
Fünfmal in Folge hat der Würzburger FV in der Bayernliga Nord nicht gewonnen. An diesem Samstag reisen die Zellerauer mit dieser Bürde zum Unterfrankenderby beim 1. FC Sand.
Noch mit Interimstrainer Marco Scheder auf der Bank, obwohl die Nachfolge von Berthold Göbel mittlerweile geklärt ist: "Harald Funsch wird am Samstag wohl schon dabei sein, allerdings wird er die Mannschaft erst ab kommender Woche übernehmen", erklärt Scheder den Ablauf mit den neuen Trainer beim WFV.
Bei der 1:4-Niederlage am Mittwoch gegen Don Bosco Bamberg habe es auch an der Einstellung gefehlt. "Der Gegner hat den Kampf besser angenommen. Sie waren fußballerisch nicht besser, aber vom Kopf her weiter", sagt Scheder. Die zwei frühen Gegentore seien natürlich unglücklich gewesen: "Das 0:1 war eine Art Eigentor und beim 0:2 trifft der Stürmer den Ball gar nicht richtig."
Sportvorstand lobt Eigengewächs Simon Schäffer
Es gehe nun darum, den Kopf frei zu kriegen und am Ende irgendwie ein Tor mehr auf der Anzeigetafel zu haben als der Gegner. Dafür müsse die Mannschaft über den Kampf ins Spiel finden, zur Not auch mal die Brechstange rausholen.
Auch Eigengewächs Simon Schäffer kritisiert die fehlende Bereitschaft. "Ich finde, der Einsatz und der Wille müssen stimmen. Das hat gegen Don Bosco nicht gepasst, gegen Eintracht Bamberg dagegen schon", stellte er fest. Einsatz, Wille und auch mal die Brechstange: Merkmale, für die der Arbeiterverein aus der Zellerau schon immer bekannt war.
Genauso wie für seine gute Jugendarbeit. Schäffer gilt als Paradebeispiel. "Simon spielt bisher eine sehr starke Saison als Spieler, der aus der U 19 gekommen ist", lobt Scheder. Der Mittelfeldspieler, der bisher in allen sieben Liga-Spielen von Beginn an auf dem Platz stand und auch schon zwei Tore erzielt hat, spielt für die Blauen seit er zwölf ist.
Für ihn selbst sei die Saison natürlich bisher sehr gut gelaufen, "aber Fußball ist ein Mannschaftssport und der Erfolg der Mannschaft steht im Vordergrund, die persönliche Leistung eher im Hintergrund", sagt Schäffer. Wichtig sei jetzt, gegen die Gegner aus der unteren Tabellenhälfte zu punkten.
Der Sprung von der Jugend in die Bayernliga war sehr groß
Der Sprung von den Junioren zu den Erwachsenen sei auch durch die Corona-Pause sehr groß gewesen, aber offenbar machbar. Körperlich müsse er noch etwas zulegen und das Tempo Spieltempo sei deutlich höher. Aber Schäffer zählt zu den positiven Überraschungen in einer bisher schwierigen Saison beim WFV.
Dass die Zellerauer aus den ersten sieben Spielen nur vier Punkte holten, liege auch an der Verletztenmisere. Moritz Lotzen, der zwischenzeitlich sein Comeback feierte, fehlt erneut. Auch für Dennie Michel und David Drösler komme das Spiel in Sand zu früh. "Da fehlt uns aktuell auch einiges an Qualität, vielleicht hätte uns ein gestandener Spieler mehr im Zentrum gut getan", findet Scheder.