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Fußball: Regionalliga
Kapitän Peter Kurzweg zieht am Ende des Fußball-Jahres bei den Würzburger Kickers Bilanz
Das letzte Spiel 2023 in Aubstadt ist ausgefallen. Spielführer Peter Kurzweg spricht über die bislang so starke Kickers-Saison und seine eigene Zukunft.
Daumen hoch: Kapitän Peter Kurzweg ist mit dem Auftreten der Würzburger Kickers in dieser Saison sehr zufrieden.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Daumen hoch: Kapitän Peter Kurzweg ist mit dem Auftreten der Würzburger Kickers in dieser Saison sehr zufrieden.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Das Fußball-Jahr 2023 ist für die Würzburger Kickers so gut wie vorbei. Das für Samstag geplante Unterfranken-Duell beim TSV Aubstadt wurde am Freitag abgesagt, nachdem die Gemeinde das Spielfeld in Aubstadt für unbespielbar erklärt hatte.

"Natürlich hätten wir gerne gespielt. Wir hatten nun mal einen Lauf, haben keine Verletzten und viel Selbstvertrauen. Aber wir haben in dieser Woche im Training auch gemerkt, wie schwer es ist, bei den derzeitigen Platzverhältnissen Fußball zu spielen. Das geht hoffentlich beim Nachholtermin schon wieder besser", kommentierte Trainer Marco Wildersinn den Spielausfall.

Noch eine Woche Training, dann ist nach dem traditionellen Kickers-Weihnachtssingen am 3. Dezember im Stadion am Dallenberg für das Team der Rothosen erst einmal Urlaub angesagt. Als ungeschlagener Tabellenführer gewiss mit einem guten Gefühl.

Die Kickers sind in dieser Saison nur schwer aus dem Konzept zu bringen

Die Art und Weise, wie die Kickers bislang ihrer Favoritenrolle gerecht geworden sind, sorgt auch bei Spielführer Peter Kurzweg für eine Menge Zuversicht: "In den entscheidenden Situationen sind wir in dieser Saison einfach da: wenn es knapp ist, kurz vor Schluss, im Sechzehnmeterraum", sagt er und denkt dabei an die späten Tore bei den letzten beiden Liga-Auftritten gegen den FV Illertissen (2:0) und Bayern München II (1:1). "Das hat uns Unterhaching letzte Saison vorgemacht. Das ist Qualität. Da sind wir reifer geworden."

Überhaupt seien es die Begegnungen gegen die besten Teams der Liga, in denen man den Unterschied zur Vorsaison auch erkenne. In der vergangenen Saison hatten die Kickers in den direkten Vergleichen gegen die anderen Top-Mannschaften oft geschwächelt. "Jetzt ziehen wir solche engen Spiele auf unsere Seite", sagt Kurzweg: "Dass wir auch gegen diese Gegner konstant punkten, ist ein Unterschied."

Umjubelter Spielführer. Peter Kurzweg im Kreis seiner Mannschaftskollegen.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Umjubelter Spielführer. Peter Kurzweg im Kreis seiner Mannschaftskollegen.

Die Kickers scheinen in dieser Saison bislang nur schwer aus dem Konzept zu bringen zu sein. An den Erwartungsdruck, der auf dem Team lastet, hätten sich alle gewöhnt, meint Kurzweg: "Wir wissen, was Sache ist und wie das Ziel lautet. In der letzten Saison haben wir da schon wertvolle Erfahrungen gesammelt." Nach der Winterpause gilt es nun, in den 13 verbleibenden Liga-Partien und, wie alle am Dallenberg hoffen, in den zwei Aufstiegsspielen gegen den Ersten der Regionalliga Nord den angepeilten Drittliga-Aufstieg perfekt zu machen.

Dass die Kickers in der Vorsaison nach der langen Winterpause nur schwer in die Gänge gekommen waren, aus den ersten vier Partien des Jahres nur zwei Punkte geholt und damit die Chancen auf die Meisterschaft schon früh im Jahr verspielt hatten, hat Kurzweg nicht vergessen. "Nach einem dreimonatigen Cut wird jede Mannschaft schauen müssen, wo sie steht. Es wird darum gehen, über Willen, Leistung und individuelle Qualität gleich die ersten Spiele wieder zu gewinnen. Das wird für uns extrem wichtig werden. Aber ich bin mir sicher, dass das jedem bewusst ist."

Mit den Kickers wäre es für Spieler der einfachste Weg in den Profi-Fußball

Schließlich sorgt schon die interne Konkurrenzsituation für ständigen Leistungsdruck im Training. "Klar gibt es enttäuschte Spieler", sagt Kurzweg mit Blick auf diejenigen, die derzeit in der zweiten Reihe stehen: "Aber die gehen gut damit um. Einwechselspieler haben für uns in dieser Saison schon viele Spiele entschieden. Das zeigt doch, dass jeder wichtig ist. Das Teamklima ist top. Ich habe das so bisher selten erlebt."

Fanliebling: Peter Kurzweg ist bei den Würzburger Kickers auch eine Identifikationsfigur.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Fanliebling: Peter Kurzweg ist bei den Würzburger Kickers auch eine Identifikationsfigur.

Ob freilich die Unsicherheit über auslaufende Verträge und die ungeklärte Ligenzugehörigkeit der Kickers nun Unruhe ins Team trägt? Kurzweg muss ein bisschen überlegen. "Natürlich macht sich da jeder Gedanken. Wir sind eben genau auf dem schmalen Grat zwischen Amateur und Profi-Fußball. Der einfachste Weg in die Profi-Ligen wäre für uns alle der Aufstieg. Ich hätte es nie in die Zweite Bundesliga geschafft, wenn ich nicht damals mit den Kickers dorthin aufgestiegen wäre. Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand", so Kurzweg.

Zurück in Liga drei will der Kickers-Kapitän auf alle Fälle. Deswegen sei er ja bei den Kickers, dort wohin es den gebürtigen Oberbayern immer wieder zurückzog. Dreimal wechselte Kurzweg in seiner Karriere an den Dallenberg, zuletzt im Januar 2021, als die Rothosen sich vergebens im Tabellenkeller der Dritten Liga abstrampelten. "Das war damals eine Mannschaft mit einem schwierigen Charakter. Wenn's gut läuft, sind wir da, wenn's schlecht läuft, macht jeder andere die Fehler. Das war da das Motto."

Beim Neuanfang nach dem Abstieg in die Regionalliga wurde Kurzweg schnell zur Symbolfigur und zum Kapitän. Auch weil er für die erfolgreichen Kickers-Jahre im Profi-Fußball steht. "Das ist der Ansatz, der zu den Kickers passt: Bodenständigkeit und Kampfgeist. Ich habe jetzt das Gefühl, dass das wieder gelebt wird", sagt er: "Ich bin nicht umsonst immer wieder zurückgekommen. Ich mag die Leute und die Stadt und würde gerne noch länger hier professionell spielen."

 
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  • Richard Müller
    Ein kampfstarker Kapitän, der die Mannschaft durch seinen Willen mitreißt. Ich bin Peter Kurzweg dankbar für seinen Einsatz und seine Loyalität für Kickers. Alles Gute, Axt von Giesing!
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