Vor wenigen Wochen wurde die Handball-Saison 2020/21 in Bayern abgebrochen, nachdem wegen der Corona-Pandemie seit dem Herbst kein Spielbetrieb mehr möglich gewesen war. Und trotzdem eröffnet sich nach derzeitigem Stand der Dinge für Bayernligisten aus dem Freistaat die Chance, in die Dritte Liga aufzusteigen. Möglich gemacht hat dies der Deutsche Handballbund (DHB), der in seiner Ausschreibung für die Drittliga-Saison 2021/22 Plätze für Aufsteiger aus den Oberligen freigehalten hat. Das gilt sowohl für Männer- als auch für Frauenligen. Allerdings haben die viertklassigen Mannschaften seit Monaten weder gemeinsam trainiert noch gespielt.
Frist bis zum 15. April
"In der kommenden Woche soll es eine Videokonferenz geben, in der wir abfragen, wer an einem Aufstieg Interesse hat", erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Handball-Verbands (BVH), Ingrid Schuhbauer, die für den Spielbetrieb im Freistaat zuständig ist. Gemeldet werden müssen die aufstiegswilligen Teams bis zum 15. April, feststehen sollen die Aufsteiger bis 15. Mai. In welchem Modus dann wohl Anfang Mai um den Sprung nach oben gespielt wird, ist allerdings noch nicht entschieden und wesentlich von der Anzahl der Teilnehmer abhängig.
Interesse, an einer Aufstiegsrunde teilzunehmen, haben sie beim Männer-Bayernligisten TSV Lohr. "Dann hätten die Spieler endlich wieder ein Ziel, auf das sie hinarbeiten könnten. Das wäre ein Signal für Spieler, Zuschauer und auch für Sponsoren", erklärt Spielertrainer Maximilian Schmitt, der gegenwärtig dreimal wöchentlich Online-Übungseinheiten abhält. Doch er gibt zu bedenken: "Ich glaube nicht, dass wir einen für die Dritte Liga tauglichen Kader haben. Da sind andere besser aufgestellt." Als Beispiele nennt er den TSV Friedberg oder die zweite Mannschaft des Bundesligisten HSC Coburg.
Spielstätte als Corona-Impfzentrum
Endgültig über eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde entscheiden müssen in Lohr ohnehin Abteilungsführung und sportliche Leitung, was bislang aber noch nicht geschehen ist. "Das muss schließlich auch finanzbar sein", merkt der Trainer an. Hinzu kommt in Lohr noch ein weiterer Faktor: Die Spielstätte der TSV-Handballer, die Spessarttorhalle, ist Corona-Impfzentrum für den Landkreis Main-Spessart und daher für Sport auf absehbare Zeit nicht nutzbar. Sollten in der Aufstiegsrunde für die Lohrer Heimspiele anstehen, müssten sie sich auf die Suche nach einer Ausweichhalle begeben.
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Auch beim Männer-Bayernligisten DJK Rimpar II ist noch keine Entscheidung über eine Teilnahme gefallen, doch Handball-Abteilungsleiter Bastian Krenz sieht die ganze Sache mit Skepsis. "Eigentlich sind wir in der Bayernliga ganz gut aufgehoben", meint er. Schließlich sollten in der Reserve des Zweitligisten vor allem Nachwuchsakteure ihre Spielzeiten erhalten und ausgebildet werden. Daher stellt Krenz die rhetorische Frage in den Raum: "Was nützt es, wenn ich einen Jungen in der Dritten Liga nicht mehr einsetzen kann und dafür jemand von außen holen muss?" Und noch ein weiterer Aspekt bereitet ihm Kopfzerbrechen: "Wir hatten jetzt vier Monate kein Mannschaftstraining. Das ist eine Pause fast wie bei einem Kreuzbandriss", so der Rimparer Abteilungsleiter, der bei einer relativ kurzen Vorbereitungszeit seiner Spieler erhebliche Verletzungsrisiken befürchtet.
Definitiv nicht teilnehmen an der Aufstiegsrunde wird mit Männer-Bayernligist DJK Waldbüttelbrunn ein Verein, der in den vergangenen zehn Jahre mehrere Male nur knapp am Drittliga-Aufstieg gescheitert ist: "Natürlich ist es unser Ziel, irgendwann mal Dritte Liga zu spielen. Aber im Augenblick ist das für uns nicht zu leisten", erläutert Sport-Vorstand Winfried Körner den Verzicht und hat sich bereits mit seinem Trainer Dusan Suchy über die Entscheidung abgesprochen.
Neben den von Bastian Krenz bereits erwähnten gesundheitlichen Risiken haben Körner vor allem die Auflagen zur Nichtteilnahme bewogen: "Es ist ein Wahnsinn, was du da alles leisten musst. Da haben wir im Augenblick weder die finanziellen noch die personellen Möglichkeiten", so der Waldbüttelbrunner Sport-Vorstand. So muss neben der Finanzierung von Testungen, Spielklassenbeiträgen, Schiedsrichter- und Zeitnehmerkosten, die zusammen schon einen vierstelligen Betrag ergeben, auch eine Bankbürgschaft in Höhe von 10 000 Euro beigebracht werden. Laut den Bestimmungen des DHB beträgt bei Frauenteams die Höhe der Bürgschaft 5000 Euro. Ferner müssen gastgebende Mannschaften noch für einen Livestream aus der Halle sorgen. Für die Waldbüttelbrunner ist das derzeit einfach zu viel.
Während sie im Westen des Landkreises Würzburg nicht mitmachen wollen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme im Norden höher: "Wenn die Spielerinnen es wollen, werden wir sie unterstützen", sagt Michael Lauter, der Vorsitzender des Frauen-Bayernligisten HSV Bergtheim ist. Ob der Wille dann auch wirklich vorhanden ist, wird in den nächsten Tagen Stephan Dinkel eruieren. Der Sportliche Leiter des HSV sagt: "Wir werden jetzt Gespräche führen." Sollte es positive Signale aus der Mannschaft geben, kann er sich eine Teilnahme vorstellen. Allerdings, so macht Dinkel klar, sei es unabdingbar, dass für seine Handballerinnen ausreichend Vorbereitungszeit vor einer möglichen Aufstiegsrunde zur Verfügung stehen müsse. Und so unterstreicht er, dass die angebotene Aufstiegsmöglichkeit in diesen Zeiten irgendwie eine zwiespältige Sache ist.
Die Zahlen steigen, geimpft werden immer noch die Senioren und die Schnelltests lassen die Zahlen noch weiter steigen, aber die Handballer vom DHB und auch BHV leben wohl in einer anderen Welt. Hey Leute bleibt doch realistisch, es wird auch ab Oktober keine normale Runde geben weil wir in Deutschland einfach zu dumm sind die Impferei in Gang zu bringen, ganz toll wir haben doch schon 5 Millionen geschafft, in 68 Tagen, Spitzenleistung!!! Und wiel das mit dme Impfen nicht klappt kommen jetzt als Heilsbringer die Schnelltests.