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Basketball: Baskets in den Play-offs
Die Saison der Würzburg Baskets endet am Sonntag gegen München mit einer Niederlage, aber auch einem guten Gefühl
Die Würzburg Baskets unterliegen dem FC Bayern München im Halbfinale der Play-offs. Doch sie verdienen sich den Respekt des Publikums und auch des Gegners.
Das 'außergewöhnliche Team' (Filipovski) der Würzburg Baskets vom Busfahrer bis zum Maskottchen. 
Foto: Julien Becker | Das "außergewöhnliche Team" (Filipovski) der Würzburg Baskets vom Busfahrer bis zum Maskottchen. 
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 07.06.2024 02:42 Uhr

Am späten Sonntagnachmittag war es dann vorbei. Deutlich später, als viele Experten vermutet hatten, sind die Würzburg Baskets aus den Play-offs um die deutsche Basketball-Meisterschaft ausgeschieden – im Halbfinale. Die 61:75 (33:38)-Niederlage gegen die Basketballer des FC Bayern München besiegelte die 0:3-Niederlage in der Serie.

Mit 21 Punkten und sieben direkten Korbvorlagen lieferte Aufbauspieler Darius Perry sein wohl bestes Spiel im Würzburger Trikot ab, auch wenn nur zwei seiner zehn Dreipunktewürfe ihr Ziel fanden. Perry selbst erklärte im Anschluss, wie schwer es war, gegen die langen und sehr mobilen Verteidiger der Münchner. Der bescheidene Amerikaner sagte auch: "Es war noch lange nicht mein bestes Spiel für Würzburg, denn ich komme wieder."

Insgesamt war erneut die Offensive das Problem der Gastgeber. Nur 38 Prozent trafen sie auf das Spiel gesehen aus dem Feld, nur 27 Prozent der Dreipunktewürfe fanden ihr Ziel. In beiden Kategorien hatten die Münchner deutlich die Nase vorne, weshalb der Sieg schließlich auch verdient war. "Es hat uns einfach das Personal gefehlt", meinte der slowenische Headcoach der Baskets, Sasa Filipovski.

Auch Washington fällt am Sonntag aus

Denn das Lazarett auf der Guard-Position, das mit Julius Böhmer und MVP Otis Livingston II sowieso schon gut gefüllt gewesen war, wuchs nochmal an. Isaiah Washington hatten schon seit der Ulm-Serie Probleme am Fußgelenk geplagt. Am Sonntag sagte der gebürtige New Yorker dann, dass die Schmerzen zu groß seien. Weil die Regularien der Bundesliga aber zehn Spieler auf dem Spielberichtsbogen vorschreiben, saß Washington im Trikot auf der Bank. 

Zu Beginn gelang es den Würzburgern, die Bayern doch gehörig zu ärgern. Mit dem ersten Baskets-Angriff brachte Javon Bess die Unterfranken zum ersten Mal in dieser Serie in Führung. Nach einem Dreier des erneut in der Startaufstellung stehenden Collin Welp nahm die spanische Trainerlegende Pablo Laso die erste Auszeit aufseiten der Gäste. Besonders unzufrieden schien er mit Aufbauspieler Leandro Bolmaro gewesen zu sein. Der war mit seiner Auswechslung nicht einverstanden und verschwand erstmal in den Katakomben, nicht ohne bei seiner Rückkehr noch beleidigt abzuwinken. 

Bess muss mit vier Fouls auf die Bank

Doch auch ohne den argentinischen Aufbauspieler, dafür aber mit den Weltmeistern Isaac Bonga, Niels Giffey und Andreas Obst kamen die Münchner nur langsam besser ins Spiel. Die Baskets führten nach dem ersten Viertel mit 18:12. Nach vier Minuten im zweiten hatten die Bayern dann den Vorsprung fast egalisiert, ehe es zur möglicherweise spielentscheidenden Szene kam.

Bess verfolgte Carsen Edwards um mehrere Blocks, und beim anschließenden Sprungwurf des US-Amerikaners entschieden die Schiedsrichter auf Foul gegen Bess. Dabei hatte Edwards klar mit seinem linken Bein nach vorne ausgeschlagen und den Kontakt mit dem Würzburger so provoziert. In vergleichbaren Fällen hatten Schiedsrichter auch schon mal auf Offensiv-Foul entschieden.

Die Würzburger waren aufgebracht und Bess handelte sich noch ein technisches Foul, gleichzeitig sein viertes persönliches, ein. Auch noch um ihren besten Verteidiger dezimiert, kämpften die Würzburger, aber nachdem sie in der Anfangsphase den Glauben an ein weiteres Basketballwunder hatten wachsen lassen, fehlten ihnen nun endgültig die Mittel.

Bemerkenswert: Genau als der Rückstand vor der Pause größer wurde, erhoben sich die Zuschauer in der ausverkauften tectake Arena nochmal. Das motivierte die Würzburger vor allem unter dem Korb zu einer starken Leistung, denn die Baskets entschieden das Reboundduell gegen körperlich doch mehr als überlegene Bayern mit 35:30 für sich.

Ibaka macht den Unterschied

Den Unterschied machte dann vor allem der erfahrenste Münchner. NBA-Champion Serge Ibaka erzielte im dritten Viertel elf Münchner Punkte am Stück und sorgte für die erste zweistellige Führung der Landeshauptstädter. Mit 22:13 ging das dritte Viertel an die Münchner, die damit ihre Führung auf zwölf Punkte ausbauten.

Bis tief ins letzte Viertel schonte Laso noch keinen seiner Stars. Ibaka stand 27 Minuten auf dem Parkett, Edwards sogar 28. Die Abschiedsvorstellung dieser Würzburger Mannschaft nötigte nicht nur Münchens Coach ein weiteres Mal Respekt ab. "Es war eine harte Serie, weil Würzburg sich toll präsentiert hat", meinte der 56-Jährige.

Auch das Publikum goutierte die in den Schlussminuten entschiedene Partie mit viel Applaus. Besonders laut wurde es dann 3:02 Minuten vor Schluss, als Felix Hoffmann von Sprechchören gefeiert zum letzten Mal das Würzburger Parkett verließ. Selten fühlte sich eine Niederlage zum Saisonabschluss und dem Karriereende besser an.  

Basketball: Bundesliga, Männer
Würzburg Baskets – FC Bayern München 61:75 (18:12, 15:26, 13:22, 15:15)
Würzburg: Perry 21, Welp 12, Bess 12, Seljaas 8, Klassen 6, Ugrai 2, Hoffmann, Ndi, Brown, Washington (nicht eingesetzt).
München: Ibaka 19, Edwards 15, Lucic 12, Bonga 8, Obst 8, Giffey 7, Booker 4, Harris 2, Bolmaro, Weidemann, Wimberg, Kharchenkov (alle drei nicht eingesetzt).
Rebounds: 35 – 30. Vorlagen: 11 – 16. Ballverluste: 15 - 8. Treffer aus dem Feld: 20/52 (38%) – 28/60 (47%).
Dreier: 7/26 (27%) – 11/28 (39%). Freiwürfe: 14/18 (78%) – 8/8 (100%). Zuschauende: 3140.

 
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Kommentare
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  • Thomas Diener
    Es war schon eine verdammt geile Saison und eine Superleistung aller Beteiligten
    und Verantwortlichen . Hoffentlich bleiben in diesem Jahr wenigstens einige Spieler
    hier und man baut langfristig etwas auf , weil ohne die notwendige Qualität der
    Spieler keine Topleistungen auf Dauer möglich sind.
    Was aber nach meiner Meinung zu bemängeln bei vielen Spielen war , ist das arrogante
    Auftreten der Schiedsrichter und auch die Zurücknahme bei strittigen Entscheidungen
    bzw. klaren Fehlentscheidungen. Da kann man schon Szenen zurückverfolgen ,
    wie bei diesen Spiel gegen München bei Fouls gegen Spieler, aber event. auch einmal
    einen falschen Pfiff zurück zu nehmen ist man sich nicht würdig genug.
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