Fußball, Bayernliga-Relegation, 2. Runde, Rückspiel, Männer
FV 04 Würzburg – TuS Röllbach
(Hinspiel 1:0; Samstag, 4. Juni, 16 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage)
90 Minuten noch, vielleicht am Ende ein paar obendrauf, dann steht fest, ob der FV 04 Würzburg weiterhin zur Bayernliga gehört, der zweithöchsten Kategorie im bayerischen Fußball – oder ob sich der TuS Röllbach erstmals qualifiziert.
Es ist der Abschluss einer für den FV schwierigen Saison, der sportlich wohl schwierigsten der letzten zwölf Jahre, seit der Klub in der Bayernliga spielt: ein früher Trainerwechsel, personelle Änderungen in der Winterpause, immer wieder fehlende Spieler, unglückliche Spielsituationen– eine vermaledeite Runde, die für den FV an diesem Samstag ein versöhnliches Ende nehmen kann.
FV war in dieser Runde noch nie so nah dran am Klassenerhalt
"Wir haben viel ertragen und einstecken müssen – jetzt können wir uns dafür belohnen. Wir waren noch nie so nah dran am Klassenerhalt wie am Samstag ab 16 Uhr, deshalb bin ich davon überzeugt, dass jeder alles dafür geben wird", sagt FV-Trainer Harald Funsch.
Aus dem Hinspiel, das der FV durch einen direkt verwandelten Freistoß von Moritz Lotzen mit 1:0 gewann, nimmt er einen Vorteil mit: "Wir haben die Nase vorne, zwar nur ein bisschen, aber vorne."
Fehlen wird diesmal Jayson Tuda, der sich im Hinspiel Anfang der zweiten Halbzeit in einem Zweikampf verletzte und wegen eines erlittenen Wadenbeinbruchs nun für längere Zeit ausfällt. "Wir wünschen ihm sehr, dass er diese Verletzung übersteht und er dann wieder seinem Hobby, das er mit so großem Enthusiasmus betreibt, nachgehen kann", so Funsch.
Dagegen stehen die zuletzt beruflich verhinderten Essa Ganes und Stefan Wasser wieder zur Verfügung. Rosig ist sie dennoch nicht, die personelle Lage vor dem Rückspiel, zumal Guðmundur Steinn Hafsteinsson und Nicolas Engelking angeschlagen sind. Auch Lukas Imgrund, der vor dem Hinspiel kurzfristig verletzt passen musste, ist weiter fraglich. "Die Anzahl der Einsatzmöglichkeiten bleibt wohl gleich", rechnet Funsch Ausfälle und Rückkehrer gegeneinander auf.
U-19-Spieler beeindrucken den Trainer mit ihrem Auftreten
Und fügt an: "Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass wir selbst am Spieltag noch mit allem rechnen müssen", sagt er. Am Samstag werde sich das Team mittags treffen und gemeinsam essen, "dann schauen wir mal, wer spielen kann".
Bange ist dem FV-Trainer aber nicht, denn "durch die Rückschläge sind wir als Mannschaft mehr zusammengewachsen", stellt er fest. In Röllbach standen mit Luis Wagner, Fabio Tudor und Tim Herbert bei Spielende drei U-19-Spieler auf dem Feld, "die alle gezeigt haben, dass sie der Situation gewachsen sind".
FV will im Rückspiel von Röllbach nicht überrascht werden
Bei der Vorbereitung auf das letzte und entscheidende Spiel hätten sich Trainer und Spieler auf alle Möglichkeiten, die der Spielverlauf bringen könne, vorbereitet. "Es ist wichtig, dass wir an so einem Tag nicht überrascht werden. Daher haben wir uns auf alles Erdenkliche eingestellt."
Denn der TuS Röllbach hat sich für das Rückspiel auch so einiges vorgenommen: "Wir müssen dem Gegner ein Kompliment dafür aussprechen, wie brutal stabil sie im Hinspiel gestanden waren", sagt Trainer Simon Goldhammer. "Und wir haben ein Traumtor kassiert, das war von Moritz Lotzen überragend geschossen."
Röllbachs Trainer kennt die Atmosphäre an der Mainaustraße
Genug gelobt: "Wir müssen in Würzburg in jedem Fall ein Tor schießen." Die Position für seine Elf sei auch nach dem Hinspiel gegen Vatan Spor Aschaffenburg nicht gut gewesen. "Wir haben noch nicht das gezeigt, was wir können, und können dem Gegner im Rückspiel noch wehtun. Denn der FV kann auch nicht auf ein Unentschieden spielen, denn ruckzuck rutscht so eine Standardsituation rein", zeichnet er eine mögliche Wende auf.
Die Atmosphäre an der Mainaustraße kennt der 35-Jährige auch, trat in seiner aktiven Zeit mit Alemannia Haibach auf der Sepp-Endres-Sportanlage an: "Wir bereiten uns darauf vor. Wir werden alles probieren und haben schon oft genug bewiesen, dass wir den Willen haben und an genau diese Geschichten glauben."
Würzburg ist blau nur der WFV 💪