Mit der 28:34 (11:15)-Heimniederlage am Mittwochabend gegen den VfL Lübeck-Schwartau ist Handball-Zweitligisten Wölfe Würzburg ein weiteres Stück Richtung Abgrund gerutscht. Das Schlusslicht überließ die Punkte einem direkten Konkurrenten beim Kampf um den Klassenerhalt und steht daher beim nächsten Spiel am Samstag, 25. Februar, bei Bayer Dormagen schon gewaltig unter Druck.
"Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht", gestand Wölfe Trainer Julian Thomann nach dem Abpfiff, dessen Team fünf Tage zuvor sein Spiel in Essen wegen zahlreicher Erkrankungen hatte absagen müssen. Doch der zu Saisonende scheidende Coach betonte: "Die Krankheitswelle kann keine Entschuldigung sein. Schließlich haben auch Spieler Fehler gemacht, die letzte Woche völlig gesund waren."
"34 Gegentore sind einfach zu viel. Wir haben in der Deckung irgendwie oft keinen Zugriff gehabt", erklärte Würzburgs Kreisläufer und Abwehrchef, Oliver Seidler. Gleichzeitig verwies der siebenfache Torschütze auch darauf, dass eine Reihe von Lübecker Treffern durch schnelle Gegenstöße gefallen sei – nach Würzburger Fehlwürfen und anderen Ballverlusten im Angriff.
Drei Paraden in den ersten 190 Sekunden
Einer der Verursacher der genannten Fehlwürfe stand im Gästetor – sein Name Dennis Klockmann. Der 40-jährige Hüne parierte immer wieder Würfe der Heimsieben. Allein in den ersten 190 Sekunden der Partie hatte Klockmann schon bei drei Wölfe-Versuchen eine Hand oder einen Fuß am Ball gehabt. Das führte dazu, dass Thomanns Team den ersten Treffer erst nach über sechs Minuten erzielte und von Anfang bis zum Schluss immer einem Rückstand hinterlaufen musste. Ein letztlich vergebliches Unterfangen.
Und wenn sich für die mitunter fahrig wirkenden Gastgeber doch die Chance ergab, wieder ins Spiel zurückzukommen, dann war immer der Oldie im VfL-Tor da. So etwa, als die Hausherren, bei denen der aus der zweiten Mannschaft ins Zweitliga-Team beorderte Luis Franke auf der Spielmacherposition viel Einsatzzeit erhielt. nach gut 40 Minuten auf 20:22 verkürzt hatten.
Einfach zu viele Fehlwürfe
"Insgesamt haben wir gar kein schlechtes Spiel gemacht und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", so Thomann. Aber die Anzahl der Fehlwürfe sei einfach zu viel gewesen.
Die Wölfe hatten ihre letzten beiden Spiele vor der unfreiwilligen Krankheitsunterbrechnung gegen Großwallstadt und den HC Elbflorenz gewonnen. "Das waren Top-Leistungen. Dass wir nicht immer auf diesem Niveau spielen können, ist aber auch klar", bemerkte der Wölfe-Trainer. Doch insgesamt sei das Team trotz des Rückschlags am Mittwochabend in einer guten Verfassung, was Julian Thomann hoffen lässt, dass seine Mannschaft in den 15 verbleibenden Zweitliga-Spielen, die gewertet werden, den Vier-Punkte-Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz noch wettmachen kann.