Rimpars Zweitliga-Handballer haben die siebte Niederlage in Serie beim ASV Hamm hinnehmen müssen. Am Ende einer kräftezehrenden Englischen Woche mit drei Auswärtspartien binnen sechs Tagen unterlag die DJK Rimpar Wölfe in Westfalen mit 28:35 (16:16).
Doch war es weniger die eigene Leistung als vielmehr die erneute Verletzung von Abwehrchef Philipp Meyer in der Schlussphase ließ einen konsternierten Rimparer Tross zurück.
"Diese Aktion war sehr ernüchternd für uns alle, am meisten wohl für Philipp selbst, auch weil es wieder das gleiche Knie wie beim letzten Mal war. Mehr kann man jetzt noch nicht sagen. Wir hoffen das Beste", so DJK-Trainer Julian Thomann kurz nach Spielende.
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war der 29-Jährige nicht unzufrieden: "Mit der Leistung hier brauchen wir uns sicherlich nicht zu verstecken. Der Sieg ist natürlich gerecht, für meinen Geschmack aber zu hoch ausgefallen."
Rimpar lässt den Gegner nicht auf zwei Tore wegziehen
Eine Halbzeit lang hatten sich die Grün-Weißen nach dem starken Derby-Auftritt vom Mittwochabend in Großwallstadt auch in Westfalen stark präsentiert. Und das obwohl erneut vier Spieler verletzt fehlten: Felix Jaeger kehrte zwar nach dem Seitenwechsel ins Team zurück, dafür fiel aber Rechtsaußen Julian Sauer grippeerkrankt aus.
Die Mainfranken waren von Beginn an hellwach. Dominik Schömig brachte die Gäste nach einer halben Minute in Führung, und die ließen die favorisierte Heimsieben in der Folge nie auf zwei Tore wegziehen. Zu gefallen wusste auf Wölfe-Seite erneut die Rückraumachse um Yonatan Dayan, Steffen Kaufmann und Patrick Schmidt, die entweder selbst abschloss oder ihre Kollegen am Kreis oder den Außenpositionen bediente.
Die Pässe waren dabei so präzise wie eine Juwelierwaage. Gleichzeitig hielten die Rimparer das Tempo hoch: Immer dann, als die Hammer erfolgreich waren, traf Rimpar über die zweite Welle.
Den im Angriff effektiven Rimparern gehen die Kräfte aus
Nach einer Parade des eingewechselten DJK-Schlussmanns Andreas Wieser brachte Dayan seine Farben erstmals mit zwei Treffern in Führung (12:14, 21.). Doch die Lerscht-Sieben schlug zurück, als die Grün-Weißen im Abschluss ihre ersten Schwächen zeigten. "Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir vorne sehr effektiv, dann sind uns ein paar Fehler unterlaufen", bemerkte auch Thomann.
Nach dem Seitenwechsel ließ man den hochgewachsenen ASV-Rückraum noch mehr Platz, was auch der DJK-Trainer in seiner Auszeit monierte. Trotzdem blieb Thomann in seiner Haut – und versuchte seinen Mannen noch einmal vor Augen zu halten, dass etwas möglich sei. Es kam anders, auch weil die Rimparer, bei denen offenbar angesichts der Belastung die Kräfte schwanden, nun konfus wirkten. "Gerade in dieser Phase waren wir hinten häufig zu spät", so Thomann.
Die gefestigten Hammer bestraften diese Unordnung und gingen mit 28:22 in Führung. Thomann versammelte seine Mannen erneut um sich. Wieder blieb er ruhig – und baute die DJK-Abwehr strukturiert auf eine 5:1-Variante mit Dayan in der Spitze um.
Wölfen fehlen in der zweiten Halbzeit die Wechseloptionen
Doch während den Wölfen die Wechseloptionen fehlten, konnten die Westfalen munter durchtauschen. Dadurch wurde die Schlussviertelstunde für Hamm zum Schaulaufen.
Als wäre das für die Rimparer nach diesem schlauchenden Marathon in fremden Hallen nicht schon schmerzlich genug gewesen, bekamen sie in der 52. Minute gefühlt noch einen ganz bitteren Moment verpasst: Philipp Meyer humpelte nach einem Zweikampf vom Feld.
Der 24-Jährige hatte sich erst in der Vorbereitung eine schwere Knieverletzung zugezogen – und war Ende Oktober endlich aufs Feld zurückgekehrt. Nun droht der Abwehrchef erneut auszufallen. Am kommenden Samstag steht für die Wölfe das vierte und letzte Auswärtsspiel nacheinander an. Dann steigt das nächste Frankenduell beim HSC Coburg.