Er hat es gut gemeint. Mit allen Beteiligten. Doch der Vorstoß des Bayerischen Fußball-Verbandes, das Schiedsrichterwesen zu stärken, könnte zu einem Schuss werden, der nach hinten losgeht. Die Amateur-Vereine brauchen mehr Schiedsrichter, doch um die langfristig vielleicht zu bekommen, müssen sie kurzfristig tief in die Kasse greifen. Investition mit Weitblick möchte man sagen – doch fürs Erste dürften etliche Klubs Probleme bekommen, eine solche zu tätigen.
Denn selbst wenn sich innerhalb der Vereine durch die Aufstockung der Spielleitungspauschale jene Schiedsrichter-Neulinge locken ließen, die sie benötigen, um den künftig drastischeren Ausfallgebühren zu entgehen – es wird Jahre dauern, ehe sich der finanzielle Aufwand amortisiert hat.
Der Schweinfurter Schiedsrichterobmann Heinrich Keller sagte im Februar im Gespräch mit dieser Zeitung: "So lange Vereine in der A- oder Kreisklasse das Geld für Trainergehälter um die 500 Euro haben, sollten 150 Euro für zwei Heimspiele im Monat kein Problem sein." Die einheitlich 120 Euro pro fehlendem Unparteiischen statt bis dato 106 (Landes-/Bezirksliga), 84 (Kreisliga/-klasse) und 58 (A-/B-Klasse) fehlen in dieser Rechnung – und verschärfen die Bilanz in Klassen unterhalb der Bayernliga zusätzlich.
Vereinsintern den Job mit der Pfeife attraktiver machen
Zwangsläufig wird der Amateur-Fußball dementsprechend nicht um ein Umdenken herumkommen, sollen weiterhin Schiedsrichter die Spiele bis hinunter zur B- wenigstens aber zu A-Klasse leiten. Statt auswärtige Spieler anzulocken, dürfte es vorrangig werden, intern den Job mit der Pfeife attraktiv zu machen – und sei es über kleine, immaterielle Zuwendungen. Zu lange wurde die Existenz von Schiedsrichtern als Selbstverständlichkeit angesehen.
Funktionäre werden sich die Frage stellen müssen, ob es ihnen wichtiger ist, mit ihrem Team um den Aufstieg zu spielen, beziehungsweise eine hohe Klasse partout zu halten – oder zu helfen, das Schiedsrichterwesen von der Basis aus zu stärken. Der prominente, höherklassige Spielertrainer, mitunter alleine ein Erfolgsgarant und nicht selten kostspieliger als die von Keller genannten 500 Euro, sowie eine teure Mannschaft sind dann eben nicht mehr drin.
Der Amateur-Fußball sollte sich auf das besinnen, was er ist: Amateur-Fußball.
Ohne Schiedsrichter geht es nicht! Und die Entlohnung darf ruhig auch einmal angehoben werden.
Es werden allerorts Sponsoren gesucht, die oftmals selbst in kleinen Dörfern auch gefunden werden. Vielleicht sollte man deren Geld nicht ausschließlich für die eigene Mannschaft und den Trainer verbraten sondern auch mal an Schiedsrichter denken - diese haben nämlich garantiert keine Sponsoren.
Da würde ich mich mit Kommentaren zurückhalten.
Vl mal den Lokalsport des Tagblatts diverser gestalten (ist ja eh ihr Thema).
Dafür könnte man häufiger über Themen der A-Klassen bis Landesliga berichten, anstatt ständig über einen unterdurchschnittlichen Regionalligisten.
So würden Sie eventuell auch die Basis des Amateurfußballs wieder besser verstehen und greifen können.
Sie haben von der Basis wenig Ahnung, sonst würden sie nicht so einen Kommentar von sich geben.
Trainer in der von Ihnen so belächelten A-Klasse oder Kreisklasse haben es weitaus schwerer als Trainer in der Bezirksliga aufwärts.
Sie müssen die Spieler bei Laune halten und sind mehr Entertainer oder kleine Psychologen.
Bei Ihrer Lieblingsmannschaft muss sich Herr Reitmaier nicht darum kümmern, wieviel Leute zum Training kommen, in den unteren Klassen steht der Trainer öfters mit 6 Mann oder weniger auf dem Platz.
Selbst vor dem Spiel erreichen den Trainer früh noch Absagen.
So sieht es mittlerweile in dem von Ihnen so geliebten Amateurfussball aus.
Ja man bezeichnet die Übungsleiterpauschale auch als Schmerzensgeld.
Trainieren Sie doch mal so eine A-Klassenmannschaft, ich gebe Ihnen keine Saison.
Dies war schon mal der erste Fehler denn soviel Schiedsrichter hatte mn gar nicht (manche Schiedsrichter pfeifen 3 mal am Wochenende).
Hierbei handelt es sich jetzt um die zweite Mannschaften, die meist in der
B-Klasse hermdümpeln und meist auch gar nicht den Anspruch stellen aufzusteigen, geschweige denn regelmäßig trainieren.
Sie wollen wie früher das Vorspiel bestreiten und dann gemeinsam mit ihren Kameraden am Sportplatz "feiern".
Der Verband bringt es ja nicht mal fertig, beide Mannschaften bei Heimspielen unter einen Hut zu bringen.
Da spielt dann die zweite zeitgleich in "A", während die Erste ganz woanders spielt.
Von den Zuschauern, die eine zweite Mannschaft mitbringt mal ganz zu schweigen.