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Fußball: Regionalliga Bayern
Geheimnis gelüftet: Dieser Investor übernimmt 49 Prozent der Anteile bei Würzburger Kickers
Laut Pressemitteilung drohte den Würzburger Kickers der "wirtschaftliche Kollaps". Dieser wurde infolge des Einstiegs des neuen Anteilseigners Akon abgewendet.
Dominik Möhler, Chef von Trikotsponsor Akon, hat 49 Prozent an der Profifußball AG der Würzburger Kickers übernommen.
Foto: Silvia Gralla | Dominik Möhler, Chef von Trikotsponsor Akon, hat 49 Prozent an der Profifußball AG der Würzburger Kickers übernommen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

Das Geheimnis ist gelüftet: Dominik Möhler, Chef und Inhaber von Trikotsponsor Akon, ist der neue Anteilseigner an der Profifußball AG der Würzburger Kickers. Eines seiner Unternehmen übernimmt die 49 Prozent, die bislang im Besitz der Würzburger Online-Druckerei Flyeralarm waren. Deren Geschäftsführer Thorsten Fischer war bereits im Januar vergangenen Jahres als Aufsichtsratsvorsitzender bei den Kickers zurückgetreten. Die restlichen 51 Prozent der AG bleiben weiterhin im Besitz des Stammvereins. Möhlers Unternehmen, das sich auf Gesundheitsreisen spezialisiert hat, sitzt in Bad Mergentheim. Das Logo ist seit dieser Saison auf der Brust der Kickers-Trikots zu sehen.

Mit dem Einstieg von Möhler, der seit Herbst 2020 auch im Aufsichtsrat der Kickers AG sitzt, ist eine mögliche Pleite des Vereins abgewendet. Der neue Anteilseigner, der sich eher als Förderer des regionalen Fußballsports denn als Investor versteht, und Ex-Investor Flyeralarm haben gemeinsam einen Rettungsplan erarbeitet, der nicht nur die Finanzierung des Spielbetriebs bis Saisonende sicherstellt, sondern auch "attraktivem höherklassigen Fußball" in Würzburg eine Zukunftsperspektive verschafft, heißt es in der Pressemitteilung, die am Dienstagnachmittag von den Kickers verbreitet wurde.

Dank an Thorsten Fischer

Dem Klub habe der "wirtschaftliche Kollaps" gedroht. "Vielen Dank an Thorsten Fischer für die auf das Wohl des Vereins ausgerichteten und absolut konstruktiven Gespräche über die Veräußerung der Anteile sowie seiner in der Vergangenheit der Würzburger Kickers AG gewährten Darlehen, die noch vor Weihnachten eine kurzfristige positive Lösung möglich gemacht haben", wird Möhler in der Mitteilung zitiert.

Akon ist bislang als Sponsor neben den Kickers auch beim Erstligisten Hertha BSC in Berlin und bei der Nachwuchsabteilung des FSV Mainz 05 engagiert. Bei den Kickers hofft man offenbar, die Anteile in Zukunft auf mehrere Geldgeber zu verteilen. Mit Lars Krakat, Inhaber des in Bamberg ansässigen Immobilienunternehmens KRE und auch bereits im Kickers-Aufsichtsrat und Vorstand des Stammvereins sitzend, habe es bereits "zielführende Gespräche" gegeben, heißt es in der Pressemitteilung.

Gute tabellarische Ausgangslage

Es könnte nach Informationen dieser Redaktion in Zukunft noch ein dritter Anteilseigner hinzukommen. "Als Unterstützer 'aus der Region für die Region' erhoffen wir uns, dass der sportliche Schwung der bisherigen Saison beibehalten wird und wir am Ende um den Wiederaufstieg in die 3. Liga mitspielen können", so Möhler zu den kurzfristigen Perspektiven der Kickers, die in der Regionalliga Bayern derzeit drei Punkte hinter Spitzenreiter Unterhaching auf Platz zwei liegen. Der Meister spielt am Ende der Saison gegen den Ersten der Regionalliga Nordost um den Drittliga-Aufstieg.

Im Frühjahr 2020 schmiedete Thorsten Fischer (rechts) zusammen mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Daniel Sauer (links) und Felix Magath als Berater große Pläne mit den Würzburger Kickers. Jetzt hat Fischers Firma Flyeralarm die Anteile an dem Klub abgegeben.
Foto: Silvia Gralla | Im Frühjahr 2020 schmiedete Thorsten Fischer (rechts) zusammen mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Daniel Sauer (links) und Felix Magath als Berater große Pläne mit den Würzburger Kickers.

Während den Kickers nach dem Abstieg aus der 3. Liga im Sommer der sportliche Neuanfang in der Regionalliga gelungen war, hatten die Schatten der Vergangenheit das finanzielle Bild beim Regionalligisten deutlich getrübt. Bereits im Oktober hatte Vorstandsvorsitzender Benjamin Hirsch die Lage in einem Interview mit dieser Redaktion als "angespannt" bezeichnet und auch das Wort "Insolvenz" benutzt. Dieses Szenario, das unmittelbar zu einem Neun-Punkte-Abzug in der Liga geführt hätte, ist nun abgewendet.

Vor allem die rund 3,8 Millionen Euro, mit denen die Kickers bei Flyeralarm in der Kreide stand, hatten den Klub belastet. Der Ex-Investor hatte in den vergangenen sieben Profijahren immer wieder Finanzlöcher mit Krediten gestopft. Mit der Übernahme der Anteile durch Möhler und durch das gemeinsam mit dem Ex-Investor geschnürte Rettungspaket ist der Regionalligist nun erst einmal alle Altlasten los. Auch sportliche Verstärkungen sind nach Informationen dieser Redaktion in der Winterpause möglich.

Mit dem Anteilsverkauf geht bei den Kickers eine Ära zu Ende. Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer war schließlich über Jahre hinweg die Triebfeder hinter dem sportlichen Erfolg der Rothosen gewesen und hatte das Profifußball-Projekt am Dallenberg mit seinem Geld und seinen Ideen entscheidend angeschoben. Der Plan, 2020 mit Ex-Erfolgstrainer Felix Magath als Aushängeschild ein globales Fußball-Unternehmen zu schaffen, scheiterte aber. Nach seinem Rückzug wird er sich erst einmal weiter als Sponsor bei den Kickers engagieren.

 
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  • M. W.
    Was in dem Artikel fehlt… Wer oder was ist der oder das AKRON… Mit was machen die ihre Millionen… Immer sind es jetzt wohl drei Fußballvereine die Geld von denen bekommen…
    Naja vielleicht liefert ja die MP noch irgendwann einen Artikel nach über diese Firma AKON…
    Bis muss der Onkel Google wieder einmal helfen…
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  • R. E.
    Ich drücke den Kickers-Verantwortlichen die Daumen, dass eine positive Entwicklung - finanziell wie sportlich - gelingt! Letztlich ist jeder Sportverein eine Bereicherung für Würzburg, vor allem, wenn die dritte Liga wieder erreicht werden kann. ABER: es wird schwierig.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    gibt es auch ein klare Aussage zum NLZ?
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  • S. M.
    Was ist denn mit den anderen Schulden?
    6,5 Millionen - 3,8 Millionen = 0? Zumindest hatte Hirsch im Interview im Oktober diese Zahl genannt!
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  • F. S.
    Der Rest werden halt wahrscheinlich irgendwelche Kredite sein die noch über mehrere Jahre laufen, wäre jetzt mal meine Vermutung.
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  • P. K.
    6,5 Millionen Verbindlichkeiten stehen in der Bilanz am 30.06.2021, neuere Zahlen sind nicht veröffentlicht.
    Da finden sich aber auch Rücklagen von 1,25 Millionen und ein gezeichnetes Kapital von 2,5 Millionen. Was davon wie und ob überhaupt zur Tilgung der Schulden verwendet wurde wird man in zwei Jahren sehen.
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  • O. S.
    Ein Vorausblick für die nächsten Jahre wäre jetzt nicht schlecht, leider geht das aber nicht!!
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  • M. M.
    Zumindest ist in der Pressemitteilung mal kein Wischiwaschi-Geschreibsel zu lesen, die finanzielle Lage wird mit abgewendetem wirtschaftlichem Kollaps klar benannt. Daumen hoch für die Ehrlichkeit und Transparenz. War am Dallenberg ja nicht immer so.
    Dennoch wird man ohne Flyeralarm kleinere Brötchen backen müssen und die mittelfristige Zukunft wird - finanzielle Vernunft vorausgesetzt- wohl eher unterhalb der 3. Liga liegen.
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  • G. L.
    Naja, einfach mal abwarten und sich mit unseren Kickers wieder ehrlich freuen.
    Es ist gut, dass der Größenwahn nun Beine bekommen hat und die Realität Einzug hält.
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  • R. M.
    @marki79: Wie können Sie soweit in die Zukunft blicken und die Finanzierung beurteilen?
    Haben Sie Quellen für Ihre Prognose oder ist es die übliche Besserwisserei, die auf Neid und Spekulation beruht?
    Für Kickers-Fans sind das super Nachrichten, zudem ein Beleg für die gute, harte Arbeit aller Verantwortlichen. Grüne und blaue Neider sind für Kickers eine Bestätigung, dass sie richtig liegen. Auch in Zukunft sollte Kickers sich auf sich selbst konzentrieren, um wieder in den Profifußball zu kommen.
    Das scheint durchaus machbar. Denn im Artikel wird Möhler damit zitiert, dass er auf den "Wiederaustieg in die 3. Liga" hofft. Auch wenn das einigen Miesmachern nicht passt.
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  • M. M.
    Keine Ahnung, weshalb Sie geradezu reflexhaft immer auf grüne und blaue Neider verweisen müssen.
    Natürlich ist das meine persönliche Prognose, dafür ist diese Kommentarspalte ja da.
    Und natürlich ist ein Wiederaufsteig im Bereich des Möglichen, ich glaube nur kaum, dass die Kickers ohne Flyeralarm bzw. Fischer eine Chance haben, sich dort mittelfristig zu halten, da der finanziell zu betriebende Aufwand dort immens ist und andere Standorte deutliche Vorteile haben (und damit meine ich nicht Grün oder Blau).
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  • A. H.
    Na ja, reflexhaft handeln eigentlich mehr Sie mit Ihrem immer gleichen unbelegten Unkereien, wie schnell die Kickers da ankommen würden, wo die Schweinfurter "Möbel"-Kicker längst angekommen sind.
    Die Kickers jedenfalls haben nach allen Fehlern der Vergangenheit den notwendigen Neunanfang gemacht und jetzt schauen wir mal, was passiert und geben ihnen die Chance, was daraus zu machen.
    Mehr sag ich zu diesem Thema, das eigentlich keines ist, nicht mehr; es wäre vertane Zeit, weil ja doch immer nur die selben Scheinargumente ins Feld geführt werden.
    .... und ein guten Neues....
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  • A. H.
    ich würde des gar nicht mehr beachten, dieses faktenfreie Neidgebrabbel......
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  • M. M.
    Das ist ein guter Tipp. Das tue ich auch ganz gerne bei Ihren Kommentaren unter anderen Artikeln.
    Kritik oder persönliche Meinung wird bei einigen mit Rot-Weißer Brille leider bereits als Neidgebrabbel abgetan.
    Ich erwähne durchaus auch positive Aspekte, z.B. dass ich die Ehrlichkeit in der Pressemitteilung gut fand.
    Ebenso gefällt mir die Art des aktuellen Führungspersonals besser als die Zeit unter Fischer/Sauer, als man großspurig über Global Soccer fabulierte und sich beim "White Dinner" selbstbeweihräuchert hat.
    Ich glaube nur, dass unter den aktuellen finanziellen Voraussetzungen ein längerer bzw. dauerhafter Aufenthalt im Profibereich utopisch ist. Sicherheitshalber markiere ich diesen Satz als persönliche Meinung, damit nicht wieder Fakten gefordert werden. Ob ich Recht habe werden wir in ein paar Jahren sehen.
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