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BASKETBALL: BUNDESLIGA MÄNNER
Von Göttingen zu den Würzburg Baskets: Javon Bess ging einen vorgezeichneten Weg und trifft auf drei Ex-Kollegen
Das Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn ist für den Baskets-Flügelspieler ein Wiedersehen mit alten Mitstreitern. Wieso der 27-jährige US-Amerikaner vor dem Gegner warnt.
Der Würzburger Javon Bess (Archivbild) bestätigt in dieser Saison seine Leistungen aus seiner ersten Saison in der Basketball-Bundesliga (BBL), die er in Göttingen unter dem jetzigen Bonner Trainer Roel Moors absolviert hatte.
Foto: Heiko Becker | Der Würzburger Javon Bess (Archivbild) bestätigt in dieser Saison seine Leistungen aus seiner ersten Saison in der Basketball-Bundesliga (BBL), die er in Göttingen unter dem jetzigen Bonner Trainer Roel Moors ...
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Der Samstagabend wird für Basketballer Javon Bess ein wenig wie eine Reise in die jüngere Vergangenheit. Denn dann trifft der Flügelspieler von Bundesligist Würzburg Baskets beim Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn (Sprungball Samstag, 16. Dezember, 18.30 Uhr, tectake Arena) auf drei Weggefährten aus der vergangenen Saison.

Bonns Trainer Roel Moors, der im Sommer zum Vizemeister und Champions-League-Sieger gewechselt ist, holte Bess vor eineinhalb Jahren nach Deutschland, nach Göttingen. Moors nahm dann im Sommer 2023 zwei Göttinger Schlüsselspieler mit nach Bonn. Till Pape und Harald Frey punkteten schon fleißig für den aktuellen Tabellensechsten, der sich am Mittwochabend doch etwas überraschend zu Hause den Basketball Löwen Braunschweig geschlagen geben mussten. Nun kommt es am Samstag zum Wiedersehen der vier früheren Göttinger: Drei von ihnen stehen nun auf Bonner Seite, während Javon Bess das Würzburger Trikot trägt.

"Das bedeutet nur, dass sie noch mehr zu beweisen haben", kommentiert der 27-jährige Bess die jüngste Bonner Niederlage. "Ich schaue sehr viele Spiele und habe meinen Teamkollegen gesagt, dass Bonn eine große Herausforderung wird", sagt der 1,98 Meter große Flügelspieler. Einen Groll gegen seinen Ex-Trainer, weil dieser ihn nicht auch zum Spitzenteam nach Bonn gelotst hat, hegt Bess nicht. Stattdessen macht er vollmundig Ansagen: "Wir wollen noch besser abschneiden als Göttingen letztes Jahr."

Würzburg bedient sich schon früher bei der BG Göttingen

Das Göttinger Team wurde in der Saisonvorschau des Branchenmagazins "BIG – Basketball in Germany" für die Saison 2022/23 auf Rang 14 eingestuft, sogar noch einen Platz hinter den Würzburg Baskets. Die BG war dann aber eine noch deutlich größere Überraschung als die Würzburger. Als Sechster beendete sie die Hauptrunde, Würzburg verpasste die Play-offs, wobei nur ein Sieg fehlte. Um Bess' Ziele mit seinem neuen Team zu erreichen, also besser als Rang sechs, würde ein Sieg am Samstag gegen Bonn enorm helfen, das weiß auch der US-Amerikaner.

Wie üblich bei Teams mit kleinerem Budget begann der Ausverkauf in Göttingen direkt nach Saisonende. Auch die Baskets bedienten sich. "Ich hatte schon in Würzburg unterschrieben, bevor Coach Moors überhaupt nach Bonn gegangen war", erklärt Bess. Von Göttingen nach Würzburg. Das ist nicht nur eine beliebte und zügige Verbindung mit dem ICE, sondern auch ein erfolgreicher Weg für Basketballer. Mit Freude dürften viele Baskets-Fans an die Saisons unter Trainer John Patrick und mit Jason Boone, John Little oder Ben Jacobsen zurückdenken, die alle 2011 von Göttingen nach Würzburg kamen. Nach dem Aufstieg ging es da in der ersten Saison für die Baskets direkt ins Halbfinale der Play-offs.

Filipovski und Moors sind sich ähnlich

Den Vergleich zwischen seinem neuen Trainer Sasa Filipovski und Moors scheut Bess: Beide seien sich sehr ähnlich und legten viel Wert auf die Verteidigung. Einzig sichtbarer Unterschied: Der Ex-Profi Moors ist weiterhin topfit, aber auch hierzu schweigt Bess. Möglicherweise besser für ihn. Bei den Würzburgern klappt es jedenfalls sehr gut mit dem Verteidigen, denn die Baskets haben die zweitbeste Abwehr der Liga. Auch ein Verdienst von Bess. Beim Heimspiel vor zwei Wochen gegen Vechta legte er dem besten Punktesammler der Liga, Tommy Kuhse, regelrecht Ketten an und blockte dazu mehrere seiner Würfe. Ob es am Samstag seinem Ex-Kollegen Harald Frey ähnlich ergehen wird, mit 12,1 Punkten und 4,1 Assists pro Spiel ist der Bonns Denker und Lenker? "Möglich", sagt Bess, der sich nicht in die Karten schauen lassen will.

Die Baskets-Defense wird auf jeden Fall wieder gefordert sein, denn Bonn stellt die beste Offensive der Liga. Neben Frey punkten vier weitere Spieler im Schnitt zweistellig, was die Bonner schwer ausrechenbar macht. Aber Prognosen sind im Basketball häufiger für die Katz. Das hat Javon Bess ja bereits letzte Saison bewiesen.

Würzburg Baskets - Telekom Baskets Bonn (Samstag, 16. Dezember, 18.30 Uhr, tectake arena)

Der ehemalige Würzburger Florian Koch, der nach einem Jahr in der dritten Liga bei den Dragons Rhöndorf zu seinem Heimatverein nach Bonn zurückkehrte, wird am Samstag fehlen. Der 31-Jährige, der in seinen drei Jahren in Würzburg viele Pluspunkte bei den Fans sammelte, musste sich einer Operation am Rücken unterziehen.
Bereits seit über zehn Jahren besteht zwischen den Fanlagern beider Klubs eine enge Freundschaft. So pilgerten zahlreiche Bonner beispielsweise zum Pokalspiel der Würzburger in der ersten Runde nach Karlsruhe, weil ihr Team damals noch spielfrei war. Auch deshalb ist die tectake Arena am Samstag schon nahezu ausverkauft.
Quelle: tei
 
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