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Fussball: 3. Liga
Kickers-Angreifer Pourié schießt gegen Antwerpen: "Sollte besser schweigen"
Die Stimmung vor dem Duell des Würzburger Drittligisten beim 1. FC Kaiserslautern ist aufgeheizt. Nicht nur wegen des Wiedersehens mit dem Ex-Trainer.
Für fünf Zweitligaspiele im Amt: Marco Antwerpen war nach wenigen Wochen als Trainer der Würzburger Kickers wieder Geschichte und steht inzwischen beim 1. FC Kaiserslautern an der Seitenlinie.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Für fünf Zweitligaspiele im Amt: Marco Antwerpen war nach wenigen Wochen als Trainer der Würzburger Kickers wieder Geschichte und steht inzwischen beim 1. FC Kaiserslautern an der Seitenlinie.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:06 Uhr

42 Tage, fünf Pflichtspiele, ein Punkt: Die Liaison von Marco Antwerpen und den Würzburger Kickers in der zurückliegenden Zweitligarunde war nur von kurzer Dauer und noch weniger Erfolg gekrönt. Dennoch wird man sich erinnern an den 50-Jährigen, der nach der Entlassung von Michael Schiele als Rothosen-Coach das Zepter am Dallenberg übernommen hatte. Das wiederum liegt an einem vor Zynismus triefenden Satz von Felix Magath, den der Berater des Investors dem scheidenden Trainer Antwerpen nach dessen Rauswurf hinterherschickte. Es ist nicht die einzige Vorgeschichte, die über diesem Drittligaduell schwebt. Die Kickers treffen am Sonntag (14 Uhr) auf dem Betzenberg auf die von Antwerpen angeleiteten Teufel des 1. FC Kaiserslautern.

"Er kann ja in Ruhe weiterarbeiten - halt woanders. Ich sehe da kein Problem", lautet die Aussage Magaths, geäußert an einem kalten Montagnachmittag Anfang November letzten Jahres auf dem Trainingsgelände in Randersacker, wo Bernhard Trares wenige Meter entfernt seine erste Einheit als neuer Cheftrainer der Kickers und Nachfolger von Antwerpen abhielt. Einige Tage zuvor, nach der 1:4-Niederlage der Würzburger im noch kälteren Heidenheim, antwortete Magath noch mit einem "selbstverständlich" auf die Frage, ob Antwerpen in Ruhe weiterarbeiten könne. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich Magaths Äußerung deutschlandweit in den Medien.

"Ich habe selbst darüber gelacht", lässt Antwerpen schriftlich wissen. Für ein Telefonat ist der Würzburger Ex-Coach nicht zu haben. Ohnehin schon zu aufgeheizt ist die Stimmung vor dem Duell des Tabellenvorletzten bei den siebtplatzierten Lauterern. Nur so viel: "Das ist für mich überhaupt kein Thema mehr." Entsprechend knapp, aber dennoch vielsagend fällt auch Antwerpens Antwort auf die Frage aus, was dem Westfalen denn aus seiner Zeit bei den Kickers in Erinnerung geblieben sei: "Die Stadt Würzburg, eine wirklich sehr schöne Stadt." Der FWK? Kein Kommentar.

Pourié schießt gegen Antwerpen

Deutlich redseliger präsentierte sich jüngst Marvin Pourié. Der Angreifer der Kickers, in der vergangenen Saison vom Karlsruher SC an die Teufel ausgeliehen (elf Tore, drei Vorlagen), nahm im Videointerview bei "MagentaSport" kein Blatt vor den Mund. Hintergrund dessen ist ein Fehde zwischen dem 30-jährigen Stürmer und Antwerpen, unter dem er schon bei Eintracht Braunschweig und eben dem 1. FC Kaiserslautern spielte.

Angeblich aufgrund von Disziplinlosigkeiten wurde Pourié von Antwerpen in der vergangenen Saison zwei Mal aus dem Kader gestrichen. "Das begleitet ihn ja schon seine ganze Karriere. Und das ist jetzt nicht nur bei uns so, dass es immer mal wieder Vorkommnisse gibt, die so nicht in Ordnung sind. Bei anderen Vereinen ist es schon auch so passiert. Da werden wir sehen, was die Zukunft bringt", äußerte sich der FCK-Coach gegenüber dem Südwestrundfunk damals. Die Zukunft brachte die Trennung. Obwohl Pourié der Toptorjäger der Teufel gewesen war, musste er gehen. Antwerpen sei "mit dem Gesamtpaket" nicht einverstanden gewesen. Der Rest ist bekannt, Pourié heuerte in Würzburg an.

Arbeiteten schon in Braunschweig zusammen: Marvin Pourié (links) und Marco Antwerpen beim Gastspiel der Eintracht in Würzburg im Februar 2020.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Arbeiteten schon in Braunschweig zusammen: Marvin Pourié (links) und Marco Antwerpen beim Gastspiel der Eintracht in Würzburg im Februar 2020.

Nun, wenige Tage vor dem Aufeinandertreffen der beiden Klubs, schoss der Stürmer zurück. "Wenn man sich vor eine Kamera stellt und sich über jemanden äußert, sollte man den Kontext und Sachverhalt richtig darstellen", so Pourié über Antwerpen. "Man sollte mit der Person auch mal in einem Vier-Augen-Gesprächen reden. Das war nicht der Fall. Wenn man gedankliche Aussetzer hat, wie es vorher auch immer der Fall gewesen ist, sollte man besser gar nichts sagen und schweigen." Auch aus seiner Sicht sei ein Verbleib beim FCK danach keine Option mehr gewesen, es hätte "keinen Sinn mehr ergeben, unter diesem Trainer zu arbeiten".

Sollte Pourié am Sonntag auf dem Betzenberg treffen, will er aus Respekt den FCK-Anhängern gegenüber nicht jubeln. Sollte er Antwerpen über den Weg laufen, will er auch nicht auf Gruß und Händeschütteln verzichten. Aber: "Für alles, was darüber hinaus geht, bin ich nicht bereit."

Feierlichkeiten zum 101. Geburstag von Fritz Walter

Die dritte Personalie, unter deren Zeichen das Spiel am Sonntag steht, heißt Fritz Walter. Der 31. Oktober 2021 wäre der 101. Geburtstag der Lautern-Legende gewesen. Die Feierlichkeiten zum Hundertjährigen fielen coronabedingt im vergangenen Jahr klein aus. Nun, ein Jahr später, soll der Ehrentag des Weltmeisterkapitäns von 1954 in dem nach ihm benannten Stadion nachgeholt werden. Vor Zuschauern, vor den Augen der Fritz-Walter-Stiftung und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz, und mit dem FCK in Sondertrikots zu Ehren der Klublegende. Es soll eine große Party werden, und die Kickers und allen voran Marvin Pourié wollen diese den Lauterern so richtig vermiesen.

Das gesamte Interview von Marvin Pourié bei MagentaSport:

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  • kgstummer@t-online.de
    Gebe woody9195 Recht. Auf dem Dalle haben wir noch nie so einen Trainer gehabt, obwohl Stephan Schmidt auch "speziell" war. Mehr will ich über diesen Übungsleiter nicht sagen.
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  • woody
    Antwerpen war der größte Flop aller bisherigen Kickers-Trainer.

    Ein selbstherrlicher, unsympathischer und arroganter Typ. Seine herablassende Art über eigene Spieler und auch andere Teams. Siehe letzte Saison sein Interview nach dem 1:1 von Lautern gegen Zwickau, als er den Gegner und dessen Trainer übelst diffamierte.

    Nach vier Wochen bei den Kickers konnte er etliche Spieler nicht einmal mit Namen ansprechen. Ich glaube Pourie, dass Antwerpen mit ihm nie ein 4-Augen-Gespräch gesucht hat und ihn direkt öffentlich kritisiert hat. Das passt in das Bild zu Antwerpen, dass er hier in so kurzer Zeit hinterlassen hat.

    Hoffentlich fühlen sich die Kickers durch die Kulisse am Sonntag angespornt und zeigen der Antwerpen-Truppe ihre Grenzen auf. Das wäre dann die Wende zum Positiven für die Kickers in dieser Saison.
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  • aboehnke
    Völlig disqualifiziert hat sich Antwerpen ja letzte Saison als er auf die Frage nach seinem Lieblings-Gegner zum Auftakt in Liga 3 - wohlgemerkt während der Saison noch - antwortete gegen uns …
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