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Hallenfußball
Helmut Bolldorf holt mit den Junioren-Hallenturniern der Kickers Bundesliga und Europapokal nach Würzburg
Helmut Bolldorf organisiert seit mehr als zwei Jahrzehnten zwei Hallenturniere für Fußball-Junioren in Würzburg. Wie es gelingt, internationale Turniere auf die Beine zu stellen.
Helmut Bolldorf steht beim Heimspiel der Würzburger Kickers auf dem Spielfeld der Flyeralarm Arena. Seit mehr als zwei Jahrzehnten organisieren der 68-Jährige und seine Mitstreiter zwei Hallenfußball-Turniere für Junioren in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Helmut Bolldorf steht beim Heimspiel der Würzburger Kickers auf dem Spielfeld der Flyeralarm Arena. Seit mehr als zwei Jahrzehnten organisieren der 68-Jährige und seine Mitstreiter zwei Hallenfußball-Turniere für ...
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Seit mehr als zwei Jahrzehnten organisiert Helmut Bolldorf die beiden großen Würzburger Junioren-Hallenturniere. Er räumt ein: "Ich kann da nicht neutral sein, ich sehe das sehr emotional." Im Jahr 1999 habe die Geschichte der heute zwei Hallen-Cups mit einem U-13-Wettbewerb begonnen, als damals sein Sohn in dieser Altersklasse spielte: "Wir wollten das Turnier als Anreiz für die Kinder aufziehen, in der Halle mal gegen andere Mannschaften spielen zu können."

Der Post-SV Sieboldshöhe, dessen ehemalige Fußball-Abteilung der frühere Bezirksliga-Spieler leitete und bei dem er auch als stellvertretender Vorsitzender tätig war, sowie der SV Kürnach organisierten dieses U-13-Turnier lange gemeinsam, weshalb es in der Kürnacher Höllberghalle stattfand. Nach zehn Jahren stieg die Teilnehmerzahl von zehn auf zwölf, inzwischen sind 16 Teams dabei, weshalb es auch über zwei Tage läuft.

Würzburg behauptet sich neben den großen Junioren-Hallenturnieren

Im Januar fand es bereits zum 23. Mal statt – mit Austria Wien als internationalem Gast. Ebenso traten mehrere Bundesligisten mit ihren Nachwuchsteams an. Gewonnen hat Eintracht Frankfurt. "Für uns ist es toll, solche namhaften Mannschaften nach Würzburg zu holen", sagt der 68-Jährige und gesteht: "Es war eigentlich gar nicht geplant, dass wir die Turniere nun schon seit mehr als 20 Jahren ausrichten. Wir haben stets von Jahr zu Jahr entschieden, ob wir weitermachen."

Ein paar Jahre später kam ein zweites für U-15-Junioren hinzu. Dieses fand heuer zum 19. Mal statt, der FC St. Pauli sicherte sich den Cup. "Die Turniere haben der Jugendarbeit beim Post-SV sehr gut getan. Nur durch einen guten Platz können sich Vereine heute nicht mehr von anderen absetzen", weiß Bolldorf. Das Finanzielle sei dabei "nie im Vordergrund gestanden. Wenn wir nicht drauflegen, ist das für uns eine tolle Sache." Auch in diesem Jahr sei bei beiden Turnieren "ein kleiner Gewinn" übrig geblieben.

Seitdem Helmut Bolldorf und seine Mitstreiter die Turniere aufziehen, habe sich "die Turnierlandschaft stark verändert." Während der Stellenwert des Hallenkicks erst bei den Profis sank und nun zusehends auch bei den Amateuren schwindet, ist er bei Kindern und Jugendlichen immer noch hoch. Sich neben großen Veranstaltungen wie in Friedrichshafen, wo vor 4500 Zuschauenden in einer Messehalle gespielt wird, in Ilshofen oder in Magdeburg behaupten zu können, findet Bolldorf "doch ganz gut".

Fußballer kommen in den Familien der Würzburger Vereine unter

Und das, ohne für die ganz großen Namen zu bezahlen. Daher spielten in diesem Winter der Nachwuchs des FC Barcelona und von Manchester United eben in Friedrichshafen und der FC Liverpool in Magdeburg. Dafür zieht es "Exoten" nach Würzburg. Der FC Fulham war schon mehrmals dabei, die Wolverhampton Wanderers und KV Mechelen auch mal da, der Nachwuchs der Wiener Austria gilt als Stammgast am Main. In diesem Jahr nahmen zudem der FC Basel, Slavia Prag und erstmals Excelsior Rotterdam teil.

Den teilnehmenden Vereinen würden die Fahrtkosten erstattet, Trainer und Betreuer nächtigen im Hotel, die Spieler kommen privat unter. Um alle Nachwuchsfußballer in Familien unterzubringen, helfen die Würzburger Kickers, der FV 04 Würzburg und SV Heidingsfeld zusammen. Die Hallenmiete, die die Stadt verlange, und die Kosten für die Verpflegung – am Sonntag gibt es traditionell Nudeln für die Spieler – seien dagegen "nur kleinere Posten" im Etat.

"Den großen Klubs ist es wichtig, dass ihnen durch die Teilnahme keine Kosten entstehen", weiß Bolldorf. Ebenso käme es auf ein gutes Umfeld und attraktive Gegner an: "Wenn das Turnier für eine Mannschaft gut gelaufen ist, kommt sie im nächsten Jahr wieder." 

Mehr Möglichkeiten für die Turniere bei den Würzburger Kickers

Das können ihnen die Würzburger Turniere bieten. Seitdem sich der Post-SV den Würzburger Kickers angeschlossen hat, treten die Kickers als Ausrichter auf. Bolldorf zieht organisatorisch weiterhin die Fäden und sagt: "Wir haben unsere zwei Hallenturniere in die Fusion eingebracht." Beim Post-SV seien zwar "die Wege kürzer gewesen", dafür seien bei den Kickers "die Möglichkeiten umso größer". So bewarb der Klub die Turniere mit Anzeigen, verteilte Freikarten an Schulen. Gut kam auch der Support der "Ultras" an: "Das hat allen gefallen, die Jungs waren begeistert."

Nur ein Wunsch ist Bolldorf bislang unerfüllt geblieben: "Es ist uns bis heute nicht gelungen, einen Namenssponsor für unsere beiden Turniere zu finden." Das hindert ihn und sein Team aber nicht daran, schon jetzt die Turniere für 2024 zu planen. "Das Organisieren geht direkt nach dem Finale schon wieder los. Erste Rückmeldungen haben wir schon: vom FC Basel, vom Club und von Gladbach. Sie wollen auch nächstes Jahr dabei sein!"

 
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