Handball, Zweite Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe – HSG Nordhorn/Lingen
(Freitag, 20 Uhr, tectake Arena)
Zwei Siege innerhalb von drei Tagen und jetzt drei Heimspiele gegen Hochkaräter der Zweiten Bundesliga vor sich: Die Handballer der DJK Rimpar Wölfe (11. Platz/28:30 Punkte) sind in einer komfortablen Lage, in der es bei Spielern und Fans gleichermaßen kribbeln dürfte.
Für Hochstimmung gesorgt hat vor allem der vorherige, durch einen Treffer von Kreisläufer Valentin Neagu sichergestellte 26:24-Auswärtssieg bei den Eulen Ludwigshafen. "Dadurch haben wir vor den kommenden Heimspielen Druck vom Kessel genommen", sagt Rimpars Trainer Julian Thomann.
An Ostern sind die Handballer der Rimpar Wölfe spielfrei
An diesem Freitag geht es mit der HSG Nordhorn-Lingen (2./40:14) gegen den nächsten Absteiger aus der ersten Liga. Nach dem spielfreien Osterwochenende folgen das Duell mit dem ASV Hamm-Westfalen (3./37:17) am 22. April und das Derby gegen den HSC Coburg (14./22:30) am 29. April. Wir stellen die nächsten drei Gegner vor und schätzen die Chancen der Wölfe ein.
HSG Nordhorn/Lingen
Aktuell haben die Grafschafter die nach Gegentoren beste Abwehr. In den vergangenen Jahren füllte regelmäßig Rimpar diese Rolle aus. Doch während die Wölfe dabei unter 25 Gegentoren blieben, in einer Saison sogar unter 24, kassiert Nordhorn derzeit im Schnitt 26 Tore. Insgesamt fallen in der zweiten Liga heuer mehr Tore als sonst.
Woran das liegt? "Im Spitzenhandball, etwa bei Weltmeisterschaften, ist das Run and Gun ein anhaltender Trend", erklärt Thomann. "Das sieht man auch in unserer Liga. Das Tempo ist hoch, es werden mehr Konter und Angriffe pro Spiel gefahren werden. Das ist eindeutig auch bei uns der Fall." So werfen die Rimparer mehr Tore als vergangene Saison (26,8 statt 24,7 pro Spiel), kassieren aber auch mehr Gegentreffer (27,4 statt 24,9).
Nordhorn-Lingen hat aber mehr zu bieten als eine stabile Abwehr. Sonst würde die HSG aktuell nicht auf einem der beiden Aufstiegsplätze stehen. Vorne sind die Rückraumwerfer Georg Pöhle und Markus Stegefelt sowie Rechtsaußen Robert Weber, ein österreichischer Nationalspieler, tragende Säulen.
Das Hinspiel dürften die Wölfe in keiner allzu guten Erinnerung haben: Im November gingen sie mit ausgedünntem Kader nahe der niederländischen Grenze mit 25:35 unter. Auch an diesem Freitag fehlen drei Leistungsträger: Patrick Schmidt, Philipp Meyer und Felix Jaeger. Dafür kehrt Kreisläufer Alexander Merk nach überstandener Corona-Infektion zumindest auf die Bank zurück.
Siegchance der Wölfe: 30 Prozent.
ASV Hamm-Westfalen
Der ASV Hamm-Westfalen als Gegner liegt den Wölfen überhaupt nicht. Die vergangenen neun Duelle gingen allesamt verloren. Die Hammer sind übrigens neben dem EHV Aue der einzige Verein der zweiten Liga, gegen den die Wölfe seit ihrem Aufstieg 2013 jede Saison gespielt haben.
Das könnte sich in der nächsten Runde ändern. Denn das Team von Michael Lerscht darf sich angesichts von nur drei Punkten Rückstand noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die erste Liga machen. Pikant: Rimpars formstarker Spielmacher Yonatan Dayan könnte seinem künftigen Arbeitgeber das Thema vermiesen. Bei Hamm ist Linksaußen Fabian Huesmann mit 150 Treffern in 27 Spielen der überragende Werfer. "Wir haben Selbstvertrauen und können in allen drei Heimspielen punkten, müssen es aber nicht", findet Thomann.
Siegchance der Wölfe: 25 Prozent.
HSC Coburg
"Das Spiel gegen die Eulen war ein Highlight. Aber das tollste Erfolgserlebnis mit Rimpar war für mich bisher der knappe Hinspielsieg in Coburg. Die Atmosphäre war in diesem Derby einfach genial", erinnert sich Thomann noch immer gerne daran zurück.
Das Duell gegen den fränkischen Rivalen hat eine lange Geschichte. In den ersten Jahren hatten stets die Wölfe das bessere Ende für sich, danach gab es eine Reihe von Niederlagen. Nach ihrem Erstliga-Abstieg liegen die Coburger in dieser Saison deutlich hinter ihren Ansprüchen – und stehen nur auf dem 14. Platz. "Das Derby wirft schon jetzt seine Schatten voraus", findet Thomann.
Siegchance der Wölfe: 50 Prozent.