
Zwölfter Spieltag, erstes Saisontor im Trikot der Würzburger Kickers: Marvin Pourié sorgte beim 1:1 (1:1) der Rothosen beim FC Viktoria Köln für den Ausgleich. Als Brustlöser will er sein Liga-Premierentor - bislang traf er für die Kickers zwei Mal im Toto-Pokal - nicht bezeichnen. "Mir ist wichtig, dass ich für die Mannschaft alles gebe. Das habe ich heute gemacht", sagte der 30-Jährige stattdessen und versprach: "Wenn ich daran weiter arbeite, werden auch noch eine Menge Tore fallen."
Dass es bislang nicht geklappt hat mit einem Torerfolg, hängt aus Sicht des Angreifers auch mit seinem persönlichen Saisonverlauf zusammen. Die Vorbereitung absolvierte Pourié nicht mit den Kickers, erst kurz vor dem Saisonauftakt stieß er zur Mannschaft. Im DFB-Pokalspiel gegen Freiburg verletzte er sich am Oberschenkel und fiel für die nächsten vier Spiele aus. Erst in den letzten beiden Wochen laufe es für ihn im Training und in den Spielen wieder besser. "Ich komme langsam wieder in Tritt", sagte er.
Für die Kickers, die trotz des Remis weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz der 3. Liga stehen, ist ein Pourié in Torlaune unerlässlich. Sechs Treffer in bislang zwölf Spielen ist der schlechteste Wert der gesamten Liga. Doch der Angreifer glaubt an Besserung: "Man hat heute gesehen, dass wir gut Fußball spielen können. Dass wir den Ball laufen lassen können. Dass Potenzial und Qualität da ist." Gleichzeitig warnt der als Führungsspieler auserkorene Pourié aber: "Wir haben eine junge Truppe, die noch viel lernen muss und sehr grün hinter den Ohren ist."
Für den Stürmer ist die aktuelle Situation keine unbekannte. In der vergangen Saison lief Pourié für den 1. FC Kaiserslautern auf, traf in 33 Spielen zehn Mal und bereitete drei Treffer vor. Gerade noch so gelang da der Klassenerhalt. Diesen Vergleich zieht der 30-Jährige unter der Tribüne des Kölner Sportparks Höhenberg nach Spielende: "Da hattest du eine ganze Stadt, die dann kocht vor Wut, wenn du keine Leistung bringst. Hier ist das bisschen anders." Trotzdem müssten gerade die jungen Spieler verstehen, was "dran hängt, wenn Würzburg in die Regionalliga absteigt". Tun sie das? "Sie haben realisiert, dass es nicht so weitergehen kann. Ich glaube, dass es so langsam wird."