 nach wenigen Sekunden kaum einen besseren Einstand erleben können. Nielsen, dessen Spielgenehmigung erst Ende der Woche gekommen war, kam vom dänischen Zweitligisten FIF Håndbold, einem Kopenhagener Vorstadt-Klub, nach Mainfranken. Dort soll er für die zahlreichen verletzten Rückraumspieler in die Bresche springen. Sein erster Auftritt war schon mal vielversprechend, auch wenn ihm die Bindung zu seinen Mitspielern logischerweise noch fehlte.
Die Wölfe hätten zur Pause nach Lesart beider Trainer eigentlich höher als 14:10 führen müssen. Die zweite Halbzeit begann wie die erste – mit erfolgreichen Abschlüssen hüben wie drüben. Dass die Kornwestheimer auch Ambitionen nach oben haben, zeigten sie nun. Doch auf mehr als zwei Treffer ließen die Wölfe sie nicht herankommen, auch weil die beiden Schmidts in der entscheidenden Phase wieder Verantwortung übernahmen. Patrick Schmidt war am Ende mit sieben Treffern aus dem Feld auch bester Torschütze seiner Mannschaft.
"Wir haben die Würzburger gegen Ende zum Schwitzen gebracht", befand Schurr, "aber leider nicht mehr in den Panikmodus versetzen können." Zwei starke Paraden von Schlussmann Moritz Ebert zogen den Kornwestheimern endgültig den Zahn. So waren es am Ende diesmal nur die Mainfranken, die mehr als 30 Treffer schafften und zu Hause ohne Punktverlust bleiben. Für die Wölfe geht’s nun zweimal in die Fremde. Am kommenden Samstag, 26. Oktober, reisen sie nach Neuhausen auf den Fildern, am Samstag, 2. November, dann zum sächsischen Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa.
Handball, Dritte Liga Süd, Männer
Wölfe Würzburg – SV Salamander Kornwestheim 32:29 (14:10).
Würzburg: Ebert, Brestovac – Krenz 1, Schömig, Reidegeld 4, P. Schmidt 7, Kütt, Bauder 6/3, F. Schmidt 4, Dedering 6, Reitemann 2, Nielsen 1, Grömling, Merk 1.
Kornwestheim: David, Henke – Reusch 2, Taafel 1, Keil, Zeppmeisel 5, Kugel 1, Kazmeier 7/4, Lanig, Lantella 3, Döll, Selinka 1, Bahmann, Joneleit 9.
Schiedsrichter: Kaplan/Scheld (Wiesbaden/Hüttenberg). Zeitstrafen: 3:1. Siebenmeter: 4/3 – 4/4. Zuschauende: 1013.
Spielfilm: 3:3 (6.), 8:4 (13.), 10:5 (17.), 13:7 (24.), 14:10 (Halbzeit), 16:12 (33.), 20:15 (38.), 26:22 (47.), 27:25 (52.), 30:28 (56.), 32:29 (Endstand).