Der FV 04 Würzburg hat das Hinspiel in der zweiten Runde der Bayernliga-Relegation mit 1:0 (1:0) beim Landesliga-Zweiten TuS Röllbach gewonnen.
FV-Trainer Harald Funsch musste seine Anfangsformation an mehreren Stellen verändern und Spieler auf ungewohnten Positionen einsetzen. Nachdem Fabio Bozesan, Stefan Wasser und Essa Ganes bereits im Vorfeld fehlten, fiel auch Lukas Imgrund nach dem Aufwärmen noch aus. Für ihn rückte erst kurz vor Spielbeginn Luis Wagner in die Startelf.
Röllbachs Trainerduo Simon Goldhammer und Michael Ball bot dagegen exakt die gleiche Formation wie beim vorangegangen 3:2-Sieg bei Vatan Spor Aschaffenburg auf.
Verhaltenes Abtasten in der ersten Viertelstunde
Nach einer Phase des gegenseitigen Abtastens in der ersten Viertelstunde verwandelte Moritz Lotzen einen Freistoß aus 25 Metern direkt zur Würzburger Führung (15.). "Aus heiterem Himmel" sei das Tor nach den Worten von Röllbachs Vorsitzenden Reinhold Zimlich gefallen. Röllbachs Torhüter Kevin Fischer sah den Schuss ebenso wie die 1240 Zuschauenden auf dem Sportgelände im oberen rechten Eck einschlagen.
Viel passierte nicht während der ersten Halbzeit auf dem Röllbacher Platz. Während der FV mit kontrolliertem Offensivspiel noch mehrere Aktionen am und im gegnerischen Strafraum hatte, wie Nicolas Engelkings Kopfball nach einer Hereingabe von Luis Wagner (37.), kamen die Hausherren zu keinem nennenswerten Abschluss.
Aufregung im Fünfer entstand erst, als FV-Torhüter André Koob nach einem Rempler den eigentlich gefangenen Freistoß erst im Nachfassen festhalten konnte (40.). Es blieb die einzige Szene bis zum Seitenwechsel, in welcher den Blauen kurz der Atem stocken konnte.
Auch Tuda scheidet beim FV 04 verletzt aus
Unverändert nahmen beide Mannschaften die Partie nach der Halbzeit wieder auf. Funsch musste allerdings nach fast einer Stunde ein weiteres Mal verletzungsbedingt wechseln, brachte Tim Herbert anstelle von Jayson Tuda (58.).
Es blieb eine verhaltene Begegnung, in der sich keine der beiden Mannschaften aus der Reserve locken ließ, um dem Gegner eine Situation zu ermöglichen, aus der eine Torchance entstehen könnte. Der eingewechselte Herbert kam zwar mit dem Kopf an eine Flanke von Nicolas Reinhart, doch fehlte seinem Kopfball die nötige Wucht (73.).
Beim FV interpretierte Lotzen seine Rolle als zweiter Sechser neben Michel nach dem Seitenwechsel zunehmend defensiver, ließ sich immer wieder zwischen die beiden Innenverteidiger fallen, woraus eine Art Fünferkette entstand, um die Räume für den Gegner noch enger zu machen.
Beste Röllbacher Chance in der Schlussphase
Als sich die Röllbacher in Folge eines Eckballs nicht aus der Würzburger Bedrängnis befreien konnten, musste TuS-Torhüter Kevin Fischer gegen den Fernschuss von Dennie Michel nachfassen (79.). Auf der Gegenseite blieb Koob, der in der Schlussphase gegen die tief stehende Sonne blicken musste, dagegen weitgehend beschäftigungslos.
Jedoch bekamen die Gastgeber auch in dieser Partie in der Schlussphase die zweite Luft. Aus einem Eckball ergab sich fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit die größte Röllbacher Gelegenheit: Mario Ackermann schlug den Ball von rechts nach innen, doch Tim Thorwart wuchtete seinen Kopfball unter dem Raunen der Zuschauenden wenige Zentimeter über das FV-Tor (85.).
In der muntersten Phase der Partie hätte Herbert für den FV das zweite Tor erzielen können, doch geriet er bei seinem Schuss nach einer Hereingabe von Fabio Tudor in Rücklage und zielte zu hoch (88.). Der FV brachte seinen Vorsprung, den er nun mit ins Rückspiel an diesem Samstag, 4. Juni, an die heimische Mainaustraße nimmt, auch über die fünf Minuten lange Nachspielzeit ins Ziel.
Funsch: "Vorgaben sehr diszipliniert umgesetzt"
Für Röllbachs Trainer Simon Goldhammer war der Sieg zwar verdient, doch eine Entscheidung sei noch nicht gefallen: "Es tut mir ein bisschen leid für die Jungs, dass sie nicht alles gezeigt haben, was sie können. Wir fahren am Samstag nach Würzburg, und dort kann es noch einmal in alle Richtungen gehen."
"Das Entscheidende war, dass jeder Spieler sehr diszipliniert die Vorgaben umgesetzt hat. Wir sind in keinen einzigen Konter gelaufen", erklärte Funsch den Auswärtserfolg. Seine Mannschaft habe zwar nicht viele Chanen herausgespielt, "aber wir haben das eine Tor gemacht und jetzt eine gute Chance, das zu Hause für uns zu entscheiden."