Während in allen anderen deutschen Fußball-Landesverbänden die Pokal-Sieger ermitteltsind, wartet man in Bayern noch darauf, das Halbfinale zwischen dem Zweitliga-Aufsteiger FC Würzburger Kickers und dem Regionalligisten SV Viktoria Aschaffenburg austragen zu dürfen. Terminiert ist das Spiel für Dienstag, 1. September 2020, 18 Uhr. Ausgetragen werden soll es ohne Publikum im Stadion Am Schönbusch. Ob es wirklich dazu kommt, hängt allerdings noch davon ab, ob das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration die vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) angeforderte Ausnahmegenehmigung erteilt.
"Bisher haben wir noch keine Antwort, wir gehen aber fest davon aus, dass die bis Mitte dieser Woche kommt", sagt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth auf Nachfrage dieser Redaktion. Er ist überzeugt davon, dass das Ministerium die Ausnahmegenehmigung erteilen wird und das Halbfinale wie geplant gespielt werden kann. Allerdings hatte erst Ende vergangener Woche der ursprünglich für das Wochenende vom 5./6. September geplante Re-Start der Amateursaison aufgrund des zögerlichen Verhaltens der Politik um zwei Wochen nach hinten verschoben werden müssen.
Am Dallenberg ist man optimistisch, dass die Partie stattfinden wird und hat sich sogar Gedanken gemacht, wie man den Gegner in finanzieller Hinsicht unterstützen könnte: "Da die Begegnung aufgrund der aktuellen Situation leider ohne Publikum am Schönbusch stattfinden wird, planen die Verantwortlichen der Viktoria eine Live-Übertragung. Wir haben keine Sekunde gezögert, kommen hier dem Amateurverein entgegen und verzichten auf unseren Anteil bis zu einer vereinbarten Höhe", wird FWK-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer in einer Pressemitteilung zitiert. Auch bei der Erstellung und Durchführung des erforderlichen Hygienekonzepts wolle man den Verein unterstützen.
Aus Aschaffenburg waren, wie die Regionalzeitung "Main Echo" auf ihrer Homepage berichtete, zuletzt Stimmen laut geworden, die sich darüber beklagten, dass die Kickers, die nach dem Aufstieg in die Zweite Liga sowieso für die Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert sind, nicht auf das Halbfinale verzichten. Das ist für die Rothosen, für die die Partie sicher auch gut in die Vorbereitung passt, allerdings überhaupt keine Option: "Hier tragen wir Verantwortung auch dem sportlichen Wettbewerb, seinen Bestimmungen und allen Teilnehmern gegenüber. Auch uns wäre es lieber gewesen, wenn am großen 'Finaltag der Amateure' das bayerische Toto-Pokal-Finale hätte ausgetragen werden können."
Dessen einer Finalist steht mit dem TSV 1860 München indessen schon fest, nachdem Halbfinalgegner FC Memmingen im Juli offiziell seinen Verzicht auf die weitere Pokalteilnahme erklärt hatte. Die Würzburger Kickers gehen übrigens als Titelverteidiger ins Rennen - vergangenes Jahr hatten sie sich die Trophäe mit einem 3:0-Sieg über Aschaffenburg gesichert.