Regen, Schnee, ein bisschen Sonne, wieder Regen und sogar ein Hagelschauer. Beim Punktspielaftakt des FV 04 Würzburg nach der mehr als drei Monate langen Winterpause in der Fußball-Bayernliga Nord gab es am Samstag verschiedene Wetterlagen – aber keine Tore: Das 0:0 gegen die SpVgg Bayern Hof hilft keiner der beiden Mannschaften im Kampf um den Klassenerhalt weiter, "aber wir haben immerhin den Abstand von sechs Punkten gehalten", hatte FV-Trainer Harald Funsch den Abstand zwischen den Konkurrenten im Blick.
Funsch musste verletzungsbedingt auf seine etatmäßige Besetzung der Doppel-Sechs mit Moritz Lotzen und Lukas Illig verzichten und ließ sein Team in einem defensiven 3-5-2-System agieren. Moritz Renninger, David Drösler und Nico Wagner bildeten einen engen Abwehrriegel – und mit Nicolas Reinhart sowie Marc Hänschke stellte der Coach zwei Schienenspieler auf die Außenbahnen, die in ihrer bisherigen Karriere mehr Abwehrspieler als Angreifer gewesen waren.
Kaum Spielfluss und viele lang nach vorne geschlagene Bälle
Immerhin: Hänschke war jener FV-Akteur, der mit einigen Kopfbällen noch für die meiste Gefahr sorgte. Der während der Winterpause vom TSV Aubstadt gekommene Neuzugang Moritz Gündling erlebte eine knappe Stunde lang ein unauffälliges Debüt im Sturm.
Spielfluss kam bei widrigen Bedingungen an der Mainaustraße nur selten zustande. Beide Teams versuchten, mit langen Bällen das Spielgeschehen möglichst in des Gegners Hälfte zu verlagern und hofften dann, dass ihnen dort etwas gelingen möge. Zum ersten Mal klappte das, als Lukas Imgrund sich durchsetzte und kurz vor der Strafraumgrenze gefoult wurde (11.). Den von Simon Schäffer getretenen Freistoß lenkte die Hofer Mauer zwar ab, der Ball senkte sich aber in hohem Bogen fast noch in deren Tor. Keeper David Guyon klärte zur Ecke.
Auf der Gegenseite musste FV-Torhüter André Koob in der ersten Hälfte nur einmal eingreifen: Einen Schuss von Hüseyin Durkan aus spitzem Winkel entschärfte er mit einem Reflex. Nach der Pause sorgte Hänschke mit zwei Kopfball-Abschlüssen und David Drösler nach einer Flanke von Tim Herbert mit einem weiteren Kopfball auf die Latte (49.) für die aussichtsreichsten Gelegenheiten auf Seiten der Hausherren. Die größte Chance der gesamten Partie hatten aber die Gäste: Nach einem Eckstoß kam der aufgerückte Innenverteidiger Alexander Seidel an den Ball und schoss ihn aus acht Metern gegen den Innenpfosten, von wo er zurück ins Feld sprang (71.).
In der Schlussphase spielen beide Mannschaften mit offenem Visier
"In der Schlussphase war es ein Spiel mit offenem Visier", erklärte Funsch, stellte aber ebenso fest, dass beiden Mannschaften dabei die nötige Durchsetzungskraft gefehlt habe und das Unentschieden aus seiner Sicht deshalb in Ordnung gehe. Auch weil er das Mittelfeld mit Lukas Imgrund als defensivem Spieler sowie Dennie Michel und Simon Schäffer als offensive Akteure neu zusammenstellen musste, sei er mit diesem Punkt zufrieden. Weil er fand, dass seine Mannschaft defensiv gut stand, verzichtete er auf offensivere Wechsel und tauschte nur zweimal positionsgetreu im Sturm.
Weitere Punkte im Kampf um den vorzeitigen Klassenerhalt können die Blauen in nun zwei folgenden Auswärtsspielen holen. Am kommenden Samstag, 4. März, gastieren sie für ein unterfränkisches Duell beim TSV Abtswind, der im Nachholspiel gegen Jahn Regensburg II nicht über ein 1:1 hinauskam, und am folgenden Mittwoch, 8. März, für ein weiteres Nachholspiel beim FC Eintracht Bamberg.