Auch wenn sich am letzten Spieltag der regulären Saison die Hoffnungen der Würzburger Bundesliga-Basketballer auf Rang drei der Abschlusstabelle nicht mehr erfüllt haben, die 66:79-Pleite in Chemnitz sogar das Abrutschen auf Rang fünf und einen leichten Dämpfer bedeutete: Über eine famose Hauptrunde kann auch die zehnte Saison-Niederlage nicht ihren Schatten legen.
Im Gegenteil: Die direkte Qualifikation für die Play-offs darf getrost als Sensation bezeichnet werden. Denn Hand aufs Herz: Wer hätte den Würzburgern, die vor knapp zweieinhalb Jahren als Tabellenletzter noch in den Abgrund der Zweitklassigkeit geschaut hatten, überhaupt die Teilnahme an der Saison-Verlängerung zugetraut? Mit 24 Siegen hat die Mannschaft von Cheftrainer Sasa Filipovski die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt und die Basketball-Begeisterung zurück in die Domstadt gebracht.
Aus bescheidenen Mittel haben die Würzburg Baskets viel gemacht
Der 49-jährige Slowene hat aus vergleichsweise bescheidenen finanziellen Mitteln eine verschworene Einheit auf dem Parkett geformt, dazu Spieler weiterentwickelt und besser gemacht. Nicht zufällig wurde der von Absteiger Bayreuth verpflichtete US-Spielmacher Otis Livingston II zum wertvollsten Spieler (MVP) und besten Offensiv-Spieler, sein aus Göttingen geholter Landsmann Javon Bess zum besten Defensiv-Spieler der Liga gekürt.
Schon vor der nun anstehenden Play-off-Viertelfinal-Serie gegen Meister ratiopharm Ulm haben die Baskets alle ihre Saisonziele übererfüllt, die K.-o.-Runde gegen den Titelverteidiger ist damit in erster Linie eine Zugabe nach dieser außergewöhnlichen Spielzeit. Doch auch als Außenseiter dürften die Würzburger die Chance wittern, ihrer Erfolgsgeschichte noch ein weiteres Kapitel hinzufügen. Zuzutrauen ist es den Filipovski-Schützlingen allemal.