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HANDBALL
Drittliga-Qualifikation: Waldbüttelbrunn und Bergtheim vor Hürden
Die Planung der Aufstiegsspiele heißt für die Handball-Bayernligisten noch nicht, dass diese Partien auch stattfinden. Welche Aufgaben und Kosten auf die Vereine zukommen.
Geht es da lang Richtung Dritte Liga? Obwohl der Bayernligist für die Aufstiegsspiele gemeldet hat, ist für die DJK Waldbüttelbrunn und Trainer Dusan Suchy derzeit noch vieles unklar.
Foto: Heiko Becker | Geht es da lang Richtung Dritte Liga? Obwohl der Bayernligist für die Aufstiegsspiele gemeldet hat, ist für die DJK Waldbüttelbrunn und Trainer Dusan Suchy derzeit noch vieles unklar.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:10 Uhr

Zwei Bayernligisten aus der Region haben sich für die Aufstiegsspiele zur Dritten Liga angemeldet, die nach dem Willen des Deutschen Handballbunds (DHB) nach Pfingsten stattfinden sollen: die Männer der DJK Waldbüttelbrunn und die Frauen des HSV Bergtheim. Nicht teilnehmen werden indes die Männer des TSV Lohr und der DJK Rimpar II.

Wie alle bei allen anderen Viertligisten dürfen die Spieler der DJK Waldbüttelbrunn derzeit nicht gemeinsam in der Halle trainieren. Ursprünglich war DJK-Sportvorstand Winfried Körner einer Teilnahme seines Teams an den Aufstiegsspielen skeptisch gegenübergestanden, doch mittlerweile gab es einen Sinneswandel: "Die Mannschaft ist auf uns zugekommen. Die Spieler haben gesagt, dass sie es versuchen wollen. Wir haben eine Videokonferenz abgehalten und die Spieler über die Schwierigkeiten aufgeklärt. Aber die wollen das durchziehen. Und deshalb stehen wir von der Vereinsführung auch dahinter."

Trainingsstart nur mit Zustimmung des Gesundheitsamts

Doch mit der Meldung an den DHB, der im Männer- und Frauen-Bereich jeweils einen Platz für einen Drittliga-Aufsteiger aus Bayern reserviert hat, ist es nicht getan. Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, dass zunächst der Trainingsbetrieb und anschließend die Spiele wirklich stattfinden können. "Wir brauchen jetzt erst einmal die Zustimmung die Gesundheitsamts und der Gemeinde zu unserem Konzept. Der 15. Mai ist dann der endgültige Meldetermin, Termine für die Spiele stehen noch nicht fest. Wir wissen ja noch nicht, wie viele da überhaupt mitspielen", gibt Körner zu bedenken. In diesem Zusammenhang müssten Gesundheitsämter die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs gestatten, Halleneigner - im Bergtheimer und Waldbüttelbrunner Fall die Gemeinden - die Konzepte für den Spielbetrieb genehmigen. All das könnte freilich auch schnell wieder Makulatur sein, sollten in näherer Zukunft wieder verschärfte Corona-Beschränkungen erlassen werden.

Eigentlich dürfen Bayernligisten derzeit nicht trainieren, sie fallen unter die Regelungen für den Amateursport. Allerdings hat der DHB die Dritten Ligen dem professionellen Sport zugeordnet. Deshalb hoffen die Vereine, die in die Klasse aufsteigen wollen, auf eine Sondergenehmigung in Sachen Training.

Etwas mehr als in Waldbüttelbrunn wissen sie schon beim HSV Bergtheim. Nach Kenntnis des Sportlichen Leiters Stephan Dinkel soll in der Woche nach Pfingsten ein Viererturnier stattfinden, in dem die Teams aus Bergtheim, Ebersberg, Ismaning und Erlangen um den Aufstieg spielen sollen.

Was die Vereine für die möglichen Aufstiegsspiele leisten müssen, ist nicht ohne. Sollte das Gesundheitsamt das Training wieder zulassen, müssten Waldbüttelbrunner und Bergtheimerinnen vor jeder Einheit negative Coronatests nachweisen. Ebenso vor den anschließend stattfindenden Aufstiegsspielen. Dazu muss der Heimverein für einen Livestream im Internet sorgen, ferner brauchen aufstiegswillige Mannschaften eine Bankbürgschaft. Bei Männerteams beläuft sich diese auf 10 000 Euro, bei den Frauen auf 5000 Euro.

Stephan Dinkel im Jahr 2014: Damals war er Trainer in Bergtheim, heute ist der Sportlicher Leiter.
Foto: Fabian Frühwirth | Stephan Dinkel im Jahr 2014: Damals war er Trainer in Bergtheim, heute ist der Sportlicher Leiter.

"Wichtig wäre, dass wir jetzt einmal mit dem Training beginnen können", sagt Stephan Dinkel. Zwar habe sich das Team in den vergangenen Monaten bei Online-Einheiten fitgehalten, doch fehle das Training mit dem Ball. "Wir brauchen einen Vorlauf, wir wollen ja keine Verletzungen riskieren", sagt der Sportliche Leiter des HSV, dessen Verein sich nicht für die Ausrichtung des Aufstiegsturniers beworben hat. Sprich: Der HSV wird im Mittelfränkischen oder Oberbayerischen ran müssen.

Anders als in Waldbüttelbrunn und Bergtheim haben sie sich in Rimpar und Lohr gegen eine Teilnahme entschieden. Bereits vor Wochen hatte Bastian Krenz, Handball-Abteilungsleiter der DJK Rimpar, Bedenken gegen eine Teilnahme seines Teams an der Qualifikation geäußert. Als Gründe hatte er genannt, dass der Zweitliga-Unterbau in der Bayernliga genau in der richtigen Klasse und dass wegen der langen Zwangspause das Verletzungsrisiko bei den Spielern extrem hoch sei. Nun sagt Krenz: "Wir nehmen nicht teil. An unseren Argumenten hat sich nichts geändert."

Dagegen hatte der TSV Lohr zunächst Interesse an den Qualifikationsspielen. Doch nach näherer Beratschlagung entschloss sich der Verein aus Main-Spessart wegen der unsicheren Infektionslage, dem hohen Aufwand und der nicht geklärten Hallensituation in Lohr, wo die Spessarttorhalle derzeit Corona-Impfzentrum ist, zu einem Verzicht.

 
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