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Fußball
Kommentar: Dann sind teure Spieler und prominente Trainer bei den Amateuren eben nicht mehr drin
Schiedsrichter werden künftig besser entlohnt und Vereine ohne Schiedsrichter härter bestraft. Warum Funktionäre auf Amateur-Ebene finanziell umdenken müssen.
Es gibt zu wenig Schiedsrichter im deutschen Amateur-Fußball. Ob sich das mittels Geld ändern lässt?
Foto: dpa/Frank Kleefeldt | Es gibt zu wenig Schiedsrichter im deutschen Amateur-Fußball. Ob sich das mittels Geld ändern lässt?
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:39 Uhr

Er hat es gut gemeint. Mit allen Beteiligten. Doch der Vorstoß des Bayerischen Fußball-Verbandes, das Schiedsrichterwesen zu stärken, könnte zu einem Schuss werden, der nach hinten losgeht. Die Amateur-Vereine brauchen mehr Schiedsrichter, doch um die langfristig vielleicht zu bekommen, müssen sie kurzfristig tief in die Kasse greifen. Investition mit Weitblick möchte man sagen – doch fürs Erste dürften etliche Klubs Probleme bekommen, eine solche zu tätigen. 

Denn selbst wenn sich innerhalb der Vereine durch die Aufstockung der Spielleitungspauschale jene Schiedsrichter-Neulinge locken ließen, die sie benötigen, um den künftig drastischeren Ausfallgebühren zu entgehen – es wird Jahre dauern, ehe sich der finanzielle Aufwand amortisiert hat. 

Der Schweinfurter Schiedsrichterobmann Heinrich Keller sagte im Februar im Gespräch mit dieser Zeitung: "So lange Vereine in der A- oder Kreisklasse das Geld für Trainergehälter um die 500 Euro haben, sollten 150 Euro für zwei Heimspiele im Monat kein Problem sein." Die einheitlich 120 Euro pro fehlendem Unparteiischen statt bis dato 106 (Landes-/Bezirksliga), 84 (Kreisliga/-klasse) und 58 (A-/B-Klasse) fehlen in dieser Rechnung – und verschärfen die Bilanz in Klassen unterhalb der Bayernliga zusätzlich.

Vereinsintern den Job mit der Pfeife attraktiver machen

Zwangsläufig wird der Amateur-Fußball dementsprechend nicht um ein Umdenken herumkommen, sollen weiterhin Schiedsrichter die Spiele bis hinunter zur B- wenigstens aber zu A-Klasse leiten. Statt auswärtige Spieler anzulocken, dürfte es vorrangig werden, intern den Job mit der Pfeife attraktiv zu machen – und sei es über kleine, immaterielle Zuwendungen. Zu lange wurde die Existenz von Schiedsrichtern als Selbstverständlichkeit angesehen.

Funktionäre werden sich die Frage stellen müssen, ob es ihnen wichtiger ist, mit ihrem Team um den Aufstieg zu spielen, beziehungsweise eine hohe Klasse partout zu halten – oder zu helfen, das Schiedsrichterwesen von der Basis aus zu stärken. Der prominente, höherklassige Spielertrainer, mitunter alleine ein Erfolgsgarant und nicht selten kostspieliger als die von Keller genannten 500 Euro, sowie eine teure Mannschaft sind dann eben nicht mehr drin.

Der Amateur-Fußball sollte sich auf das besinnen, was er ist: Amateur-Fußball.

 
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  • M. S.
    Ich finde höher Spesen für Schiedsrichter sehr angemessen! Oft finden die Einsätze Sonntags statt, eine Zeit die man auch gerne mit der Familie verbringen kann. Dazu kommen weite Anreisen. Zudem hat der Schiedsrichter vor Ort kaum Fürsprecher, weder bei Heim- noch bei Auswärtsfans. Im Zweifelsfall ist der Schiri der Buhmann. Nur warum soll dessen Leistung so viel besser sein als die Leistung vieler Fußballer in den unteren Klassen? Wer super genial pfeift oder spielt der hält sich nun einmal nicht in der Kreisklasse auf.

    Ohne Schiedsrichter geht es nicht! Und die Entlohnung darf ruhig auch einmal angehoben werden.

    Es werden allerorts Sponsoren gesucht, die oftmals selbst in kleinen Dörfern auch gefunden werden. Vielleicht sollte man deren Geld nicht ausschließlich für die eigene Mannschaft und den Trainer verbraten sondern auch mal an Schiedsrichter denken - diese haben nämlich garantiert keine Sponsoren.
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  • g. z.
    Michi Bauer schreibt auf einmal über die A-Klasse bis Landesliga die sonst in kaum einem Artikel eine Rolle spielt.
    Da würde ich mich mit Kommentaren zurückhalten.
    Vl mal den Lokalsport des Tagblatts diverser gestalten (ist ja eh ihr Thema).
    Dafür könnte man häufiger über Themen der A-Klassen bis Landesliga berichten, anstatt ständig über einen unterdurchschnittlichen Regionalligisten.
    So würden Sie eventuell auch die Basis des Amateurfußballs wieder besser verstehen und greifen können.
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  • H. S.
    Hallo Herr Bauer,
    Sie haben von der Basis wenig Ahnung, sonst würden sie nicht so einen Kommentar von sich geben.
    Trainer in der von Ihnen so belächelten A-Klasse oder Kreisklasse haben es weitaus schwerer als Trainer in der Bezirksliga aufwärts.
    Sie müssen die Spieler bei Laune halten und sind mehr Entertainer oder kleine Psychologen.
    Bei Ihrer Lieblingsmannschaft muss sich Herr Reitmaier nicht darum kümmern, wieviel Leute zum Training kommen, in den unteren Klassen steht der Trainer öfters mit 6 Mann oder weniger auf dem Platz.
    Selbst vor dem Spiel erreichen den Trainer früh noch Absagen.
    So sieht es mittlerweile in dem von Ihnen so geliebten Amateurfussball aus.
    Ja man bezeichnet die Übungsleiterpauschale auch als Schmerzensgeld.
    Trainieren Sie doch mal so eine A-Klassenmannschaft, ich gebe Ihnen keine Saison.
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  • M. B.
    Lieber Herr oder Frau FairPlay. Nur eine Anmerkung: Ich habe eine A-Klassenmannschaft rund 10 Jahre trainiert. Davor Jugendmannschaften ebenfalls rund 10 Jahre. Alles in einem Verein. Und am Rande: Darum geht es in dem Text überhaupt nicht. Es geht darum, dass Vereine für alles Geld zu haben scheinen, nur nicht für Schiedsrichter. Beste Grüße.
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  • M. D.
    Ich bin bei Ihnen, wenn man hört dass in den A-Klassen Handgelder bezahlt werden, Trainer eine vierstellige Summe im Monat bekommt, Spieler sogar Autos bekommen, übrigens gilt das die die Kreisklasse auch so, aber die Schiedsrichter sollen sich für ein paar lächerliche Euros jeden Sonntag beleidigen lassen?? Da ist eine Erhöhung nur allzu gerecht... aber man meint die Vereine müssen jetzt Insolvent anmelden
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  • J. S.
    Schauen Sie mal in die Randgebiete der Fußballkreise, da sind die Vereine froh wenn sie noch 250 Euro Schmerzensgeld für ihren Trainer übrig haben. Beim Verband dreht sich viel zu viel um Geld und Vorschriften, die Vereine der unteren beiden Ligen wären besser daran sich selbst in wilden Ligen oder ähnlich zu organisieren
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  • U. A.
    👍👍👍 Respekt. hätteich nicht erwartet. Dann schreiben Sie bitte auch mehr über die Ligen unterhalb der Bayernliga.
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  • H. S.
    Herr Bauer, wenn sie sich vielleicht noch erinnern können, wurden Spiele der Reservemannschaften noch von einheimischen Ehrenamtlichen geleitet. Bis der Verband meinte, er müsse aufstiegsbetechtigte Mannschaften daraus machen und diese mit amtlichen Schiedsrichtern besetzen.
    Dies war schon mal der erste Fehler denn soviel Schiedsrichter hatte mn gar nicht (manche Schiedsrichter pfeifen 3 mal am Wochenende).
    Hierbei handelt es sich jetzt um die zweite Mannschaften, die meist in der
    B-Klasse hermdümpeln und meist auch gar nicht den Anspruch stellen aufzusteigen, geschweige denn regelmäßig trainieren.
    Sie wollen wie früher das Vorspiel bestreiten und dann gemeinsam mit ihren Kameraden am Sportplatz "feiern".
    Der Verband bringt es ja nicht mal fertig, beide Mannschaften bei Heimspielen unter einen Hut zu bringen.
    Da spielt dann die zweite zeitgleich in "A", während die Erste ganz woanders spielt.
    Von den Zuschauern, die eine zweite Mannschaft mitbringt mal ganz zu schweigen.
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  • U. A.
    @FairPlay: Das nennt man wohl ein klassisches Eigentor.
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