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WÜRZBURG
Herausforderung für Helmut Bolldorf
An der Fußball-Jugend ganz nah dran: Turnier- und Abteilungsleiter Helmut Bolldorf.
Foto: FOTO Gerhard Rumpel | An der Fußball-Jugend ganz nah dran: Turnier- und Abteilungsleiter Helmut Bolldorf.
Das Gespräch führte Günther Schwärzer
 |  aktualisiert: 17.10.2017 12:39 Uhr

Am Sonntag kicken in der Kürnacher Höllberghalle zwölf U-13-Juniorenteams um den Cup der Gemeinde Kürnach. Die Namen sind klangvoll, kommen die meisten Klubs doch aus der deutschen und schweizerischen Fußball-Bundesliga. Zudem wird ein kleines Jubiläum gefeiert. Bereits zum zehnten Mal veranstalten der Post SV Sieboldshöhe Würzburg und der SV Kürnach dieses Turnier. Wir haben mit Helmut Bolldorf, einem der Organisatoren und Fußball-Abteilungsleiter beim Post SV Sieboldshöhe, gesprochen.

Frage: Herr Bolldorf, Sie waren von Anfang dabei? An was erinnern Sie sich gerne zurück?

Helmut Bolldorf: Jedes Turnier für sich war ein Highlight. Die Teams sind ausgeglichen. Da war immer von ersten Minute an Spannung drin. Das technische und taktische Niveau ist sehr hoch.

Und nun das zehnte Turnier. Wird die Organisation da schon zur Routine?

Bolldorf: Die Bundesliga-Klubs bekommen einen Stapel Turnier-Einladungen auf den Tisch. Von Mega-Veranstaltungen bis hin zum Turnier des Vorort-Klubs. Da wählen sie sich in aller Regel das sportlich attraktivste Umfeld aus. Außerdem muss alles passen. Von der Anreise, Unterbringung und Betreuung der Trainer und Spieler bis hin zum reibungslosen Turnierablauf. Diese Herausforderung stellt sich jedes Jahr.

Das heißt, Sie konkurrieren mit anderen Turnier-Veranstaltern.

Bolldorf: Genau. Die meisten Klubs, die in Kürnach teilnehmen, spielen einen festgelegten Turnierplan. In Neubrandenburg zum Beispiel spielen die Jungs vor 3500 Zuschauern. Danach geht's nach Aarbergen/Hessen, dann nach Halle und schließlich nach Kürnach. Jedes Wochenende ein Top-Turnier. In aller Regel spielen die Klubs nur sechs, sieben Turniere in der Winterpause. Das verdeutlicht den hohen Stellenwert, den wir erreicht haben.

Wir? Sie meinen den SV Kürnach und den Post SV Sieboldshöhe. Wie klappt das Zusammenspiel beider Vereine?

Bolldorf: Jugendleiter, Trainer und Betreuer der beiden Vereine treffen sich zwei, drei Mal zur Planung. Jeder kennt seine Aufgabe. Wichtig ist der Turniertag selbst. Da muss alles Hand in Hand gehen. Da sind wir ein Team, ob Hallensprecher, Hausmeister oder die Eltern hinter der Kuchen-Theke.

Zum Jubiläumsturnier wurde das Teilnehmerfeld auf zwölf Teams aufgestockt. Wer kommt hinzu?

Bolldorf: Zwei Klubs aus der zweiten Bundesliga. Der aufstrebende TSG Hoffenheim, der stark in die Juniorenarbeit investiert, und der Traditionsverein Kickers Offenbach. Alle anderen Teams kommen schon seit vielen Jahren.

Wenn favorisieren Sie am Sonntag?

Bolldorf: Ganz klar Leverkusen. Die Bayer-Jungs haben viermal in Serie gewonnen, sind Titelverteidiger. Die liefern als Werksklub alles andere als harte Maloche ab. Die sind ballsicher und spielen kurze, präzise Bälle. Sie versuchen, ihre Tore möglichst sicher herauszuspielen.

Und wer kann den Leverkusenern am ehesten Stress bereiten?

Bolldorf: Fast das gesamte restliche Feld. Das geben die Namen schon her. Luzern hat in diesem Winter schon vier international besetzte Hallenturniere gewonnen. Oder Dortmund. Die Borussen haben zu Beginn des Jahres ein Turnier auf Lanzarote gespielt und sind Zweiter geworden. Dabei haben sie in der Vorrunde Atletico Madrid und den FC Valencia hinter sich gelassen. Im Viertel- und Halbfinale wurden Inter Mailand und Real Madrid ausgeschaltet.

Da müssten wir den ein oder anderen Spieler doch später in der Bundesliga sehen?

Bolldorf: Das ist bereits der Fall. Wenn es auch nicht die ganz großen Namen sind, so spielen doch mit Faton Toski (Eintracht Frankfurt), Juri Judt (Greuther Fürth) und David Halfar (1. FC Kaiserslautern) schon drei in Bundes- oder Zweiter Liga.

Wie hat sich das Turnier auf ihre Jugendarbeit ausgewirkt?

Bolldorf: Bei denen, die dabei waren, hinterlässt es Eindruck. Der Traum jedes halbwegs ehrgeizigen Spielers ist es, mal gegen Bayern München, 1. FC Nürnberg oder Karlsruher SC zu spielen. Doch wir verlassen uns nicht allein auf dieses Ausnahme-Turnier. Wichtig ist auch der Alltag. Beides zusammen hat uns in den letzten Jahren Zulauf in der Jugend-Abteilung gebracht.

Abschließend gefragt: Wie sieht die Zukunft des Turniers aus?

Bolldorf: Sportlich und organisatorisch passt alles. Wir werden immer mal probieren, einen neuen Verein nach Kürnach zu holen. So wie im letzten Jahr St. Pauli oder dieses Jahr den FC Schalke 04 zu unserem U-15-Turnier. Ein Hauptsponsor, der dem Turnier seinem Namen gibt, würde natürlich vieles erleichtern.

Zur Person

Helmut Bolldorf Der 53-jährige Verlags-Außendienstler engagiert sich seit dem Ende seiner aktiven Karriere, die ihn beim Post SV Würzburg immerhin bis in die Bezirksliga führte, für den Fußball-Sport. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei dem Nachwuchs. Seit mehr als zehn Jahren bekleidet der verheiratete Vater zweier Kinder beim Post SV Sieboldshöhe nun schon das Amt des Abteilungsleiters. Das Turnier in Kürnach hat er von Anfang an mitorganisiert. Seine Hauptaufgabe ist mittlerweile der Kontakt zu den Vereinen und den Sponsoren.

 
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